Pressemitteilung vom 30. Juli 2024

Unternehmen investieren immer stärker in die Ausbildung

IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz veröffentlicht Zahlen zum Ausbildungsstart
Zum Ausbildungsstart am 1. August gibt es noch viel Bewegung auf dem Lehrstellenmarkt. Obwohl noch immer viele Betriebe über unbesetzte Ausbildungsstellen klagen, zeichnet sich in Rheinland-Pfalz erneut eine leichte Zunahme eingegangener Ausbildungsverhältnisse ab:
„Unsere Halbzeitbilanz mit Blick auf den Ausbildungsmarkt in Rheinland-Pfalz fällt positiv aus“, sagt Dr. Holger Bentz, Sprecher Ausbildung der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen die vier Industrie- und Handelskammern im Bundesland mit 7.586 eingetragen Ausbildungsverhältnissen (Stand 30. Juni 2024) ein Plus von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
„Gleichzeitig führt der hohe Bedarf der Betriebe an Auszubildenden dazu, dass noch sehr viele Ausbildungsstellen unbesetzt sind“, stellt Bentz fest. „Es gibt also auch für kurzentschlossene Jugendliche in den nächsten Wochen noch sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.“
Auch wenn die aktuelle Entwicklung nur eine Momentaufnahme ist, wird der positive Trend durch die Ausbildungsumfrage 2024 der Industrie- und Handelskammern bestätigt, bei der branchenübergreifend rund 540 Unternehmen in Rheinland-Pfalz befragt wurden: Demnach sind die eingetragenen Ausbildungsverhältnisse bei den vier IHKs im Bundesland Ende 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Prozent gestiegen - auf insgesamt 32.094 Auszubildende. Damit begleiten die Industrie- und Handelskammern landesweit mehr als die Hälfte der Ausbildungsverhältnisse.
„Grund für den positiven Trend ist einerseits sicher das große Engagement der Unternehmen in den Bereichen Ausbildungsmarketing und Arbeitgeberattraktivität“, sagt IHK-Ausbildungsexperte Holger Bentz. „Andererseits merken wir, dass die Ausbildung bei Jugendlichen wieder höher im Kurs steht, vor allem im Vergleich zum Studium.“ Der Trend sei schon länger spürbar und setze sich offenbar auch in diesem Jahr fort.
Dennoch bleibe die Rekrutierung neuer Auszubildender für die Unternehmen eine Herausforderung: Fast die Hälfte der befragten Betriebe konnte ihre angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzen. Dabei zeigt die IHK-Befragung, dass inzwischen gut die Hälfte der Unternehmen auch soziale Netzwerke wie Instagram oder TikTok nutzt, um junge Menschen für eine duale Berufsausbildung zu begeistern. Auch die regelmäßige Teilnahme an Ausbildungsmessen und beruflichen Orientierungsangeboten für Schülerinnen und Schüler gehört für zwei Drittel der Betriebe zum Rekrutierungsprozess. Weiterhin zeigt die Befragung, dass sich ein Trend zur „Last-Minute-Entscheidung“ etabliert hat: Viele junge Menschen entscheiden sich mittlerweile erst sehr spät für einen Berufsweg.

Jugendliche, die noch unentschlossen sind, erhalten von den IHKs ein umfangreiches Paket mit Perspektiven und Tipps für den Berufsstart sowie einem Überblick zu Berufen und Ausbildungsunternehmen:
  • Gezielte Beratungsangebote für Unternehmen, Schülerinnen und Schüler, Eltern und Schulen bündelt die IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz im „Aktionsplan Fachkräfte“, der auch Forderungen an die Politik adressiert: www.ihk-rlp.de/fachkraefte
  • Alle IHK-Kampagnen zu Aus- und Weiterbildung sowie Informationen zu Ausbildungszahlen und zur Fachkräftesicherung in Rheinland-Pfalz finden sich in den „Erfolgszahlen Bildung 2024“ unter www.ihk-rlp.de/erfolgszahlen-bildung
  • Der Ausbildungsatlas informiert landesweit über Ausbildungsbetriebe und -berufe: www.derausbildungsatlas.de
  • Einblicke ins Azubi-Leben in Rheinland-Pfalz und Tipps für den Berufsstart gibt die landesweite Durchstarter-Kampagne der IHKs, bundesweit ergänzt durch die Aktion #könnenlernen: www.durchstarter.de und www.ausbildung-macht-mehr-aus-uns.de
  • Eine direkte Möglichkeit zum Kennenlernen bieten unter anderem die Bildungsmessen bei den IHKs vor Ort.
  • Rund um die Herbstferien findet in Rheinland-Pfalz wieder die Praktikumswoche statt, die Schülerinnen und Schülern die Chance gibt, mit Tagespraktika verschiedene Ausbildungsberufe in unterschiedlichen Unternehmen ihrer Region kennenzulernen. Bei dem Landesprojekt in Zusammenarbeit mit den IHKs geht es darum, junge Menschen und Unternehmen zusammenzubringen: www.praktikumswoche.de