Kammermusik

Traditionelle Matinée mit dem Tavuk-Trio

Das Tavuk-Trio ist wieder zu Gast in der IHK und spielt in der traditionellen Matinee am Sonntag, 17. November, um 11 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Es kommen Werke von Fanny Hensel, Franz Schubert und Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör.
Das Tavuk-Trio spielt in der Besetzung:
Volkmar Holz, Violine;
Corinna Stüttgen, Violoncello und
Wolfgang Schult, Klavier.

Sie sind herzlich eingeladen !

Um Voranmeldung wird gebeten: telefonisch, per Mail oder über das Anmeldeformular.

Zu den Werken:

Fanny Hensel: Trio Op.11
Nach allem, was wir heute wissen war Mendelssohns ältere Schwester Fanny wohl die ihrem Bruder Felix überlegene Klavierspielerin. Sie trug bereits mit 12 Jahren das Wohltemperierte Klavier von Bach (Teil I) auswendig vor und hätte sowohl als Pianistin als auch als Komponisten eine unglaubliche Karriere gemacht. Aber die Zeiten waren eben anders, so dass eine Frau keine Erwerbslaufbahn einschlagen sollte. So konnte sie zwar ab und an in Konzerten glänzen, aber ansonsten nur in regelmäßigen Sonntagsmusiken in der Familienvilla in Berlin auftreten. Auch das Drucken eigener Kompositionen war unerwünscht. So blieben unzählige Klavierwerke, Oratorien und gut 250 Lieder ungedruckt. Erst in den letzten Jahren kamen sie allmählich an die Öffentlichkeit.

Das Klaviertrio Op.11 wurde erstmalig 1991 gedruckt und überrascht durch Virtuosität und eine den Bruder übertreffende Harmonik. Nun erst entdecken wir, welchen Schatz der Trioliteratur wir hier vor uns haben. Fanny Hensel starb leider genau so früh wie ihr Bruder.

Franz Schubert: Adagio Es-Dur D 897
Dieser Einzelsatz war möglicherweise einmal für eines seiner zwei Klaviertrios gedacht oder als langsamer Satz einer nicht mehr fertiggestellten Komposition aus seinem letzten Lebensjahr. Es wurde erst 20 Jahre nach seinem Tod gedruckt und erhielt vom Verleger den Beinamen „Notturno“. Eine träumerische Melodie im Zweiertakt und eine Volksweise im Dreiertakt lösen sich mehrmals ab.

Felix Mendelssohn-Bartholdy: Klaviertrio Op.49
Für Robert Schumann war dies das Meistertrio in Anknüpfung an Beethoven und Schubert. Es wurde 1840 im alten Gewandhaus Leipzig uraufgeführt. Der erste Satz ist ein stürmisches Allegro, dessen Thema in Arpeggios gehüllt ist. Mendelssohns Freund Ferdinand Hiller kommentierte die Erstfassung, indem er den Komponisten zu mehr virtuosen Figuren riet. So ist es überliefert. Die beiden Mittelsätze wirken wie „Lieder ohne Worte“ Das Finale erinnert an Beethovens Klaviertrios.