Konjunkturumfrage der IHK Lahn-Dill
"Welcome Center schnell auf den Weg bringen"
Steigende Investitionsbereitschaft, Optimismus bei den Beschäftigungsabsichten, bessere Erwartungen in zukünftige Geschäfte: Der Klimaindex der Wirtschaft an Lahn und Dill legt in der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Lahn-Dill deutlich zu und kratzt mit 96 Punkten an der Wachstumsschwelle. Als Risiko macht jedoch der Fachkräftemangel stärker als in der Vorumfrage auf sich aufmerksam. „Die heimische Wirtschaft hat in 2022 eine Achterbahnfahrt durchgemacht. Wir hoffen, dass wir nun die größten Schwierigkeiten hinter uns haben“, kommentiert IHK-Präsident Dr. Felix Heusler die aktuellen Ergebnisse, „Angesichts anhaltend hoher Energiepreise und dem ansteigenden Fachkräftemangel kann von Entwarnung jedoch noch keine Rede sein“.
Die Wirtschaft an Lahn und Dill präsentiert sich zum Jahresbeginn deutlich positiver gestimmt als im Herbst 2022. Der Klimaindex ist aus seinem Langzeittief von 78 Punkten geklettert und erreicht 96 Indexpunkte. Das Stimmungsbild in der für die Region wichtigen Industrie sieht sogar noch besser aus: Hier ist der Index von 79 Punkten im Herbst auf 106 Punkte zum Jahresbeginn geklettert. Ab 100 Punkten spricht man von einem Wachstum der Wirtschaft. Dazu passt die gute Entwicklung bei den Beschäftigungsabsichten: Mit ausgeglichenem Saldo (+/- 0 Prozent) erreichen sie nach dem negativen Ergebnis im Herbst 2022 die Schwelle zum positiven Bereich und liegen an Lahn und Dill über dem Bundesdurchschnitt.
Die Unternehmen an Lahn und Dill beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage im Januar weiterhin per Saldo positiv, und die großen Unwägbarkeiten, die noch die Herbstumfrage 2022 geprägt hatten, haben sich deutlich verringert: Vor allem die Sorgen um eine Gasmangellage und vor neuen pandemiebedingten Beschränkungen sind faktisch verschwunden. Dementsprechend ist auch die Sorge der Befragten vor einer drohenden Insolvenz von fünf Prozent im Herbst auf ein Prozent aktuell gesunken. Dr. Felix Heusler: „Die Daten zeigen, dass politische Maßnahmen durchaus Wirkung entfalten können, wenn man konzertiert vorgeht. Die Energie- und Gaspreisbremse ist dafür das beste Beispiel. Die Änderungen der politischen Rahmenbedingungen haben sich spürbar auf die Lage der Unternehmen ausgewirkt.“
Doch der Blick auf die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, die Beziehungen zu China, die weiterhin hohe Inflation sowie die Sorge um Energiekosten und -versorgungssicherheit trüben die Geschäftserwartungen der Firmenvertreter ein. So steht beim Risikoranking im industriestärksten Kammerbezirk Hessens nach wie vor die Sorge um die hohen Energie- und Rohstoffpreise auf Platz eins (77 Prozent), gefolgt vom Thema Fachkräftemangel, das um 10 Prozentpunkte angestiegen ist und nun mit Macht in die Liste der Herausforderungen zurückkehrt, die die Unternehmen aktuell bewältigen müssen. „Das Risikothema Fachkräfte war nie verschwunden, es wurde in den vergangenen Krisenjahren nur durch kurzfristige Risiken überschattet“, so IHK-Präsident Dr. Felix Heusler.
