Gewerbegebiet Münchholzhausen
„Auf allen Ebenen wird über die Beschleunigung von Planverfahren geredet. In Wetzlar werden sie durch viele Diskussionen verzögert“, so der Hauptgeschäftsführer der IHK Lahn-Dill, Burghard Loewe zur aktuellen Debatte um das neue Gewerbegebiet Münchholzhausen-Nord und den geplanten Oculus-Campus. Die Wirtschaft vor Ort sende mit ihren Betriebserweiterungsabsichten positive Signale in die Region. „Wir müssen aufpassen, dass wir diese Unternehmen nicht verschrecken“, erklärt Burghard Loewe weiter.
Über welche Größenordnung reden wir eigentlich?
Pressemeldung vom 18. Juli 2022
Burghard Loewe
© Christian Lademann / lademann.media
Im konkreten Fall gehe es um etwa 1000 Arbeitsplätze rund um Münchholzhausen. So habe beispielsweise das Unternehmen Karl Grumbach GmbH & Co. KG, das Sanitär- und Abflusssysteme fertigt, konkrete Erweiterungsabsichten vor Ort und wolle circa 100 weitere Arbeitsplätze schaffen. Anfragen kämen auch aus der optischen und der Pharmaindustrie. „Auch hier geht es um zusätzliche Arbeitsplätze in dreistelliger Höhe“, so Loewe. Auf dem geplanten Oculus-Campus sollen nicht nur 800 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, sondern auch zusätzlicher Wohnraum und eine Aufwertung der Infrastruktur durch Begegnungsstätten und andere Betreuungsangebote wie Kita-Plätze.
Loewe: „Wir reden über Arbeitsplätze, die von Arbeitnehmern auf kurzen Wegen, oft mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß, erreicht werden können.“ Das zeige, dass Zukunftsperspektiven vor dem Hintergrund des Klimawandels in der Region entwickelt werden und nicht an alternativen Standorten, die auch im Ausland liegen könnten. Um Betriebsverlagerungen zu verhindern, brauche es daher zustimmende Antworten und Beschlüsse und „kein Aufschieben auf die lange Bank“.
„Gewerbeflächen sind ein Garant für Arbeitsplätze und sichern den Wohlstand in unserer Region“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Loewe. „Der Anteil der Gewerbe- und Industrieflächen in Hessen beträgt lediglich 1,6 Prozent von mehr als 2 Millionen Hektar Landesfläche. 83 Prozent sind unbebaute Freiflächen, also Wald und Felder. Über welche Größenordnung reden wir eigentlich?“