Rohstoffe

Europäische Ebene

Im Dezember 2023 hat das EU-Parlament die finale Einigung über den Critical Raw Materials Act (CRMA) angenommen. Das Maßnahmenpaket zielt darauf ab, die Versorgungssicherheit der EU mit kritischen Rohstoffen zu gewährleisten. Diese Rohstoffe sind entscheidend für zahlreiche strategische Industrien, darunter die Herstellung von Batterien, Halbleitern, erneuerbaren Energien und Elektronik.
  • Die EU will ihre Abhängigkeit von einzelnen Ländern verringern, indem sie die Quellen für kritische Rohstoffe diversifiziert. Die Entwicklung von neuen Lieferketten und Partnerschaften soll gefördert werden.
  • Durch die Exploration, Gewinnung und Verarbeitung kritischer Rohstoffe innerhalb der EU, soll die Abhängigkeit von Importen reduziert werden.
  • Um den Bedarf an Primärrohstoffen zu verringern und die Nachhaltigkeit zu erhöhen, wird die Bedeutung des Recyclings und der Wiederverwendung von Materialien betont.
  • Forschung und Innovation im Bereich der kritischen Rohstoffe soll unterstützt werden, um neue Technologien und Prozesse zu entwickeln, die effizienter und umweltfreundlicher sind.
  • Es wird die Einrichtung von strategischen Reserven für bestimmte kritische Rohstoffe erwogen, um die Versorgung in Krisenzeiten zu sichern.
  • Der Act enthält regulatorische Maßnahmen, um Investitionen in die kritischen Rohstoffsektoren zu erleichtern und bürokratische Hindernisse abzubauen.
  • Durch den CRMA strebt die EU an, ihre wirtschaftliche Resilienz zu erhöhen, technologische Souveränität zu sichern und die Übergangsziele zur grünen und digitalen Wirtschaft zu unterstützen.
Am 3. September 2020 hatte die Kommission schon einen Aktionsplan zu kritischen Rohstoffen, die Liste kritischer Rohstoffe 2020 sowie eine Zukunftsstudie über kritische Rohstoffe für strategische Technologien und Sektoren für die Zeiträume bis 2030 und bis 2050 vorgelegt.
Der Aktionsplan sieht diverse Maßnahmen vor, um die Unabhängigkeit Europas von Rohstoffimporten und damit die zirkuläre Wirtschaft zu fördern sowie zur Entwicklung resilienter Wertschöpfungsketten. Zu den geplanten Schritten zählt etwa die Schaffung einer Europäischen Rohstoffallianz verschiedener Interessenträger. In Kooperation mit den EU-Mitgliedstaaten sollen neue Bergbau- und Verarbeitungsprojekte erschlossen, Forschung und Innovation sollen in diesen Bereichen unterstützt werden. Die Versorgung der EU mit lediglich in Drittstaaten vorkommenden kritischen Rohstoffen soll durch die Etablierung internationaler Partnerschaften gesichert werden. Der Aktionsplan betrifft auch den Bereich der nachhaltigen Finanzierung. So will die EU-Kommission im kommenden Jahr entsprechende Kriterien etwa auch für den Bergbau erarbeiten.
Im Zuge des Aktionsplans hat die EU-Kommission ebenfalls eine aktualisierte Liste kritischer Rohstoffe sowie eine Zukunftsstudie über kritische Rohstoffe für strategische Technologien und Sektoren für die Zeiträume bis 2030 und bis 2050 vorgelegt. Neu in der nun 30 Rohstoffe umfassenden Liste ist etwa Lithium.