Geschäfte in Entwicklungsländern

Der Markteintritt in Entwicklungs- und Schwellenländern bietet insbesondere für den deutschen Mittelstand große Chancen, ist aber auch mit Unsicherheiten und Risiken verbunden. Wie erhält man Zugang zu lokalen Netzwerken? Wie können finanzielle Risiken abgesichert werden? Wie gestalten sich die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen vor Ort? Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) bietet ein attraktives Spektrum an Finanzierungsinstrumenten, Begleitmaßnahmen, Beratung und Kooperationsmöglichkeiten für unterschiedliche Phasen Ihres Auslandsgeschäfts – auch entlang Ihrer Lieferkette.
Gerne berät Sie Dr. Susanne Geipert, die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) entsandte EZ-Scout der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs, individuell zu den vielfältigen Förder- und Finanzierungsangeboten für Ihr Engagement in neuen Märkten in Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika sowie ausgewählten Ländern Europas, unterstützt bei der Antragstellung für Förderprojekte und vermittelt Kontakte aus internationalen und lokalen Netzwerken der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Der folgende Auszug an Förderinstrumenten bietet einen ersten Überblick - für weitere Informationen oder ein Beratungsgespräch kontaktieren Sie uns gerne!

Investitionsfinanzierung, -vorbereitung, -begleitung

Die DEG, ein Tochterunternehmen der KfW, ist einer der größten europäischen Entwicklungsfinanzierer. Seit über 50 Jahren finanziert und strukturiert sie Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die DEG investiert in rentable, nachhaltig entwicklungswirksame Vorhaben in allen Wirtschaftssektoren: von der Agrarwirtschaft über die verarbeitende Industrie und Dienstleistungen bis zur Infrastruktur.
Finanzierung
Für die Finanzierung von Auslandsinvestitionen bietet die DEG passgenaue langfristige Finanzierungen in Form von Darlehen, Garantien, Mezzaninfinanzierungen und Beteili-gungen.
Machbarkeitsstudien: Förderung von Machbarkeits- oder Umweltstudien, Rechtsgutachten oder Marktanalysen für eine Investition in einem Entwicklungsland mit einem Anteil von bis zu 200.000 Euro. Finanziert wird das mit Mitteln des BMZ.
Begleitmaßnahmen
Förderung von Begleitmaßnahmen, um entwicklungspolitischen Breiten- und Struktureffekte in Investitionsvorhaben zu erhöhen. DEG-Anteil von bis zu 200.000 Euro, zum Beispiel zur Zertifizierung von Zulieferbetrieben oder zur Einführung von Umweltmanagementsystemen. Eingesetzt werden dafür eigene Mittel und BMZ-Mittel.
Up-Scaling
Mit dem aus DEG-Mitteln finanzierten Programm können innovative Pionierinvestitionen von deutschen sowie lokalen KMU in Entwicklungsländern gefördert werden, die in der Aufbauphase sind. Ein solches Projekt kann mit bis zu 500.000 Euro kofinanziert werden, die im Erfolgsfall zurückzuzahlen sind.

Internationale Ausschreibungen / Entwicklungsprojekte

Germany Trade & Invest (GTAI) ist die Wirtschaftsfördergesellschaft der Bundesrepublik Deutschland und unterstützt deutsche Unternehmen bei ihrem Weg ins Ausland.
Internationale Ausschreibungen: GTAI bietet einen Überblick zu aktuellen Ausschreibungen der KfW-Entwicklungsbank und anderer internationaler Geber wie Weltbank, EU-Kommission und vielen weiteren bi- und multilateralen Gebern.
Frühinformationen zu Entwicklungsprojekten: GTAI informiert zudem im Frühstadium von Entwicklungsprojekten über vorgesehene Projektinhalte, Fördervolumina, Termine und Kontaktadressen.
Weitere Informationen und Angebote der Außenwirtschaftsförderung finden sich auf dem GTAI-Außenwirtschaftsportal iXPOS.

Gemeinsame Projekte / Entwicklungspartnerschaften

Mit diesem Programm fördert das BMZ das Engagement der Privatwirtschaft dort, wo unternehmerische Chancen und entwicklungspolitischer Handlungsbedarf zusammentreffen. Bis zu 50% (maximal 200.000 Euro) der Projektkosten werden durch BMZ-Mittel getragen, auf Wunsch erhalten Unternehmen auch fachliche Unterstützung.
Die sogenannten Entwicklungspartnerschaften können bis zu drei Jahre dauern und in den unterschiedlichsten Branchen und Themen angesiedelt sein: Beispielsweise zur Gestaltung von Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Unternehmensengagement, wirtschaftsrelevante Aus- und Fortbildungen, Know-how und Technologietransfer, zur Optimierung von Wertschöpfungsketten, Aktivitäten auf Betriebsebene, die über das eigentliche Kerngeschäft hinausgehen oder zur Stärkung der Corporate Social Responsibility (CSR) eines Unternehmens.
Entwicklungspartnerschaften, die das Potenzial haben, einen herausragenden entwicklungspolitischen Nutzen zu erzielen, können als Strategische Partnerschaften umfangreicher gefördert werden. Das Gesamtvolumen einer Strategischen Partnerschaft muss mindestens 750.000 Euro betragen.
Im Rahmen der Entwicklungspartnerschaften kooperieren Unternehmen stets mit einem der drei öffentlichen Partner, die das Programm im Auftrag des BMZ umsetzen: DEG, GIZ und sequa gGmbH.
Klimapartnerschaften
Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) verantwortet die DEG das Programm "Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft".
Im Fokus steht die Förderung des Technologie- und Know-how-Transfers zur Unterstützung des Aufbaus einer klimaschonenden Wirtschaft, wobei max. 50 Prozent der Projektkosten bis zu 200.000 EUR beigesteuert werden.
Teilnehmen können deutsche und europäische Unternehmen, auch in Kooperation mit lokalen Unternehmen.

