Pressemeldung
Außenhandel stützt die regionale Wirtschaft
Das Auslandsgeschäft ist für die Unternehmen in der Region Hochrhein-Bodensee die wichtigste Stütze. 2023 steigerten sich die Auslandsumsätze der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe mit mehr als 50 Mitarbeitern auf ein Rekordniveau von rund 8,7 Milliarden Euro, so die aktuellen Daten des Statistischen Landesamtes. Das ist mehr als im bisherigen Rekordjahr 2022 mit 8,5 Milliarden Euro und das unter schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie Ukrainekrieg, Konjunkturschwäche in China und Energiepreisschock.
„Auch wenn sich die Lieferkettenproblematik und der Energiepreisschock etwas abgeschwächt hat, sehen sich die regionalen Unternehmen einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld ausgesetzt“, sagt Uwe Böhm, Geschäftsführer für den Bereich Internationales der IHK Hochrhein-Bodensee. „Wie stark unsere Unternehmen von einem funktionierenden und offenen Markt profitieren, zeigt einmal mehr der extreme Exportanteil von 66,5 Prozent im Landkreis Lörrach. Andererseits schwächelt der Branchenmix in den Landkreisen Waldshut und Konstanz etwas und liegt unter dem Landesdurchschnitt von 60,3 Prozent.“
Im Landkreis Lörrach, der traditionell stark mit exportorientierten Unternehmen vertreten ist, konnte erstmals eine sensationell hohe Exportquote von 66,5 Prozent erreicht werden. Das heißt, dass zwei von drei Euros bereits im Ausland verdient werden. Die Auslandsumsätze stiegen entsprechend von 2,79 Milliarden Euro auf 2,99 Milliarden Euro. Der international ausgerichtete Branchenmix aus Chemie, Pharma, Elektro und Anlagenbau trägt dabei zur weiteren Steigerung bei.
Als Einziger konnte im vergangenen Jahr der Landkreis Waldshut seine Exportanteile nicht halten, dies bereits zum zweiten Mal in Folge. Wie bereits im Vorjahr sank die Exportquote weiter auf 41,5 Prozent, nach einem Allzeithoch von 46,2 Prozent im Jahr 2021 und befindet sich damit auf niedrigem Niveau. Der Landkreis Konstanz bewegt sich beim Exportanteil auf konstantem Niveau mit 48,1 Prozent, allerdings bei leicht sinkenden Auslandsumsätzen und damit auch unter dem Landesdurchschnitt.
Die Bedeutung des Auslandsgeschäfts bleibt für die Industrieunternehmen im Kammerbezirk von hoher und zum Teil weiter zunehmender Bedeutung. „Je nach Branche zeigt sich allerdings ein unterschiedliches Bild“, so Uwe Böhm. „Insbesondere der Bereich Pharma und Medizintechnik zeigt sich als Konjunkturlokomotive, Unternehmen mit einem hohen Anteil an USA-Geschäft konnten ebenfalls profitieren. Der Maschinenbau, die Baubranche oder die Automobilzulieferer hatten hingegen ein eher schwieriges Jahr zu verkraften, nicht zuletzt, weil China schwächelte und die Lieferungen Richtung Russland zum Erliegen gekommen sind.“