"First Lego League"

IHK unterstützt MINT-Projekt

„Wichtiger Beitrag für den Übergang von der Schule zum Beruf“
Zwei Schüler-Teams haben in jeder Runde 2,5 Minuten Zeit, um mit ihrem Roboter auf dem Spielfeld zwölf vorgegebene Aufgaben zu erledigen. Dabei werden Kreativität, Design, Programmierung und Teamwork beurteilt. © Regionalmanagement Mittelhessen
Mit beeindruckenden Lego-Projekten rund um Themen aus den Bereichen Recycling, Energie oder Transport haben rund 100 Schüler aus Mittelhessen – aufgeteilt in 11 Teams – in der Saison 2023/2024 an der First Lego League Challenge teilgenommen. In der Werner-von-Siemens-Schule in Wetzlar präsentierten sie auf einem regionalen Wettbewerbstag ihre Fähigkeiten in den Kategorien Forschung, Robot-Game, Roboterdesign und Grundwerte.
„Dieser Wettbewerb ermöglicht 9- bis 16-jährigen Schülern einen altersgerechten Einstieg in die Bereiche Forschung, Konstruktion und Programmierung und führt sie damit frühzeitig an MINT-Berufe und Themen rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik heran“, sagt der Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK Lahn-Dill, Dr. Gerd Hackenberg. Die IHK-Lahn-Dill unterstützt das Projekt finanziell, denn, so Dr. Hackenberg, „die Lego League ist ein wichtiger Beitrag für den Übergang von der Schule zum Beruf“.
„Nachhaltige MINT-Förderung“
Die Jugendlichen arbeiten im Team oder im Klassenverband mehrere Wochen wie echte Ingenieure an einem gemeinsamen Projekt. Sie planen, konstruieren und programmieren einen autonomen Roboter, forschen über ein selbst gewähltes Thema und erstellen eine Präsentation ihrer Ergebnisse. Das Projekt ist für drei verschiedene Altersgruppe konzipiert: Discover (für 4- bis 6-Jährige), Explore (für 6- bis 10-Jährige) und Challenge (für 9- bis 16-Jährige). „So finden Kinder und Jugendliche im Team sowie in der Schulklasse immer die passende Herausforderung und können an dem Programm wachsen. Dadurch schaffen wir eine nachhaltige MINT-Förderung“, erklärt Dr. Alexander Kremper vom „Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen“, das den regionalen Wettbewerb zusammen mit der THM, der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Philipps-Universität Marburg, der Stadt Wetzlar, den Medienzentren Mittelhessen, dem MINT-Netzwerk MINTmit sowie der Regionalmanagement GmbH Mittelhessen organisiert. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Professor Dr. Albrecht Beutelspacher, Leiter des Mathematikums und Mittelhessen-Botschafter, sowie Professor Dr. Harald Danne, Leiter der Wirtschaftsförderung des Lahn-Dill-Kreises.
Lego League macht das MINT-Thema transparent
„Der MINT-Bereich ist leider immer noch eine Männerdomäne. Von daher sind solche Veranstaltungen wie die First Lego League Gold wert. Hier geht es nicht nur um Bauen und Programmieren, sondern auch darum, zu sehen, wo und wie die Konstruktionen angewendet werden können“, erklärt Andreas Gerhard, AG-Leiter Lego-Robotik an der Steinschule in Wetzlar. „Die Lego League macht das MINT-Thema transparent, hier können Mädchen sehen, was hinter den Fächern steckt“, so Andreas Gerhard weiter. Der Lehrer wurde für seine Anleitung in der Gruppe als bester Coach gekürt. Fünf Schüler der siebten und achten Klassen hatten an seiner AG teilgenommen und unter anderem in einem Forschungsprojekt einen Sporthilfe-Roboter entwickelt, der einspringt, wenn der Lehrer verhindert ist, Bewegungen analysiert und Verbesserungsvorschläge macht.
„Inhalte der Informatik noch transparenter machen“
15 junge Programmierer der Klassenstufen 7 bis 10 zählte die Informatik-AG des Herborner Gymnasiums Johanneum, darunter 3 Mädchen. „Es ist das erste Mal, dass Mädchen teilnehmen“, erzählt Tobias Hornof, Lehrer für Informatik und Mathematik sowie Leiter der AG. „Wir müssen die Inhalte der Informatik noch transparenter machen, um Mädchen für diese Themenfelder zu begeistern.“ Seiner Erfahrung nach gebe es immer noch das Vorurteil, dass Jungen in den MINT-Fächern besser sind. Tobias Hornof: „Es geht nur über eine stärkere Bewerbung des Themas. Das geht am besten über solche Wettbewerbe wie die First Lego League.“ Das Forschungsprojekt des Johanneum gab einen Überblick über den aktuellen Stand zu Projekten der Künstlichen Intelligenz (KI).
Für alle Teilnehmenden gab es am Ende eine Urkunde, Gesamtsieger wurde das Team Misch-Masch aus dem Raum Friedberg. Iris Baar
LahnDill Wirtschaft März/April 2024