Elektrifizierung der Nahetalstrecke
Strom für die Schiene zum Greifen nah
Für die Region zwischen Saarbrücken und Bingen ist sie eine Lebensader – über die der Schienenverkehr zurzeit allerdings nicht ungehindert fließen kann: die Nahetalstrecke. Der Schienenstrang von der saarländischen Landeshauptstadt bis zum Ort Neubrücke an der rheinland-pfälzischen Landesgrenze sowie zwischen Bingen und Mainz ist elektrifiziert, das gilt aber nicht für das Teilstück zwischen Neubrücke und Bingen.
Die IHKs Saarland und Koblenz informierten die zuständigen Ministerien in Saarbrücken und Mainz deshalb über die Missstände und sprachen sich für eine vollständige Elektrifizierung und Sanierung der gesamten Strecke aus.
Mittlerweile ist einiges passiert: Das Land Rheinland-Pfalz hat acht Strecken für ein Sonderförderprogramm des Bundes gemeldet. Der Bund wird bei diesem Sonderförderprogramm die Baukosten komplett übernehmen, ohne dass sich Kommunen und Land beteiligen müssen. Geht es nach dem Land, könnten rund 350 Kilometer Schienenstrecke unter Strom gesetzt werden.
Für die Region birgt der Lückenschluss auf der Nahestrecke im Abschnitt Gau-Algesheim–Neubrücke nachhaltige Chancen. „Es ist wichtig, dass vielbefahrene Strecken fit für die Zukunft gemacht werden“, betont IHK-Vizepräsident Matthias Ess. „Die Elektrifizierung der Abschnitte Bad Kreuznach−Bingen und Bad Kreuznach−Hochspeyer ist ein erstrebenswertes Signal für den ,Milden Westen‘. Hier ansässige Unternehmen und deren Mitarbeiter, aber auch der für uns so bedeutende Tourismus sind auf ein leistungsstarkes Infrastrukturnetz angewiesen.“
Nach Aussage des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau sind derzeit bundesweit 60 Prozent des Streckennetzes elektrifiziert. In Rheinland-Pfalz liegt der Wert aktuell lediglich bei 42 Prozent. Der Bund hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil des elektrifizierten Streckennetzes bis zum Jahr 2025 auf 70 Prozent zu erhöhen.