Interessenvertretung

IHK-Positionen zur Sustainable-Finance-Regulierung

Die Regulierung der Finanzmärkte sowie die Steuerpolitik sind wichtige Einflussfaktoren, wenn es um den Zugang von Unternehmen zu Finanzierungsmöglichkeiten sowie um die Voraussetzungen von Investitionen geht. Gerade mit Blick auf die Transformation der Wirtschaft hin zu Klimaneutralität sind diese regulatorischen und steuerlichen Rahmenbedingungen deshalb von großer Bedeutung. Aktuell stehen dabei insbesondere die Sustainable-Finance-Regulierung und die internationale Unternehmensbesteuerung im Fokus. Die IHK-Organisation hat dazu in zwei Positionspapieren festgehalten, welche Kriterien aus Sicht der Wirtschaft besonders relevant sind.
Leitlinien für die Sustainable-Finance-Regulierung
Um die ambitionierten Klimaziele Deutschlands und der EU umzusetzen, müssen die Unternehmen immense Investitionen stemmen. Unter anderem gilt es, neue Produkte und Services zu entwickeln, die betriebliche Energieversorgung und die Logistik umzustellen, Betriebsanlagen zu modernisieren sowie Klimaneutralität auch in den Lieferketten zu sichern.
Die Transformation der Wirtschaft fällt jedoch aktuell mit einer massiven Energiekrise zusammen. Dazu kommen die hohe Inflation und der zunehmende Fachkräftemangel. Aufgrund der deswegen aktuell auch angespannten Liquiditätssituation können viele Unternehmen diese immensen Investitionen nur mit externem Kapital bewerkstelligen.
Dazu passt das Ziel der EU-Taxonomie, Finanzierung in klima- und umweltfreundliche Investitionen zu lenken. Was jedoch zu beachten ist, damit die Sustainable-Finance-Regulierung auch in der Praxis zu den gewünschten Ergebnissen führen kann, beschreibt die DIHK in einem Positionspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 108 KB) anhand von drei Leitlinien: EU-Taxonomie vereinfachen, Verhältnismäßigkeit für die Breite der Wirtschaft wahren, Globale Standards unterstützen.
Anforderungen an die Reformen der internationalen Unternehmensbesteuerung
Neben einer Regulierung, die Betriebe nicht überfordert, hängen Investitionen auch von der Ausgestaltung des Steuerrechts und der Höhe der Steuern ab.
Die anstehenden weltweiten Reformmaßnahmen in Bezug auf die internationale Unternehmensbesteuerung unter dem Dach der OECD sind deshalb von hoher Relevanz für die Unternehmen in Deutschland. Auch auf EU-Ebene werden steuerliche Neuregelungen mit entsprechenden Auswirkungen auf den Binnenmarkt vorgeschlagen.
Die Bundesregierung sollte sich dabei dafür einsetzen, dass EU- und möglichst weltweit kohärente Steuerregeln geschaffen werden. Steuerpolitik sollte in diesem Zusammenhang auch als Instrument einer aktiven wirtschaftsorientierten Standortpolitik verstanden werden. Zu den Eckpunkten einer entsprechend praxisgerechten Modernisierung der internationalen Unternehmensbesteuerung hat die DIHK ebenfalls ein Positionspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 158 KB) veröffentlicht.