Krisenregionen und mögliche Alternativen
Meerengen und alternative Handelsrouten
Kritische Situationen und Konflikte unterbrechen regelmäßig Lieferketten zwischen Asien und Europa.
Informationen von der Germany Trade & Invest (GTAI). Den kompletten Artikel lesen Sie auf der Webseite der GTAI.
Störanfällige Schiffsrouten – wie umgehen?
Wenn der Seeverkehr zwischen Asien und Europa reibungslos verläuft, sind Fracht- und Verbraucherpreise auch in Deutschland günstig.
Doch wiederholt haben Ereignisse die Verwundbarkeit der Seewege offenbart: das Containerschiff Ever Given, das den Suezkanal blockierte, die Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer, die Pandemie, die Häfen weltweit lahmlegte. Für Deutschland, das rund 90 % seiner Importe aus Asien auf dem Seeweg erhält, bedeutete das hohe wirtschaftliche Einbußen.
Logistikunternehmen suchen deshalb nach Alternativen – vor allem zu Land. Preislich liegt der Überlandtransport meist zwischen den niedrigeren, aber stark schwankenden Frachtraten im Seeverkehr und der deutlich teureren Luftfracht mit eingeschränkten Transportkapazitäten. Landrouten allein können die bewährten Seeverbindungen aber nicht ersetzen – zumindest nicht in naher Zukunft. Doch je mehr Routen entstehen, desto größer ist künftig die Auswahl an Transportmöglichkeiten zwischen Asien und Europa.
Wo sind riskante Engstellen im Seeverkehr?
Im Nahen Osten rund um die Arabische Halbinsel liegen wichtige Seewege für internationale Containerfracht oder Massengüter. Der Unfall des Containerschiffs Ever Given und die Angriffe von Huthi-Rebellen im Roten Meer haben die internationalen Lieferketten monatelang unterbrochen, sowie Preise und Lieferzeiten in die Höhe getrieben. Der Konflikt in Gaza könnte die Situation noch weiter verschärfen.
In Ost- und Südostasien liegen ebenfalls wichtige Wasserstraßen und mögliche Krisenspots wie die Taiwanstraße und die Straße von Malakka. Diese befinden sich in der direkten Einflusssphäre Chinas. Störungen hätten erhebliche Folgen für den weltweiten Warenhandel.
Was sind Alternativrouten für den Handel zwischen Asien und Europa?
Welche Alternativrouten für den Seehandel sind nutzbar, wenn der Suezkanal oder die Straße von Malakka blockiert sind? Der Umweg über das Kap der Guten Hoffnung ist die derzeit einzige Alternative auf dem Seeweg.
Transportrouten zu Land bieten deshalb zunehmend Alternativen zu den Seewegen, auch wenn die Kapazitäten noch beschränkt sind. Transkontinentale Routen von China über Russland oder über Zentralasien wie der Mittlere Korridor werden derzeit weiter ausgebaut. Ebenso der ASEAN-China-Korridor, eine neue Land-See-Verbindung zwischen China und Südostasien.
Quelle: GTAI