Zur Geschichte der IHK an Lahn und Dill
IHK Lahn-Dill: 1865 bis heute
Die Handelskammer zu Dillenburg
Gegründet wurde die Handelskammer zu Dillenburg durch Verordnung am 4. März 1864. Nach den im Herbst 1864 durchgeführten Wahlen trafen sich zehn gewählte Mitglieder am 23. Januar 1865 zur konstituierenden Sitzung. Der Hüttenbesitzer J.C. Grün wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt.
Die Handelskammer Wetzlar
Schwieriger gestaltete sich die Handelskammergründung in Wetzlar. Hindernis war die besondere verwaltungspolitische Situation, in der sich Stadt und Kreis Wetzlar befanden. Erst nachdem sich die Wetzlarer Unternehmen zu außergewöhnlich großen finanziellen Opfern verpflichtet hatten, wurde eingelenkt. Am 4. Oktober 1900 fanden die Wahlen zur Handelskammer Wetzlar statt, am 12. Oktober kamen zwölf gewählte Mitglieder zur konstituierenden Sitzung zusammen. Zum Vorsitzenden wurde Eduard Kaiser, Generaldirektor der Buderus’schen Eisenwerke, gewählt.
Getrennte Wege
Zunächst schlossen sich Dillenburg, Wetzlar und weitere kleine Handelskammern, die seit 1. April 1924 in Preußen offiziell Industrie- und Handelskammern (IHK) hießen, zur „Interessengemeinschaft kleinerer und mittlerer Handelskammern“ zusammen. Doch der Zusammenhalt währte nicht lange: Um einer drohenden Zwangsfusion zu entgehen, schloss sich die IHK Wetzlar, die wirtschaftlich zum Rhein-Main-Gebiet tendierte, mit Wirkung vom 1. Januar 1931 der IHK Frankfurt a.M.-Hanau an. Die IHK Dillenburg fusionierte mit den Kammern Siegen und Olpe zur IHK Siegen-Olpe-Dillenburg.
Neubeginn und freie Wahlen
Unmittelbar nach der Besetzung Dillenburgs und Wetzlars am 28. und 29. März 1945 und damit vor der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 7. Mai formierten sich die Industrie- und Handelskammern Dillenburg und Wetzlar in ihren alten Kammergrenzen neu. Die jeweiligen Präsidenten wurden zunächst von der amerikanischen Militärregierung eingesetzt. Erst im April 1947 fanden wieder freie Kammerwahlen statt.
Das Bundesgesetzblatt über die vorläufige Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 machte sie wieder zur Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Fusion zur Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill
Um eine effizientere Arbeit im Interesse ihrer Mitglieder zu erreichen, suchten die hessischen Industrie- und Handelskammern jenseits eines Zusammenschlusses nach neuen Formen der Kooperation. Als Folge davon kam es zu einer stärkeren Aufgabenverteilung und zu einer Konzentration von Arbeitsfeldern bei einzelnen Industrie- und Handelskammern. Besonders eng entwickelte sich die Zusammenarbeit zwischen Dillenburg und Wetzlar. Seit 1997 gab es ein gemeinsames Mitteilungsblatt und seit Januar 1998 teilten sich beide Kammern einen gemeinsamen Hauptgeschäftsführer, gefolgt von der Zusammenlegung weiterer Abteilungen. Die positiven Erfahrungen mit dieser „Konföderation“ bewogen beide Kammern, sich zum 1. Januar 2008 zur „Industrie- und Handelskammern Lahn-Dill“ mit einem Doppelsitz in Dillenburg und Wetzlar zusammenzuschließen.