Präsident Heusler mit Berufsschülern im Gespräch

Bei der Europawahl am 9. Juni werden die Weichen für die Zukunft der Europäischen Union gestellt – erstmals dürfen auch 16-Jährige einen Wahlzettel ausfüllen. Um den Neuwählern zu erklären, was Europa konkret mit ihrer Lebenswirklichkeit zu tun hat, und warum es sich lohnt, wählen zu gehen, hat der Präsident der IHK Lahn-Dill, Dr. Felix Heusler, die Gewerblichen Schulen in Dillenburg besucht.

„Viele Erfolge der Europäischen Union sind für die meisten jungen Menschen selbstverständlich. Sie sind in einer Welt aufgewachsen, in der es die EU schon immer gab“, begrüßte Präsident Dr. Felix Heusler die knapp 100 Berufsschüler im zweiten Ausbildungsjahr. „Wir sollten uns deshalb vor Augen führen, was uns ohne die Staatengemeinschaft fehlen würde.“ Der IHK-Präsident, der den meisten Schülern auch als Geschäftsführer und Gesellschafter von Dillenburgs ältestem Industrieunternehmen, der Isabellenhütte Heusler, bekannt ist, erinnerte an eine Zeit ohne den Euro, dafür mit zeitraubenden Grenzkontrollen zur besten Reisezeit: „Reisefreiheit, gemeinsame Währung und vor allem Friedensgarant – das alles sind Errungenschaften der Europäischen Union“, so Heusler weiter.

Die EU habe sich seit ihrer Gründung 1951 – damals gestartet als Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl – inzwischen zu einer globale Wirtschaftsmacht entwickelt, nach den USA und China die drittgrößte der Welt, erklärte der IHK-Präsident. „Die EU ermöglicht freien Handel, davon profitieren wir alle. Denn ohne EU gebe es weniger Handel und damit weniger Wirtschaft“, so Heusler weiter und gab zu bedenken: „Weniger Wirtschaft bedeutet aber auch weniger Wohlstand.“ Seit ihrer Gründung sei die Staatengemeinschaft zudem ein Garant für den Frieden.

Die Schüler waren hochkonzentriert und beteiligten sich rege an der anschließenden Podiumsrunde unter Moderation von Frederik Freund, Berufsschullehrer für PoWi und Metalltechnik. Im Gespräch mit Schülern diskutierten Dr. Felix Heusler und der IHK-Bereichsleiter Dr. Gerd Hackenberg Themen wie eine gemeinsame Sicherheitspolitik, den Green Deal oder Bildung. Dabei erklärte Präsident Heusler den konkreten Nutzen der EU für die Berufsschüler unter anderem am Beispiel der ERASMUS-Förderprojekte: „Das ist eine großartige Chance für junge Menschen, im beruflichen Umfeld andere Länder und Kulturen kennenzulernen und wichtige Erfahrungen beispielsweise bei einem Auslandspraktikum zu sammeln. Gerade vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftemangels werden in unserer globalisierten Welt Auslandserfahrungen mit Fremdsprachenkenntnissen immer wichtiger.“

Am Ende waren sich Schüler und Wirtschaftsexperten einig: Die Errungenschaften der EU wiegen weit mehr als die Kritikpunkte. Ein Schüler fasste abschließend zusammen: „Wir sollten wählen gehen. Das ist ja kein Nachteil. Wir bestimmen dadurch mit, wer nachher in Europa die Entscheidungen trifft.“

Pressemeldung vom 5. Juni 2024