Pressemitteilung vom 4. März 2024
IHKs fordern mehr Tempo für Flächenentwicklung
IHK Koblenz und IHK für Rheinhessen appellieren an Land und Kommunen: Strategische Flächenplanung vorantreiben - Biotech-Valley-Idee weiterentwickeln
Größere, schnell verfügbare Industrie- und Gewerbeflächen sind ein zentraler Engpass für die Weiterentwicklung der Wirtschaft in Rheinland-Pfalz geworden - das gilt besonders mit Blick auf die Idee eines Biotech-Valleys, das sich von der Keimzelle Mainz aus entlang der Städte Ingelheim, Bingen, Bad Kreuznach und Idar-Oberstein bis nach Birkenfeld ausdehnen könnte. Deshalb appellieren die Industrie- und Handelskammern Koblenz und Rheinhessen an das Land und die Kommunen, ihre strategische Flächenplanung voranzutreiben und transparent zu machen. Gefragt sei ein digitaler Flächenpool, in den sich Land, Regionen und Kommunen aktiv einbringen, und der neben fertig geplanten Gebieten und allen verfügbaren großen Flächen auch Potenziale offenlegt. Zusätzlich sei eine Flächen-Vermarktungsstrategie entscheidend, um Interessenten überregional zu erreichen.
„Wir müssen jetzt die Basis dafür schaffen, dass sich solche Erfolge wie die geplante Ansiedlung des Pharmakonzerns Eli Lilly wiederholen können“, macht Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen deutlich. „Schlüssel für die Milliardeninvestition auf 30 Hektar Fläche in Alzey war das rasch und flexibel verfügbare Baugebiet. Hier sind Mainz und die angrenzenden Landkreise ebenso wie das Land in der Pflicht, verfügbare Flächen und Potenziale nutzbar zu machen, damit wir die Idee eines Biotech-Valley mit der Universität Mainz als Inkubator mit Leben füllen können.“
Für die Entwicklung seien nicht nur neue Ansiedlungen gefragt, sondern auch Unternehmen, die am Standort wachsen möchten oder sich zum Beispiel mit einer Erweiterung der Lagerfläche in ihren Lieferketten resilienter aufstellen wollen.
Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz, mahnt seinerseits an, dass das Land seine ursprünglichen Planungen zur Weiterentwicklung des Landesentwicklungsplans deutlich beschleunigen sollte.„Die bestehenden Betriebe können nicht bis 2027 warten, um Planungssicherheit über mögliche Erweiterungsflächen zu erhalten. Eine international ausgerichtete Ansiedlungspolitik ohne eine transparente Darstellung verfügbarer Flächen kann ebenfalls nicht zum Erfolg führen.“