Editorial IHK-Journal - Ausgabe 05-06/2024

#GemeinsamEuropaGestalten

„Gemeinsam Europa gestalten – Wirtschaft wieder stark machen“: Unter dieser Überschrift positioniert sich die IHK Koblenz zur Europawahl am 9. Juni. Denn auch und gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, die Errungenschaften Europas und des EU-Binnenmarkts nicht wieder in Frage zu stellen.
Europa und die Europäische Union sind keine abstrakten Konzepte. Ihre Auswirkungen sind tagtäglich sowohl in positiver als auch in zeitraubender Art und Weise in unserem unternehmerischen Alltag spürbar: Immer mehr Vorgaben und Verbote werden in Brüssel entwickelt und dann – mit deutscher Gründlichkeit – bei uns noch durch zahlreiche Regelungen, Berichts- und Nachweispflichten verkompliziert. Und doch ist es Europa zu verdanken, dass Beschäftigte und Dienstleister beim Grenzübertritt kein Visum beantragen müssen, Waren innerhalb Europas frei zirkulieren können, ohne Zölle darauf zu bezahlen, und Wechselkursschwankungen bei Exporten in den meisten europäischen Ländern vermieden werden können. Davon profitiert unsere exportstarke Wirtschaft im besonderen Maße.
Wer die EU grundsätzlich in Frage stellt, gibt diese meist als selbstverständlich erachteten Aspekte auf – und darüber hinaus auch die Idee des Friedens, die hinter der europäischen Integration steht. Weshalb uns mit und nach der anstehenden Wahl also nur eine Option bleibt: Europa besser und einfacher machen. Wir benötigen einen mutigen Neuanfang und einen stringenten Handlungsplan – mit einer konsequenten Reduzierung von bürokratischen Hindernissen, besserer Rechtsetzung und der Verwirklichung ausstehender internationaler Handelsabkommen. Diesen Herausforderungen muss sich die europäische Politik gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten stellen, um resiliente Wertschöpfungsketten und eine zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen, Investitionen in zukunftsweisende Technologien planbar zu machen und Fachkräfte zu sichern. Nur dann kann auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität Europas als Standort für Unternehmen wieder verbessert werden.
Wenn wir am 9. Juni das Europäische Parlament wählen, haben wir es selbst in der Hand, darüber zu entscheiden, wem wir diese richtungsweisenden Weichenstellungen für einen wettbewerbsfähigen EU-Binnenmarkt in den kommenden fünf Jahren am besten zutrauen.
Susanne Szczesny-Oßing,
Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Koblenz
Kerstin Gehring

Leiterin Bereich Kommunikation und Marketing

Katja Nolles-Lorscheider

Redakteurin und Pressearbeit, Social Media (Bereich Kommunikation und Marketing)