Pressemeldung
IHK-Neujahrsempfang in Schopfheim 2023
Einen anregenden Abend mit viel Gesprächsstoff und noch mehr Gesprächsmöglichkeiten erlebten rund 350 Besucher beim Neujahrsempfang der IHK Hochrhein-Bodensee in Schopfheim.
Hauptredner war der Schweizer Jurist, emeritierte Professor der HSG St. Gallen und erfolgreiche Entrepreneur Giorgio Behr. Im Mittelpunkt seines Beitrags standen die großen Herausforderungen unserer Zeit und seine Gedanken zu möglichen Lösungen.
Die Freude war allen Beteiligten anzumerken: Es war der erste Neujahrsempfang der IHK seit 2020. Bereits kurz nach dem Eintreffen der Besucher aus dem gesamten Kammergebiet und dem benachbarten Ausland bildeten sich etliche Gesprächsrunden, wurden persönliche Kontakte wieder aufgenommen und alte Freunde begrüßt.
Eben diese Freude griff IHK-Präsident Thomas Conrady am Anfang seiner Begrüßungsrede im großen Saal der Stadthalle Schopfheim auf. Sich physisch von Mensch zu Mensch zu treffen, Hände zu schütteln, einander direkt in die Augen zu schauen: „Wie sehr hat uns das in den Corona Jahren gefehlt, wie sehr haben wir uns darauf gefreut, dass es wieder möglich sein würde!“ Zwar sei die Situation aktuell nicht minder herausfordernd, verdeutlichte Conrady, „aber darunter muss ja die Stimmung nicht leiden“. Nicht nur dafür erntete der IHK-Präsident lebhaften Beifall.
Corona habe „unsere Wirtschaft in all ihren Facetten, von der Produktion bis zur Logistik und Distribution, unser Gesundheitssystem und nicht zuletzt den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Probe gestellt“. Doch gemeinsam habe man diese Probe bestanden, stellte Conrady fest. Diese Erkenntnis sei ermutigend und sorge für Optimismus. Sie zeige aber auch, dass es grundlegende Verbesserungen geben müsse: „Der Veränderungsdruck ist groß, und wir tun gut daran, uns ihm zu stellen. Demographie, Dekarbonisierung und Digitalisierung, die drei großen ‚D‘, beschreiben, was vor uns liegt.“
Politik aber auch die Wirtschaft müssten Lösungen für die demographische Entwicklung und den Klimaschutz finden sowie die Digitalisierung voranbringen. „Wer, wenn nicht wir, sollte darüber nachdenken, wie wir unser Verhalten so ändern können, dass wir nicht mehr zwei oder drei Welten bräuchten, um unseren Ressourcenverbrauch abzubilden.“ Bei all diesen Herausforderungen stehe die IHK als verlässlicher Partner bereit, verdeutlichte Conrady zum Schluss seiner Rede.
Seinen Vortrag hatte der Gastredner des Abends, Giorgio Behr, mit „Gedanken zu hier und heute“ betitelt, mit markanten Bildern und Grafiken untermalt und dazu vier Themenfelder in den Mittelpunkt gerückt. Für den Schweizer Unternehmer und Universitätsprofessor sind nationale und internationale wirtschaftliche Abhängigkeiten, das ungute „Bewirtschaften“ von tatsächlichen oder vermeintlichen Problemen im politischen Betrieb, die Qualitäts- und Effizienzverluste einer übermäßigen Zentralisierung im staatsorganisatorischen Kontext und die schleppende Digitalisierung die großen Herausforderungen unserer Zeit.