Importförderung / Nachhaltiges Sourcing

Das Import Promotion Desk (IPD) ist die Plattform zur Importförderung der Bundesrepublik Deutschland.
Das IPD übernimmt eine Scharnierfunktion zwischen den deutschen Importeuren und kleinen und mittleren Akteuren des Außenhandels in ausgewählten Entwicklungs- und Schwellenländern.
Das IPD arbeitet nachfrageorientiert und bietet deutschen Importeuren ein maßgeschneidertes Dienstleistungsangebot – exakt abgestimmt auf ihre individuellen Anforderungen. Es unterstützt sie beim Sourcing und eröffnet ihnen neue, lukrative Beschaffungsmärkte in den Partnerländern. Mit nachhaltigen Handelsbeziehungen zu verlässlichen Lieferanten können sie ihren Einkauf optimieren sowie ihre Produktqualität und -vielfalt steigern.
Ziel ist die nachhaltige und strukturierte Importförderung bestimmter Produkte aus ausgewählten Partnerländern – unter Einhaltung hoher Qualitäts-, Sozial- und Umweltstandards.

Capacity Development und Fachkräfteprogramme

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert aus Mitteln des BMZ mehrjährige Hochschulpartnerschaften zwischen deutschen Hochschulen und ihren Partnerinstitutionen in Entwicklungsländern unter Beteiligung deutscher und/oder lokaler Wirtschaftspartner. Ziel ist, in Entwicklungsländern die Hochschulausbildung stärker an der Praxis auszurichten, die Beziehungen zwischen Hochschulen und Unternehmen zu verbessern und eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zu fördern.
Der SES entsendet ehrenamtliche Fachleute, die das aktive Berufsleben beendet haben, für weltweite Einsätze. Die Senior Experten unterstützen Unternehmen, Organisationen, Kommunen bei der Lösung technischer, wirtschaftlicher oder organisatorischer Probleme beispielsweise durch Qualifizierung und Ausbildung des Personals, Erfahrungsaustausch für das Management, Umstrukturierung der Organisation oder Hilfe beim Qualitätsmanagement.
Ziel des Programms ist es, deutsche und marokkanische bzw. kolumbianische oder peruanische KMU zu vernetzen, ihren Dialog zu fördern und für beide Seiten gewinnbringende Kooperationen einzuleiten. Aktuelle Branchenschwerpunkte sind Maschinenbau, Elektrotechnik, Erneuerbare Energien, Lebensmittelindustrie und Textilindustrie (nur für Peru).
Das Alumniportal Deutschland ist ein soziales Netzwerk, welches die Vernetzung und den Wissensaustausch von Menschen aus aller Welt, die in Deutschland studiert, geforscht oder gearbeitet haben, Unternehmen, Hochschulen und Organisationen fördert. Über das kostenlose Portal können Unternehmen weltweit mit „Deutschland-Alumni“ in Kontakt treten und ihre besondere Expertise nutzen.
Die Initiative der deutschen Wirtschaft für Führungsnachwuchs aus Subsahara-Afrika bildet Young Professionals ein Jahr in einem deutschen Unternehmen fort. Zuvor werden die afrikanischen Stipendiaten durch Sprach- und Managementkurse auf die Praxis in den Firmen vorbereitet. Teilnehmende Unternehmen profitieren von den landes- und institutionenspezifischen Kenntnissen sowie Erfahrungen der hochmotivierten Professionals.

Brancheninitiativen

Die GWP bündelt als Netzwerk das Know-how von Akteuren aus dem Wassersektor für den Export und stärkt die internationale Kooperation von Wirtschaft, Forschung und Entwicklungszusammenarbeit.
Die GHP ist das Netzwerk des exportorientierten Gesundheitssektors in Deutschland und dient Anlaufstelle für Anfragen aus dem Ausland.
RETech ist das Netzwerk deutscher Unternehmen und Institutionen der Entsorgungs- und Recyclingbranche für den Export von innovativen Technologien und für den Know-how-Transfer.
Die Strategische Partnerschaft bietet eine nach Zielländern/-regionen und Sektoren differenzierte Plattform und richtet Netzwerk-Veranstaltungen aus. Perspektivisch soll im Rahmen von Projekten mit der Privatwirtschaft gezielt digitales Know-how in Entwicklungsvorhaben gestärkt werden.

Ansprechpartner

Dr. Susanne Geipert
EZ-Scout bei der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs
Tel.: 0641 / 7954 3525
E-Mail: ez-scout@giessen-friedberg.ihk.de
www.ez-hessen.de