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Schülerinnen wollen Chefin werden
Rund 20 Schülerinnen aus der Region an Lahn und Dill haben sich am Girls‘ Day an der IHK-Aktion „Ich werde Chefin“ beteiligt. Sie tauschten für einen Tag den Platz im Klassenzimmer gegen eine Führungsposition in regionalen Unternehmen oder Behörden. Wie man Chefin wird, erklärten ihnen Führungskräfte der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar, von Roth Composite Machinery in Steffenberg, vom Gemüsebaubetrieb „Junges Gemüse“ aus Aßlar-Werdorf, von der Transland Spedition GmbH aus Haiger und von Weber Kunststofftechnik und Formenbau aus Dillenburg.
Angelika Berbuir, Leiterin der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar: „Der Girls’Day ist mir eine Herzensangelegenheit. Noch immer fragen Mädchen nur einen Bruchteil der möglichen Ausbildungsberufe nach und häufig leider solche, die wenig oder keine Aufstiegschancen bieten. Wir wollen jungen Mädchen zeigen, wie wichtig eine fundierte Berufswahl für die eigene Karriere und auch den möglichen Aufstieg in Führungspositionen ist.“
© IHK Lahn-Dill
Maja Heimerl, Geschäftsführerin der Transland Spedition GmbH aus Haiger: „Schon als Schülerin habe ich in den Ferien im Unternehmen gejobbt und so meine Weg über ein duales Studium in der Logistik hierhin gefunden. Ich bin gerne Chefin, weil ich es liebe mit Menschen zusammen zu arbeiten und mit meinem Team erfolgreich zu sein, die Geschäfte weiter auszubauen und das Unternehmen zu entwickeln. Logistik ist einfach ein Teamsport und es braucht alle, um die perfekte Logistikdienstleistung zu entwickeln.“
© Christian Wolter
Meike Misch, Bereichsleitung Einkauf bei der WEBER Group aus Dillenburg: Ich bin gerne „Chefin“, weil es mir Spaß macht, gestaltend am Unternehmen zu arbeiten. Das bedeutet konkret meinen Bereich optimal auf die Anforderungen des Marktes und des Unternehmens auszurichten und so den bestmöglichen Beitrag für den Unternehmenserfolg zu erreichen. Hierbei spielen die Menschen, die gemeinsam mit mir an diesem Ziel arbeiten, eine zentrale Rolle. So es ist es (mir) wichtig, als Führungskraft für ein wertschätzendes Miteinander zu sorgen, die Mitarbeiter in ihrer Funktion weiterzuentwickeln und ein Arbeitsumfeld und -prozesse zu schaffen, die es ermöglichen, Top-Leistungen zu erreichen.
© Weber GmbH & Co. KG
Simone Henn, Vertriebsleiterin Roth Composite Machinery, Steffenberg: „Verantwortung übernehmen, gestalten, Entscheidungen treffen, mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten umgehen: All das ist fordernd und manchmal auch anstrengend. Aber vor allem ist es unglaublich bereichernd und macht riesig viel Spaß.“
© IHK Lahn-Dill
Laura Heun: Ich habe 2020 „Junges Gemüse“ im Nebenerwerb gegründet, weil ich für mich ausprobieren wollte, ob ich das Zeug dazu habe, komplett selbstständig zu arbeiten. Seit 2022 bin ich nun Voll-Selbstständig und das war die beste Entscheidung meines Lebens! Ich habe einen Job, der mich zufrieden macht und herausfordert. Ich sehe regionalen und biologischen Gemüsebau als meine Möglichkeit, die Welt zu verbessern und dazu beizutragen, dass wir durch regenerative Landwirtschaft den Planeten sinnvoll nutzen.
© IHK Lahn-Dill
Nicht nur mit Blick auf das Thema Naturwissenschaften, sondern auch mit Blick auf ein unternehmerisches Engagement gibt es in Deutschland eine Kluft zwischen Männern und Frauen. Lediglich 30 Prozent der Gründenden sind weiblich. Nur knapp 8 Prozent der Patente werden von Erfinderinnen gehalten. Und bei der Unternehmensnachfolge liegt der Frauenanteil lediglich bei etwa 20 Prozent der Übernahmen. Damit sich Mädchen und junge Frauen schon frühzeitig mit den Chancen und Herausforderungen von unternehmerischem Engagement vertraut machen können, erhalten Schülerinnen am Girls‘ Day durch die IHK die Gelegenheit, Unternehmerinnen kennenzulernen.
In diesem Jahr beteiligten sich, koordiniert von der DIHK und dem Netzwerk Business Women IHK, rund 35 IHKs an der bundesweiten Aktion „Ich werde Chefin". Bei der Aktion begleiten die Teilnehmerinnen einen Vormittag lang eine Unternehmerin oder eine Gründerin in deren Alltag. Auf diese Weise lernen sie eine inspirierende Persönlichkeit kennen und entwickeln im besten Fall selbst den Wunsch, als Chefin später „ihr eigenes Ding" zu machen. Ob er die Berufsorientierung in naturwissenschaftlichen Bereichen ermöglicht oder das Hineinschnuppern ins Chefinnen-Sein: Der Girls‘ Day ist ein wichtiger Baustein, um Geschlechter- und Rollenklischees weiter aufzuweichen. Iris Baar
LahnDill Wirtschaft Juli/August 2024
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Am Nebelsberg 1
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Telefon: +49 2771 842-0
Telefax: +49 2771 842-5399
E-Mail: info@lahndill.ihk.de
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