Pressemitteilung vom 15. Mai 2024 (Idar-Oberstein)
Wirtschaftliche Stimmung auch im Frühsommer weiterhin getrübt
Gemäß der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Koblenz hat sich die Stimmung der Unternehmen im Kreis Birkenfeld im Vergleich zum Jahresbeginn nur marginal verändert.
Der Konjunkturklimaindikator, der die aktuelle Geschäftslage und die zukünftigen Perspektiven in einem Wert darstellt, ist zwar auf 75 Punkte gestiegen (Jahresbeginn 2024: 71 Punkte), doch der Index bleibt klar unter der Marke von 100 Punkten. Dieser Wert stellt die Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung dar. Die Geschäftslage der Unternehmen im Kreis Birkenfeld hat sich zum Frühsommer 2024 kaum verändert. Während 21 Prozent ihre Geschäftslage als gut einschätzen, bewerten 36 Prozent ihre Situation als schlecht.
„Die im Vergleich zur Vorumfrage kleine Aufhellung stellt keine Trendwende dar. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Politik die Sorgen der Wirtschaft ernst nimmt“, kommentiert Christina Schwardt, IHK-Regionalgeschäftsführerin.
Die Geschäftsaussichten der Betriebe im Kreis Birkenfeld sind sehr zurückhaltend und im Vergleich zum gesamten IHK-Bezirk Koblenz sogar deutlich getrübter. Lediglich 4 Prozent der regionalen Unternehmen erwarten eine bessere Geschäftsentwicklung. Der Großteil rechnet mit einer gleichbleibenden Geschäftslage (58 Prozent).
Besonders gesunken sind die Investitionsabsichten für die kommenden 12 Monate. Die Hälfte der Unternehmen plant, ihre Investitionen zu reduzieren, während nur noch 18 Prozent ihre Investitionstätigkeit ausbauen möchten. Der Saldo aus höheren und niedrigeren Investitionserwartungen ist damit seit Anfang 2023 stetig gesunken und liegt nun deutlich unter den erwarteten Investitionen im gesamten Kammerbezirk (Kreis Birkenfeld: -32 Prozentpunkte, IHK-Bezirk Koblenz: -6 Prozentpunkte). In Bezug auf die Beschäftigungsabsichten für die nächsten 12 Monate erwarten die meisten Unternehmen eine gleichbleibende Mitarbeiterzahl (70 Prozent).
"Die aktuellen Umfrageergebnisse, die einen deutlichen Rückgang der Investitionsbereitschaft zeigen, sind besorgniserregend für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Wir müssen gemeinsam mit den Unternehmen daran arbeiten, diese Herausforderung anzugehen und Lösungen zu finden, die das Investitionsklima wiederbeleben. Zugleich ist es wichtig, die Stabilität auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten und Möglichkeiten zu schaffen, um das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in unserer Region zu unterstützen“, so Christina Schwardt.
Mit Blick auf die Geschäftsrisiken betrachten 68 Prozent der Umfrageteilnehmer die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als größten Risikofaktor. Das sind 22 Prozentpunkte mehr als zum Jahresbeginn. Auf dem zweiten Platz folgt der Inlandsabsatz mit 57 Prozent. Fachkräftemangel und Arbeitskosten erreichen 49 Prozent der Stimmen, gefolgt von den Energiepreisen mit 48 Prozent, die im Vergleich zur Vorjahresumfrage einen deutlichen Rückgang verzeichnen können (Frühsommer 2023: 66 Prozent).