Dienstleistungssektor wächst
Wirtschaft im Kreis Bad Kreuznach
Dort, wo die Nahe die Grenze zwischen dem Rheinland und der Pfalz bildet, liegt der Landkreis Bad Kreuznach, zu dem die Mittelzentren Bad Kreuznach, Bad Sobernheim, Kirn und acht Verbandsgemeinden gehören. Fast 160.000 Menschen - darunter etwa 60.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte - leben in dieser Region.
Diese hohe Lebensqualität im Nahe-Kreis mit den drei Bädern Bad Kreuznach, Bad Münster am Stein-Ebernburg und Bad Sobernheim führt dazu, dass die Wirtschaftssektoren Gastronomie, Gesundheit, Tourismus und Weinbau eine große Rolle spielen. Dieses drückt sich nicht zuletzt in 220.000 registrierten Gästen bei über 1.000.000 Übernachtungen pro Jahr und in einer außergewöhnlich hohen Zahl an Betrieben der Spitzengastronomie aus. Zwar sind die Kurgastzahlen aufgrund der Gesundheitsreformen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, diese werden jedoch inzwischen durch Tagesgäste und Kurzurlauber wieder aufgefangen, wobei der Wellnessbereich zunehmend an Bedeutung gewinnt. Viele Kurzurlauber kommen aber auch traditionell wegen der gut ausgebauten Rad- und Wanderwege und des Naheweins. Bekannt ist der Nahewein für seine ausgezeichneten Lagen, vor allem bei den Rebsorten Riesling, Silvaner, Weiß- und Grauburgunder. Das milde Klima mit ausreichenden Niederschlägen und einer hohen Sonneneinstrahlung sowie geologisch unterschiedliche Böden bieten beste Voraussetzungen für den Weinanbau.
Der Dienstleistungssektor, zu dem auch der Tourismus gehört, hat einen Anteil von 35 Prozent an der Bruttowertschöpfung. Es ist davon auszugehen, dass der Bereich Dienstleistungen auch in Zukunft überproportional wachsen wird. Beispielhaft hierfür sind die vielen jungen IT-Unternehmen, die sich im Kreis angesiedelt haben. Es ist erfreulich, dass diese junge Wirtschaftsbranche im Kreis zunehmend besser Fuß fasst. Neben dem "Flaggschiff" Deutsche Telekom gibt es eine Reihe kleiner und mittlerer Unternehmen, die inzwischen die komplette IT-Palette über Softwareentwicklung, Computerservice, Web-Design, Netzwerktechnik bis hin zu Call-Centern abdecken.
Der Dienstleistungssektor, zu dem auch der Tourismus gehört, hat einen Anteil von 35 Prozent an der Bruttowertschöpfung. Es ist davon auszugehen, dass der Bereich Dienstleistungen auch in Zukunft überproportional wachsen wird. Beispielhaft hierfür sind die vielen jungen IT-Unternehmen, die sich im Kreis angesiedelt haben. Es ist erfreulich, dass diese junge Wirtschaftsbranche im Kreis zunehmend besser Fuß fasst. Neben dem "Flaggschiff" Deutsche Telekom gibt es eine Reihe kleiner und mittlerer Unternehmen, die inzwischen die komplette IT-Palette über Softwareentwicklung, Computerservice, Web-Design, Netzwerktechnik bis hin zu Call-Centern abdecken.
Von den 40 größten Firmen des Kreises sind 22 Betriebe dem produzierenden Gewerbe zuzurechnen, das mit etwa 30 Prozent einen Großteil an der Bruttowertschöpfung ausmacht. Die größten Unternehmen zählen bis zu 1.500 Mitarbeiter. Der industrielle Schwerpunkt liegt bei den Automobilzulieferern. Hier arbeiten bei den drei größten Firmen gut zehn Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Weitere wichtige Branchen sind die Kunststoff- und die Filtertechnik sowie die chemische, die Baustoff- und die Lederindustrie.
Ergänzt wird der industrielle Sektor durch eine Vielzahl kleiner und mittlerer Handelsbetriebe, deren Anteil an der Bruttowertschöpfung bei etwa 15 Prozent liegt. Durch den sich verschärfenden Wettbewerb und eine sinkende Konsumentennachfrage hat sich die Entwicklung im Einzelhandel in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert. Nach wie vor hat jedoch die Innenstadt von Bad Kreuznach eine im Vergleich zu anderen Mittelzentren überdurchschnittlich große Sogwirkung. Nach einem Einzelhandelsgutachten erzielt die Stadt jährlich Kaufkraftzuflüsse von 170 bis 180 Millionen Euro, denen Abflüsse von lediglich 40 bis 50 Millionen Euro gegenüberstehen. Neben dem eigenen Kreis kommen immerhin 25 Prozent der Kunden aus den umliegenden Regionen zum Einkauf in die Kreuznacher Innenstadt.
Der langfristige Strukturwandel der Wirtschaft ist dadurch gekennzeichnet, dass neue Arbeitsplätze in den letzten Jahren im Saldo ausschließlich im Dienstleistungsbereich geschaffen wurden, während in der Landwirtschaft (gut zwei Prozent Anteil an der Bruttowertschöpfung) und im produzierenden Gewerbe Arbeitsplätze verloren gingen. Die einst führende Lederindustrie wurde deutlich abgebaut. Belastet wurde hierdurch vor allem der Arbeitsmarkt an der mittleren Nahe in der Region um die Stadt Kirn. Die Schwierigkeiten der traditionellen Branchen haben zu einer stärkeren Diversifizierung geführt. Weinbau, Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe bilden im Naheraum eine starke Basis, die auch Strukturveränderungen tragbar macht.
In letzter Zeit siedeln sich zunehmend kleinere Firmen aus dem Rhein-Main-Gebiet wegen der relativ günstigen Preise vor allem für Grund und Boden sowie für Arbeitskräfte an. So kann die Wirtschaft im Kreis Bad Kreuznach optimistisch in die Zukunft schauen.