Sommerempfang 2024

"Europa sorgt für Frieden und Stabilität"

Der Sommerempfang der IHK Lahn-Dill stand in diesem Jahr ganz unter dem Thema eines vereinten Europas: „Unsere Staatengemeinschaft hat in der Vergangenheit für Frieden und Stabilität gesorgt, uns zu enger wirtschaftlicher Zusammenarbeit geführt und uns eine gemeinsame Identität gegeben. Und nur ein vereintes, stabiles Europa wird das auch in Zukunft können“, sagte IHK-Präsident Dr. Felix Heusler zur Begrüßung vor den rund 300 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung auf dem Landgestüt in Dillenburg.
Mit dem Botschafter des Königreichs der Niederlande, S.E. Herrn Ronald van Roeden, und dem Stellvertreter des Kommandeurs des Landeskommandos Hessen der Bundeswehr, Oberst Michael Felten, konnte die IHK Lahn-Dill gleich zwei herausragende Keynote-Speaker gewinnen, die sich in ihren Reden den großen Herausforderungen in der EU-Politik widmeten.
Der niederländische Botschafter betonte die „tiefe historische Verbindung“ zwischen der Oranierstadt Dillenburg und dem Haus Oranje-Nassau, durch Wilhelm von Oranien, dem Urvater der niederländischen Unabhängigkeit: „Gerade nach den Europawahlen zeigt sich wie wichtig Freiheit für uns ist – ein Wert, den auch Wilhelm von Oranien verkörperte“, so der niederländische Botschafter, S.E. Ronald von Roeden. Die EU trage „signifikant zu unserer Freiheit bei, und zwar durch tiefe Zusammenarbeit und wirtschaftliche Verbundenheit“. Im Vorfeld des Sommerempfangs hatte der niederländische Botschafter unter anderem mit der Isabellenhütte in Dillenburg Hessens ältestes Industrieunternehmen besucht und den Wilhelmsturm mit der Statue des Urvaters der niederländischen Unabhängigkeit, Wilhelm von Oranien, auf dem Schlossberg besichtigt. Im Gespräch stellten der Botschafter und der IHK-Präsident eine weitere Gemeinsamkeit fest: Die Namensgeberin der Isabellenhütte war eine Ur-Ur-Enkelin von Wilhelm von Oranien.
Die deutsch-niederländische Zusammenarbeit gehe weit über den wirtschaftlichen Bereich hinaus, so der Botschafter. Er würdigte in diesem Zusammenhang die Kooperation beider Länder im Verteidigungsbereich als „einzigartig in Europa“ und führte als Beispiele die Einsätze in Afghanistan und das gemeinsame Training der ukrainischen Truppen in Lehnin an. „Die politische Dimension unserer Beziehungen ist unübersehbar. Wir sind Partner mit einer gemeinsamen Haltung zu Wirtschaft, Gesellschaft und Geopolitik.“
IHK-Präsident Dr. Felix Heusler und Botschafter Ronald van Roeden waren sich einig, dass die Staatengemeinschaft auch einige Hausaufgaben zu erledigen habe. Sei es der „kollektive Sinkflug“ beim Pisa-Index, den es zu stoppen gelte, die notwendigen Investitionen in die europäische Infrastruktur, die endlich angegangen werden müsse oder der überfällige Abbau der Bürokratie. Diese habe laut IHK-Präsident Dr. Heusler „inzwischen ein Ausmaß erreicht, das unsere Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr bringt“. Laut des aktuellen Unternehmensbarometers, mit dem die IHK Lahn-Dill im Vorfeld der Europawahlen die Stimmung bei ihren Mitgliedsunternehmen abgefragt hatte, sehen 96 Prozent der befragten Betriebe beim Bürokratieabbau den größten Handlungsbedarf. Dr. Felix Heusler: „Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger komplexe Zulassungs- und Genehmigungsverfahren. Und schon gar keine kleinteiligen Dokumentationspflichten und neue Verordnungen.“
Einig waren sich die Redner auch beim Thema Sicherheitsarchitektur. Heusler: „Wir können nur dann in Freiheit leben, unsere Unternehmen können nur dann erfolgreich wirtschaften, wenn unsere Staatengemeinschaft gegenüber Feinden abgesichert und wirtschaftlich resilient ist.“
Wie das zu erreichen ist, erklärte Oberst Michael Felten am Beispiel des Operationsplans Deutschland. Er stellt klar: „Wir müssen Russland zeigen, dass wir bereit sind, uns zu verteidigen, dann wird es nicht dazu kommen. Der Diktator Putin wird niemals über das freie Europa siegen.“
Auf ihrem Sommerempfang ehrte die IHK Lahn-Dill auch ihre landes- und bundesbesten Auszubildenden aus dem vergangenen Jahr. Neun Landesbeste, darunter mit Luca Delli Castelli auch einen Bundesbesten. Er hatte seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei Pfeiffer Vacuum mit der Höchstpunktzahl von 100 Punkten abgeschlossen. Alle Prüfungsbesten waren mit ihren Ausbildern erschienen, um ihre Urkunden aus den Händen des IHK-Präsidenten Dr. Felix Heusler, dem Hauptgeschäftsführer der IHK Lahn-Dill, Dietmar Persch, sowie dem Hauptgeschäftsführer des HIHK, Frank Aletter, entgegenzunehmen.
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Pressemeldung vom 13. Juni 2024