Pressemeldung

Leichtes Plus bei IHK-Ausbildungsverträgen

Zum Ausbildungsstart 2024 - IHK Hochrhein-Bodensee appelliert, die Berufsorientierung auszuweiten und das Ansehen der dualen Ausbildung zu stärken
Die IHK Hochrhein-Bodensee verzeichnet zum Ausbildungsstart 2024 1.962 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. Das entspricht einem leichten Anstieg von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während die Anzahl der Verträge in den Metall- und Elektroberufen leicht rückläufig ist, konnten insbesondere die Branchen Hotel und Gastronomie in den Berufen Koch und Hotelfachmann sowie die Handelsberufe wie Verkäufer einen erfreulichen Zuwachs verzeichnen. Insgesamt verzeichnen die IHK-Berufe in Baden-Württemberg 35.433 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. Das ist ein Plus von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch hier spiegelt sich ein Zuwachs in den kaufmännischen und ein leichter Rückgang bei den gewerblich-technischen Berufen wider.
„Wir freuen uns über die stabilen Zahlen und den Anstieg an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen“, sagt Benjamin Weißenhorn, stellv. Leiter des Bereichs Ausbildung bei der IHK Hochrhein-Bodensee. Im Landkreis Konstanz haben insgesamt 790 Personen eine Ausbildung in Industrie, Dienstleistung und Handel begonnen - 234 davon in gewerblich-technischen 556 in kaufmännischen Berufen. In den Landkreisen Waldshut und Lörrach haben insgesamt 1.172 Personen eine Ausbildung in Industrie, Dienstleistung und Handel begonnen – 384 davon in gewerblich-technischen 788 in kaufmännischen Berufen.
„Dennoch klafft weiter eine große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. Sehr viele Unternehmen im IHK-Bezirk konnten ihre Ausbildungsstellen nicht besetzen. Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die etwas später dran sind, können sich für das aktuelle Ausbildungsjahr noch bewerben. Die Wirtschaftsunternehmen suchen händeringend nach motivierten Nachwuchskräften“, so Weißenhorn. „Wir haben einen Bewerbermarkt entwickelt, der jungen Menschen viele Möglichkeiten jenseits des Studiums eröffnet. Eine duale Ausbildung bietet vielfältige Karrieremöglichkeiten. Durch die Verbindung von Theorie und Praxis bereitet sie ein starkes Fundament für eine individuelle berufliche Zukunft.“
Damit sich mehr junge Menschen für eine Berufsausbildung entscheiden, müsste laut Weißenhorn einiges passieren. „Die meisten Schülerinnen und Schüler wissen zu wenig über die dualen Ausbildungsberufe. Die Berufsorientierung in den Schulen muss deswegen verbessert werden und die Unternehmen müssen noch stärker bei jungen Menschen für ihren Betrieb werben. Laut einer Bertelsmann Stiftung und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sollten Unternehmen ihre Kommunikation stärker an das Medienverhalten der jungen Menschen anpassen. Während jüngere Generationen auf Plattformen wie YouTube, TikTok und Snapchat unterwegs sind, schalten Unternehmen aktuell überwiegend ihre Stellenanzeigen auf Facebook. So kommt man nicht zusammen.“ Doch eines sei laut Weißenhorn ganz besonders entscheidend, damit sich mehr junge Menschen für eine Ausbildung entscheiden. „Wir müssen den gesellschaftlichen Stellenwert der beruflichen Bildung stärken. Eine Ausbildung muss genauso viel Wert sein wie ein Hochschulstudium.“