"IHKs bringen Menschen zusammen"

Wirtschaftsminister besucht IHK Lahn-Dill

Mehr Pragmatismus bei politischen Entscheidungen und eine neue „Möglichkeitskultur“ hat der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori bei einem Besuch in der IHK Lahn-Dill für seine bevorstehende Amtszeit versprochen. Bei dem Treffen in Dillenburg wurde Mansoori von mehreren Landtags- und Kommunalpolitikern, Wirtschaftsförderern sowie Gewerkschaften begleitet: „IHKs bringen Menschen zusammen“, so der Minister zum Auftakt des Gesprächs, das sich um die Schwerpunktthemen Energie, Fachkräftesicherung und Verkehrspolitik drehte.
„Erhebliche Teile des Wohlstands werden von der energieintensiven Industrie in unserem Land erwirtschaftet. Wir wollen, dass diese Produktion auch in Zukunft gesichert ist“, erklärte Mansoori auf Nachfrage der IHK Lahn-Dill zum Thema Energiesicherheit. Bei bürokratischen Hürden und langwierigen Genehmigungsverfahren bot er die Unterstützung seines Ministeriums an: „Wir stehen zur Verfügung, um in der Regulatorik Brücken zu bauen.“ Die IHK-Lahn-Dill vertritt den Kammerbezirk mit der höchsten Industriedichte in Hessen.
Unterstützung signalisierte der Minister auch beim Thema Fachkräftegewinnung am Beispiel des Haigerer Leuchtturmprojekts „SchulePlus“. Bei dem Projekt kooperiert die Johann-Textor-Schule mit Ausbildungsbetrieben der Region zur Verbesserung des Übergangs von der Schule in die Berufsausbildung. Das Projekt, das medial bereits bundesweit Beachtung gefunden hat, soll nun hessenweit Schule machen. „Wir stehen für Gespräche – auch übergreifend mit dem Kultusministerium – zur Verfügung“, so Mansoori. Er begrüßte in diesem Zusammenhang auch die Idee der IHK Lahn-Dill für einen Bildungscampus in Dillenburg und bekräftigte die Bereitschaft des Landes, der IHK beim Thema Azubi-Wohnen unterstützend zur Seite zu stehen.
Dass das Thema „Behelfsausfahrt an der A 45 bei Aßlar“ in den hessischen Koalitionsvertrag Eingang gefunden hat, wurde von der IHK Lahn-Dill begrüßt. „Der Sachverhalt rund um die Behelfsausfahrt kennt nur Verlierer“, erklärte IHK-Präsident Dr. Felix Heusler. „Sollte die Ausfahrt geschlossen werden, ist das keine Politik des Möglichmachens, sondern des Stillstands und Verhinderns.“ Die Behelfsausfahrt zur Mülldeponie in Aßlar ist seit 1996 in Betrieb, nun will das Bundesverkehrsministerium die seit fast 30 Jahren bestehende Sondergenehmigung Ende 2024 nicht weiter verlängern. Rund 200 Müllfahrzeuge müssten dann die regulären Ausfahrten nutzen und durch mehrere Ortschaften zur Deponie fahren. Mansoori versicherte, dass man in seinem Ministerium an einer konstruktiven Lösung arbeite, Verkehrsministerium und die Autobahn GmbH seien deswegen bereits angeschrieben.
In der Politik müssen wieder Entscheidung getroffen werden, darin waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig. Wirtschaftsminister Mansoori sprach von einer „Entscheidungskultur“: „Wir brauchen eine neue Haltung, durch die Dinge ermöglicht und nicht verhindert werden.“ IHK-Hauptgeschäftsführer Dietmar Persch bezeichnete das als „Kulturwandel, den wir vor uns haben“. IHK-Präsident Heusler fasste zusammen: „Wir haben einen gemeinsamen Auftrag und Positionen mit hoher Übereinstimmung. Wir werden nicht nachlassen, mit Vorschlägen auf Sie zuzukommen.“
Pressemeldung vom 24. Mai 2024