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Mit Mut die richtige Strategie gewählt
Druckhaus Bechstein investiert in neue Maschinen und Personal
Sie drucken hochwertige Broschüren und Gebrauchsanweisungen, eigentlich „alles, was nicht standardmäßig produziert werden kann“, erklärt Christian Buttgereit, Inhaber und Geschäftsführer des Druckhauses Bechstein in Wetzlar. Das Konzept des Traditionsunternehmens geht auf: Während in der Branche ein harter Verteilungskampf tobt, unter anderem, weil das Volumen von Printaufträgen seit Jahren schrumpft, konnte Bechstein sich mit seiner Spezialisierung am Markt behaupten. „Selbst das Corona-Jahr hat uns nichts ausgemacht“, erzählt Betriebs- und Verkaufsleiter Hans-Jürgen Geiß. Zum Jahresanfang hat Bechstein nun mit 320.000 Euro in zwei neue Druckmaschinen investiert: Eine für hochwertige vierfarbige Digitaldrucke wie zum Beispiel die Kataloge für den Kamerahersteller Leica, die andere vor allem für technische Dokumentationen und Gebrauchsanweisungen. Die Neuzugänge drucken bis zu dreimal schneller als die Vorgängermodelle bei noch besserer Qualität, erklärt Geiß. „Gebrauchsanweisungen drucken wir jetzt gleichzeitig beidseitig, das Produkt für unsere Kunden kommt anschließend komplett fertig, also gefalzt, geheftet und beschnitten, aus der Maschine.“
„Die Kunden wollen es günstig, schnell und möglichst ohne Lagerhaltung. All diese Wünsche bildet der Digitaldruck heute ab“, erklärt Geschäftsführer Christian Buttgereit. „Wir drucken schon länger ,on demand‘. Der Kunde bestellt morgens über unser Online-System, nachmittags kann er seine Ware schon in Empfang nehmen.“ Die Bestellung laufe nach der Eingabe ins System auf digitalem Weg direkt in die Maschine, „das machen die modernen Bestellsysteme heute möglich“.
Christian Buttgereit ist rechtzeitig auf den „Digitalzug“ aufgesprungen und hat sein Unternehmen in den vergangenen Jahren immer wieder an die Marktsituation angepasst. „Wir haben anscheinend alles richtig gemacht“, sagt er. Da gehöre nicht nur Glück, sondern vor allen Dingen Mut dazu, so der Inhaber und Geschäftsführer weiter. „Wir sind zum richtigen Zeitpunkt, mit den richtigen Strategien, Mitarbeitern und Kunden am Markt gewesen.“ So habe Bechstein in der Vergangenheit verschiedene Produktbereiche gefahren, und die beiden Hauptstandbeine, hochwertige Broschüren und technische Unterlagen, immer weiter ausgebaut. „Wir haben schließlich gezielt die lokale Industrie angesprochen, ob sie beispielsweise Bedarf an Manuals habe und uns darauf eingestellt. Die einfache Broschüre ist nie unser Markt gewesen. Das zahlt sich jetzt aus.“
Bechstein startet nicht nur mit zwei neuen Druckmaschinen in das Jahr 2021, sondern will auch seine Belegschaft aufstocken. Denn, so Buttgereit und Geiß: „Neue Maschinen müssen schließlich auch professionell bedient werden.“
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Burak Dogan