Zu welchen Folgen wirtschaftliche Abhängigkeit führen könne, zeige sich, so Behr, aktuell an vielen Stellen: bei der Energieversorgung, der Beschaffung von Vorprodukten, bei pharmazeutischen Erzeugnissen sowie Rohstoffen, aber auch bei der nationalen Verteidigung. Vieles – auch die Verantwortung dafür – sei ausgelagert worden. Da gelte es gegenzusteuern, forderte der Unternehmer und nahm dafür sowohl Politik als auch die Wirtschaft und Medien in die Verantwortung. Das „Narrativ“ werde bei vielen Themen, so seine Einschätzung, falsch gesetzt, aber von vielen fleißig gepflegt und weitergegeben und führe so zu falschen Annahmen. Er wünsche sich, dass Unternehmen „mutig aufstehen und ihre Meinung sagen“, Realitätssinn und Wahrheitssuche müssten dafür die Richtschnur geben, nicht das jeweils gängige Narrativ.
Als ein Beispiel führte Behr Wasserstoff als Energiequelle an. Wenn man die Total Cost of Ownership, die gesamten Betriebskosten, betrachte, komme diese Technik deutlich besser weg als es in den Medien dargestellt werde. Aus seiner Sicht sei es daher etwa sinnvoll, bei der Hochrheinbahn, die Basel über Waldshut, Schaffhausen und Singen mit Konstanz verbindet, gleich auf Wasserstoff als Energiequelle zu setzen, anstatt die nicht-elektrifizierten Abschnitte aufwendig zu elektrifizieren. Behr: „Man muss das Ganze neu denken!“
Deutlich kritisierte Behr auch die Tendenz zu einer stärkeren politischen Zentralisierung. Damit blieben lokale oder regionale Kompetenzen ungenutzt, während Entscheidungen fernab und ohne Kenntnis der örtlichen Details getroffen würden. Stattdessen solle mehr Verantwortung in die Regionen fließen – dabei nannte er die Bodenseekonferenz als Beispiel, die grenzüberschreitend und gleichzeitig regional denke.
Sein durchaus kritischer, aber auch ermutigender und humorvoller Beitrag wurde mit großem Beifall bedacht und führte noch auf dem Weg zum Buffet im Foyer zu vielen Gesprächen unter den Besuchern. Bevor Giorgio Behr selbst dort zugreifen konnte, durfte er zahlreiche zustimmende Worte und Lob entgegennehmen. Ein sicht- und fühlbares Zeichen für einen gelungenen Neujahrsempfang der IHK Hochrhein-Bodensee, der einmal mehr von der in der Region verwurzelten, aber bereits überregional erfolgreichen Band SAMEDAY hervorragend musikalisch begleitet wurde.
Die Freude war allen Beteiligten anzumerken: Es war der erste Neujahrsempfang der IHK seit 2020. Bereits kurz nach dem Eintreffen der Besucher aus dem gesamten Kammergebiet und dem benachbarten Ausland bildeten sich etliche Gesprächsrunden, wurden persönliche Kontakte wieder aufgenommen und alte Freunde begrüßt.
Eben diese Freude griff IHK-Präsident Thomas Conrady am Anfang seiner Begrüßungsrede im großen Saal der Stadthalle Schopfheim auf. Sich physisch von Mensch zu Mensch zu treffen, Hände zu schütteln, einander direkt in die Augen zu schauen: „Wie sehr hat uns das in den Corona Jahren gefehlt, wie sehr haben wir uns darauf gefreut, dass es wieder möglich sein würde!“ Zwar sei die Situation aktuell nicht minder herausfordernd, verdeutlichte Conrady, „aber darunter muss ja die Stimmung nicht leiden“. Nicht nur dafür erntete der IHK-Präsident lebhaften Beifall.
Corona habe „unsere Wirtschaft in all ihren Facetten, von der Produktion bis zur Logistik und Distribution, unser Gesundheitssystem und nicht zuletzt den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Probe gestellt“. Doch gemeinsam habe man diese Probe bestanden, stellte Conrady fest. Diese Erkenntnis sei ermutigend und sorge für Optimismus. Sie zeige aber auch, dass es grundlegende Verbesserungen geben müsse: „Der Veränderungsdruck ist groß, und wir tun gut daran, uns ihm zu stellen. Demographie, Dekarbonisierung und Digitalisierung, die drei großen ‚D‘, beschreiben, was vor uns liegt.“
Politik aber auch die Wirtschaft müssten Lösungen für die demographische Entwicklung und den Klimaschutz finden sowie die Digitalisierung voranbringen. „Wer, wenn nicht wir, sollte darüber nachdenken, wie wir unser Verhalten so ändern können, dass wir nicht mehr zwei oder drei Welten bräuchten, um unseren Ressourcenverbrauch abzubilden.“ Bei all diesen Herausforderungen stehe die IHK als verlässlicher Partner bereit, verdeutlichte Conrady zum Schluss seiner Rede.
