Aktuelle Konjunkturumfrage

Wirtschaft lässt hoffen

Die regionale Wirtschaft gewinnt an Fahrt, der Klimaindex klettert erstmals seit Ausbruch des Ukrainekrieges über die Wachstumsschwelle von 100 Punkten und liegt mit 105 Punkten im positiven Bereich und leicht über dem hessischen Durchschnitt (103 Punkte). Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Lahn-Dill. Der Trend bei den Geschäftserwartungen weist trotz andauernden Krieges, hohen Preisen und unsicherer Konsumentenlaune in der Maiumfrage des industriestärksten Kammerbezirks in Hessen deutlich aufwärts. Der Einzelhandel gibt Anlass zur Sorge. Die Geschäftserwartungen hier liegen im negativen Bereich und sind von minus 14 Prozent auf minus 19 Prozent weiter gefallen.
„Unsere Wirtschaft befindet sich nach einer Zeit tiefer Verunsicherung in einer Phase der Erholung“, kommentiert der Präsident der IHK Lahn-Dill, Dr. Felix Heusler, die Zahlen. Die düsteren Szenarien, resultierend aus den hohen Energiepreisen, seien dank des milden Wetters nicht in der befürchteten Härte eingetreten: „Allerdings können wir noch keine Entwarnung geben. Viele Risiken und Unsicherheiten sind weiterhin vorhanden.“
Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens nennen die meisten Befragten weiterhin die Energie- und Rohstoffpreise und den Fachkräftemangel (beide 63 Prozent). Die Hälfte der Befragten sehen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Risiko. Dr. Felix Heusler: „Diese Bedingungen können die Unternehmen nicht selbst beeinflussen, hier ist die Politik gefragt.“
Mara Baldus, Managerin des ECE-Einkaufscenters Forum in Wetzlar und Mitglied im Handelsausschuss der IHK Lahn-Dill, bestätigt eine „angespannte Situation im Handel“. Diese sei aber keineswegs hoffnungslos: „Es gibt Handelsunternehmen, die insolvent werden, doch sehen wir im Handel auch Geschäfte und Ketten, die sehr gut performen.“ Das neue Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland prognostiziere bei den Verbrauchern für den Monat Mai eine steigende Konsumlaune, so die Einzelhandelsexpertin weiter.
Wichtig sei für die Zukunft, dass der stationäre Einzelhandel seinen Kunden Gründe gebe, in die Innenstädte zu kommen: „Der stationäre Einzelhandel sollte seine Beratungsmentalität in den Vordergrund stellen und Einkaufen zum Erlebnis machen.“ Wichtig sei ein „situatives, persönliches Miteinander“, so Mara Baldus.

Pressemeldung vom 25.05.2023