„Wir haben nicht nur einen Fachkräfte-, sondern inzwischen auch einen Hilfskräftemangel, der sich vor allem in der Gastronomie bemerkbar macht. Er wird in absehbarer Zeit auch im industriellen Bereich sichtbar werden“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Dietmar Persch. „Der Fachkräftemangel wird uns noch länger begleiten. Deshalb sollte aus unserer Sicht zentrale Forderung sein, ein Welcome Center für Mittelhessen mit Relocation-Management und einheitlichem Ansprechpartner schnellstmöglich auf den Weg zu bringen. Hier sollten die verschiedenen relevanten Behörden und Organisationen mit der Wirtschaft zusammenarbeiten.“
Zum Hintergrund: Die IHK Lahn-Dill befragt dreimal jährlich ihre Mitgliedsunternehmen im Lahn-Dill-Kreis, dem Hinterland (Kreis Marburg-Biedenkopf) sowie in den Gemeinden Biebertal und Wettenberg (Kreis Gießen) zur aktuellen Lage und ihren Erwartungen hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung. Die aktuelle Umfrage wurde im Zeitraum vom 3. Januar bis zum 23. Januar 2023 durchgeführt und basiert auf 300 Unternehmensantworten. Sie steht stellvertretend für die 21.000 Mitgliedsunternehmen der IHK Lahn-Dill.
Weitere Ergebnisse, auch aus den einzelnen Branchen, finden Sie im ausführlichen wirtschaftlichen Lagebericht zum Jahresbeginn 2023.
Geschäftsklima: Der Klimaindex der heimischen Wirtschaft legt etwas zu. Der Index macht eine Kehrtwende und steigt von 78 Punkten im Herbst auf 96 Indexpunkte zum Jahreswechsel 2023.
Geschäftslage: Die Beurteilung der aktuellen Lage hat sich im Vergleich zur Vorumfrage etwas verbessert. Der Saldo steigt leicht an und erreicht +17 Prozent.
Erwartungen: Die Erwartungen in zukünftige Geschäfte präsentieren sich aufwärtsgerichtet und haben sich zur Vorumfrage verbessert. Der Saldo steigt von -45 Prozent auf -21 Prozent.
Beschäftigung: Auch die Beschäftigungsabsichten deuten mit mehr Optimismus in die Zukunft. Mit ausgeglichenem Saldo (+/- 0 Prozent) erreichen sie nach dem Ergebnis mit negativem Vorzeichen im Herbst 2022 die Schwelle zum positiven Bereich.
Investitionen: Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen hat im Vergleich zur Vorumfrage zugelegt und verlässt den negativen Bereich. Der Saldo steigt auf +1 Prozent.
Export: Die Exporterwartungen bleiben zwar zum dritten Mal in Folge mit negativem Vorzeichen gekennzeichnet, lassen aber per angedeuteter Trendwende auf zukünftig steigende Exportgeschäfte hoffen. Der Saldo verbessert sich von -37 Prozent auf -12 Prozent.
Geschäftslage: Die Beurteilung der aktuellen Lage hat sich im Vergleich zur Vorumfrage etwas verbessert. Der Saldo steigt leicht an und erreicht +17 Prozent.
Erwartungen: Die Erwartungen in zukünftige Geschäfte präsentieren sich aufwärtsgerichtet und haben sich zur Vorumfrage verbessert. Der Saldo steigt von -45 Prozent auf -21 Prozent.
Beschäftigung: Auch die Beschäftigungsabsichten deuten mit mehr Optimismus in die Zukunft. Mit ausgeglichenem Saldo (+/- 0 Prozent) erreichen sie nach dem Ergebnis mit negativem Vorzeichen im Herbst 2022 die Schwelle zum positiven Bereich.
Investitionen: Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen hat im Vergleich zur Vorumfrage zugelegt und verlässt den negativen Bereich. Der Saldo steigt auf +1 Prozent.
Export: Die Exporterwartungen bleiben zwar zum dritten Mal in Folge mit negativem Vorzeichen gekennzeichnet, lassen aber per angedeuteter Trendwende auf zukünftig steigende Exportgeschäfte hoffen. Der Saldo verbessert sich von -37 Prozent auf -12 Prozent.
Pressemeldung vom 09.02.2023