Pressemitteilung vom 11. November 2024 (Altenkirchen)

Berufsorientierung stärken und wirtschaftliche Herausforderungen angehen

In der jüngsten Sitzung des IHK-Regionalbeirats Altenkirchen, die in den Räumlichkeiten des Sportfachgeschäfts WällerSport in Altenkirchen stattfand, standen die Themen „Berufsorientierung an Schulen“ sowie die „Wirtschaftliche Lage im Landkreis“ im Mittelpunkt.
Im Rahmen eines Pilotprojekts wollen die Mitglieder des IHK-Regionalbeirats und der Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald e.V. die Berufsorientierung in den Schulen des Landkreises Altenkirchen intensivieren. Der Beirat betonte die Bedeutung einer engeren Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen, um praxisorientierte Berufserfahrungen zu fördern.
Ebenfalls diskutiert wurden die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage Herbst 2024. Die Wirtschaftslage zeigt sich weiterhin angespannt, und die Geschäftserwartungen der regionalen Unternehmen sind überwiegend negativ. Nur 11 % der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung, während 34 % mit einer Verschlechterung der Lage rechnen. Besonders kritisch sehen die Unternehmen die Bereiche Inlandsabsatz (63 %), wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (56 %), Arbeitskosten (52 %), Fachkräftemangel (47 %) und Energiepreise (44 %).
„Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Unternehmen seit über einem Jahr dieselben Risiken als besonders belastend empfinden. Diese Risiken liegen in Bereichen, in denen die Politik mit gezielten Maßnahmen ansetzen kann. Wir erwarten von der Politik, dass sie zügig notwendige Reformen auf den Weg bringt, um das Vertrauen der Wirtschaft zu stärken und eine positive Entwicklung zu ermöglichen“, so Andreas Winters, Vorsitzender des IHK-Regionalbeirats Altenkirchen.
Ebenfalls sind die Investitions- und Beschäftigungspläne der Unternehmen rückläufig. Nur 23 % der Unternehmen planen, ihre Investitionen zu erhöhen, während 38 % eine Reduzierung vorsehen. Zudem wächst die Zahl der Unternehmen, die Stellen abbauen wollen, auf 28 %. Besonders besorgniserregend ist die Situation im Exportsektor, wo fast die Hälfte der befragten Industriebetriebe mit stagnierenden oder rückläufigen Exportzahlen rechnen.
Angesichts dieser Herausforderungen fordert die IHK Koblenz eine umfassende Reformagenda, die unter anderem Bürokratieabbau, eine Senkung der Energiekosten, eine Unternehmenssteuerreform und die Förderung von Industrie und Unternehmensgründungen umfasst. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu sichern und eine weitere Rezession zu verhindern.