IHK leicht erklärt

„An apple a day…?“ – Betriebliche Gesundheitsförderung

„An apple a day keeps the doctor away?“ Ganz so einfach, wie es diese Volksweisheit suggeriert, ist es leider nicht. Arbeitgeber stehen heute vor der Aufgabe, ihren Mitarbeitern eine moderne betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) beziehungsweise ein umfassendes Gesundheitsmanagement (BGM) zu bieten. Dies stellt jedoch weitaus mehr dar als eine Obstschale für die Mitarbeiter oder die Investition in ergonomische Arbeitsplätze. Es umfasst beispielsweise regelmäßige Gesundheitschecks im Betrieb, gesundheitsbezogene Angebote etwa zur Entspannung am Arbeitsplatz, zur Ernährung oder für einen gesunden Rücken, individuelle Beratungsangebote oder Aktionstage zur Gesundheit, gemeinsame Sportaktivitäten, eine Optimierung von Arbeits- und Pausenzeiten, gesundes (Kantinen-) Essen sowie das Anschaffen von E-Fahrrädern. Es gibt viele gute Ideen zum Verankern des Themas im Unternehmen. Sie führen dazu, dass sich die Mitarbeiter wohler und wertgeschätzt fühlen. Sie bieten jedoch nicht nur den Arbeitnehmern Vorteile, sondern auch den Arbeitgebern. Denn sie senken auf Dauer krankheitsbedingte Ausfallzeiten, erhöhen die Motivation, stärken den Teamgeist sowie die Bindung der Mitarbeiter an den Betrieb. Außerdem leisten sie einen wertvollen Beitrag zu einem positiven Arbeitgeberimage. Aktive Gesundheitsförderung trägt somit zur Wirtschaftlichkeit bei und ist kein Luxus für Mitarbeiter einiger weniger Großunternehmen. Die IHK Hochrhein-Bodensee unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen bei der Gesundheitsförderung, indem sie ihnen unterschiedliche Angebote zur Verfügung stellt.

Regionales Netzwerk

Seit vielen Jahren koordiniert die IHK Hochrhein-Bodensee das „Netzwerk BGM in der Region HochrheinBodensee“. Ziel des Netzwerks ist es, Unternehmen aller Branchen und Größen in der Region, die an Gesundheitsmanagement interessiert sind beziehungsweise es bereits praktizieren, zu vereinen und ihnen eine Plattform zum Erfahrungsaustausch bereitzustellen. Sie treffen sich mehrmals jährlich, um über Herangehensweisen, Herausforderungen sowie die Umsetzung gesundheitsfördernder Maßnahmen in Unternehmen zu diskutieren – untereinander sowie mit Experten. In den vergangenen Treffen haben sich die Mitglieder mit der internen Rolle der BGM-Verantwortlichen in den Unternehmen auseinandergesetzt, ebenso mit den Kennzeichen und der Steuerung eines erfolgreichen BGM über die Fehlzeiten hinaus. Auf der weiteren Agenda stehen Themen wie erfolgreiches BGM-Marketing (intern gegenüber der Geschäftsleitung sowie gegenüber der Beschäftigten), e-Health-Lösungen, interne Kommunikation und wie immer der gemeinsame Erfahrungsaustausch.
Azubi-Workshop Gesunde Mitarbeiter sind ein wesentlicher Faktor wirtschaftlichen Erfolgs. Ein guter Grund, sich frühzeitig – das heißt, bereits bei den Auszubildenden – den Grundstein hierfür zu legen. In vier unabhängigen Modulen wird Basiswissen zum gesunden Verhalten im betrieblichen und privaten Alltag vermittelt. Die IHK Hochrhein-Bodensee bietet dazu in Kooperation mit der AOK Hochrhein-Bodensee die „Azubi-Workshops Gesundheit“ an. Termine gibt es über das Jahr verteilt in Konstanz und Schopfheim. Die Teilnahme ist kostenlos. Gemeinsames Zubereiten des Mittagessens und Ernährungstipps runden die Termine ab.

Steuern sparen

Nach dem Einkommenssteuergesetz bleiben Maßnahmen der Gesundheitsförderung bis zu 500 Euro pro Mitarbeiter und Jahr lohnsteuerfrei. Darunter fallen Bewegungsprogramme, Ernährungsangebote, Suchtprävention sowie Stressbewältigung.
Weitere Informationen beim Bundesministerium für Gesundheit unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/ betriebliche-gesundheitsfoerderung/steuerlichevorteile.html
Die Fördermöglichkeiten sind sehr vielfältig aufgestellt. Eine Rücksprache mit dem Finanzamt vorab ist daher empfehlenswert.