Unternehmerinnen und Unternehmer im Dialog
Wirtschaftsgespräch in Daaden
Fachkräftemangel, Bürokratie, Energiekrise: Die wirtschaftlichen Herausforderungen sind vielfältig und drängen nach schnellen Lösungen, damit der Wirtschaftsstandort Deutschland nicht zunehmend an Attraktivität verliert. Vor diesem Hintergrund hatten die IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen und die Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen Unternehmerinnen und Unternehmer aus den Verbandsgemeinden Betzdorf-Gebhardshain, Daaden-Herdorf und Kirchen (Sieg) zum regionalen Wirtschaftsgespräch eingeladen. Das Treffen fand im Rathaus der Verbandsgemeindeverwaltung Daaden-Herdorf in Daaden statt.
Der Einladung waren knapp 40 Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz unterschiedlichen Branchen gefolgt, vom Handwerk über Software-Unternehmen und Logistik bis hin zum Maschinenbau.
„Schnelle Lösungen für die zahlreichen Herausforderungen sind aktuell nicht in Sicht“, so Helmut Stühn, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf bei seiner Begrüßung. Daher gelte es, vor Ort „das Nötigste und Möglichste in unserem Einflussbereich zu tun“.
© Kristina Kutting, IHK Koblenz
Aus dem Auditorium kamen u.a. Themen wie die Verkehrsanbindung, der Glasfaserausbau und der Fachkräftemangel zur Sprache. Bei der Frage von Kristina Kutting, Leiterin der IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen, welches Unternehmen gerade Fachkräfte suche, blieben nur wenige Hände unten. Kristina Kutting und Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, stellten die vielfältigen, zum großen Teil kostenlosen Unterstützungsangebote von IHK und Wirtschaftsförderung für die heimischen Unternehmen vor. Die IHK bietet u.a. Ausbildungs- und Weiterbildungskampagnen, die Beratung durch erfahrene Business-Lotsen und ein Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerk an. Mitgliedsunternehmen können den Bürokratiemelder nutzen, um bürokratische Belastungen schildern zu können.
Zum Angebot der Wirtschaftsförderung gehört u.a. das neue Fachkräfteportal, das Unternehmen und Personaldienstleister, die auf die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland spezialisiert sind, zusammen bringen soll. Ziel ist es, den Unternehmen aus dem Kreis den Zugang zu Fachkräften aus Drittstaaten (Nicht-EU-Ausland) zu erleichtern. Unternehmen können über die Eingabe bestimmter Kriterien wie z.B. das Sprachniveau, den passenden Personaldienstleister finden. Das Netzwerk ist branchenoffen, also nicht nur auf bestimmte Branchen festgelegt.
„Ohne gezielte Zuwanderung wird man den Fachkräftemangel nicht beheben können“, betonte auch Landrat Dr. Peter Enders in seinem Grußwort. Zudem plädierte er für den Ausbau erneuerbarer Energien und zeigte sich davon überzeugt, dass günstiger Strom ein wichtiger Standortfaktor der Zukunft sein werde.
Die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten der Universität für heimische Unternehmen stellte Dr. Jens Jacobs von der zentralen Transferstelle connectUS vor. „Die Universität ist längst nicht mehr der Elfenbeinturm, der abgeschottet forscht und anschließend seine Ergebnisse präsentiert. Vielmehr verstehen wir uns als Kooperationspartner für Unternehmen, mit denen wir gemeinsam Themen bearbeiten und Lösungen entwickeln“, so Jens Jacobs. Die Transferstelle initiiert und unterstützt den Technologie- und Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
© Joschka Hassel, Kreisverwaltung Altenkirchen
Wie es wirtschaftlich um die genannten Verbandsgemeinden im Oberkreis bestellt ist, erläuterte Kristina Kutting anhand des IHK-Regionalmonitors. Dieser ermöglicht es, landesweit 129 Verbandsgemeinden, 29 verbandsfreie Gemeinden und zwölf kreisfreie Städte zu vergleichen. Herausgeber sind die Arbeitsgemeinschaft der vier rheinland-pfälzischen IHKs und das Statistische Landesamt. Das Zahlenwerk beleuchtet standortrelevante Kennzahlen, die bis auf jede einzelne Ortsgemeinde herunter gebrochen werden können.
„Die regionalen Wirtschaftsgespräche von IHK und Wirtschafsförderung als gemeinsames Angebot sind gut angenommen worden“, so Kristina Kutting und Lars Kober abschließend. Daher werden die Gespräche im kommenden Jahr fortgeführt, sind sich die beiden einig.