Seinen Vortrag hatte der Gastredner des Abends, Giorgio Behr, mit „Gedanken zu hier und heute“ betitelt, mit markanten Bildern und Grafiken untermalt und dazu vier Themenfelder in den Mittelpunkt gerückt. Für den Schweizer Unternehmer und Universitätsprofessor sind nationale und internationale wirtschaftliche Abhängigkeiten, das ungute „Bewirtschaften“ von tatsächlichen oder vermeintlichen Problemen im politischen Betrieb, die Qualitäts- und Effizienzverluste einer übermäßigen Zentralisierung im staatsorganisatorischen Kontext und die schleppende Digitalisierung die großen Herausforderungen unserer Zeit.
Zu welchen Folgen wirtschaftliche Abhängigkeit führen könne, zeige sich, so Behr, aktuell an vielen Stellen: bei der Energieversorgung, der Beschaffung von Vorprodukten, bei pharmazeutischen Erzeugnissen sowie Rohstoffen, aber auch bei der nationalen Verteidigung. Vieles – auch die Verantwortung dafür – sei ausgelagert worden. Da gelte es gegenzusteuern, forderte der Unternehmer und nahm dafür sowohl Politik als auch die Wirtschaft und Medien in die Verantwortung. Das „Narrativ“ werde bei vielen Themen, so seine Einschätzung, falsch gesetzt, aber von vielen fleißig gepflegt und weitergegeben und führe so zu falschen Annahmen. Er wünsche sich, dass Unternehmen „mutig aufstehen und ihre Meinung sagen“, Realitätssinn und Wahrheitssuche müssten dafür die Richtschnur geben, nicht das jeweils gängige Narrativ.
Als ein Beispiel führte Behr Wasserstoff als Energiequelle an. Wenn man die Total Cost of Ownership, die gesamten Betriebskosten, betrachte, komme diese Technik deutlich besser weg als es in den Medien dargestellt werde. Aus seiner Sicht sei es daher etwa sinnvoll, bei der Hochrheinbahn, die Basel über Waldshut, Schaffhausen und Singen mit Konstanz verbindet, gleich auf Wasserstoff als Energiequelle zu setzen, anstatt die nicht-elektrifizierten Abschnitte aufwendig zu elektrifizieren. Behr: „Man muss das Ganze neu denken!“
Deutlich kritisierte Behr auch die Tendenz zu einer stärkeren politischen Zentralisierung. Damit blieben lokale oder regionale Kompetenzen ungenutzt, während Entscheidungen fernab und ohne Kenntnis der örtlichen Details getroffen würden. Stattdessen solle mehr Verantwortung in die Regionen fließen – dabei nannte er die Bodenseekonferenz als Beispiel, die grenzüberschreitend und gleichzeitig regional denke.
Sein durchaus kritischer, aber auch ermutigender und humorvoller Beitrag wurde mit großem Beifall bedacht und führte noch auf dem Weg zum Buffet im Foyer zu vielen Gesprächen unter den Besuchern. Bevor Giorgio Behr selbst dort zugreifen konnte, durfte er zahlreiche zustimmende Worte und Lob entgegennehmen. Ein sicht- und fühlbares Zeichen für einen gelungenen Neujahrsempfang der IHK Hochrhein-Bodensee, der einmal mehr von der in der Region verwurzelten, aber bereits überregional erfolgreichen Band SAMEDAY hervorragend musikalisch begleitet wurde.
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Neujahrsempfang IHK HoBo Schopfheim 2023
© Herbert Weniger
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