Wir schaffen Zukunft

Geschäftsstelle Marburg feiert
75-jähriges Jubiläum

Es war ein Festakt, der den gut 150 Gästen lange in Erinnerung bleiben dürfte: Unter dem Motto „Wir schaffen Zukunft“ beschritt die IHK-Geschäftsstelle Marburg zum 75-jährigen Jubiläum im September neue Wege.
Für viele Lacher sorgte ein Poetry Slammer als dichtender Moderator, während Unternehmer Wolfgang Grupp als meinungsstarker Impulsgeber Gesprächsstoff garantierte. Statt der Grußworte aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft lockerte ein kurzweiliger Talk mit den Ehrengästen die Feier in der Bibliothek der Philipps- Universität Marburg auf.
Musikalische Akzente setzte das klassische Streichquartett der Musikschule Marburg. „Der Spirit des Abends war sehr besonders, unsere Gäste durch die Bank begeistert“, resümiert der Vorsitzende der Marburger Regionalversammlung, Peter Lather. Für zwei dieser vielen Momente sorgte Poetry Slammer Lars Ruppel: Zu Beginn gratulierte er der IHK-Geschäftsstelle mit einem eigens für sie verfassten Gedicht. Zum Abschluss fasste er Eindrücke und Erkenntnisse der ungewöhnlichen Feier poetisch-amüsant zusammen. Lather betonte, dass es die Unternehmen seien, die Wohlstand und Zukunft garantierten. „Wir schaffen Arbeitsplätze, zahlen Steuern“, sagte er. „Wir schaffen Lösungen auf die Fragen, die die Gesellschaft bewegen.“ Daher appellierte er: „Werden Sie zu Aktivisten für Ihr Unternehmen, Ihre Familie, Ihre Mitarbeiter, Ihre Region.“

Mithilfe von Innovationen wachsen

Impulsredner Wolfgang Grupp schilderte, warum er trotz mancher Standortnachteile aus Überzeugung in Deutschland fertigt. „Wir brauchen mehr Verantwortung und die Haftung des Einzelnen“, plädiert der Inhaber des Sport- und Freizeitbekleidungsherstellers Trigema. Wer persönlich hafte, agiere umsichtiger. Eine weitere Richtschnur des 80-Jährigen ist, Probleme sofort anzupacken. „Jedes große Problem war einmal ein kleines, das vorher hätte gelöst werden können.“ Wachstum versteht Grupp nicht als Streben nach höheren Umsätzen, sondern als ein innovatives – geschaffen durch Produkte, die an den Zeitgeist angepasst sind. Ruinöse Preiswettbewerbe gelte es zu vermeiden: „Man muss auch mal den Mut haben, zu einem Kunden Nein zu sagen.“

Weiter laut sein und Politik nerven

Gute Wünsche für die Zukunft der IHKGeschäftsstelle rundeten den Festakt ab. Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow und die Vizepräsidentin der Philipps-Universität, Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes, sprachen sich dafür aus, die Partnerschaften weiter auszubauen. Zachow forderte die IHK auf, weiterhin lautstark für die Belange der Wirtschaft einzustehen. „Um es klar zu sagen: Ohne die IHK wäre die A49 noch nicht so weit gebaut.“ Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies pflichtete Zachow bei: „Bleiben Sie als IHK weiter laut und nerven Sie uns.“ IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan betonte den Stolz Nordhessens darauf, dass Marburg seine Heimat im IHK-Bezirk hat. Er wünschte der Geschäftsstelle und den Gremien vor Ort weiterhin gut funktionierende Netzwerke sowie dem Standort wirtschaftliche Prosperität. Der Regionalversammlungsvorsitzende Peter Lather freut sich über neue Unternehmen, die sich in der IHK engagieren, „um gemeinsam die Region weiter nach vorne zu bringen.“

Ein fortschrittlicher Unternehmergeist

Die Gründung der Geschäftsstelle in Marburg ist 1947 auf Initiative Marburger Kaufleute zu einer Zeit erfolgt, in der die Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg am Boden lag – die Produktionsstätten zerstört, die Rohstoffe knapp. Die Gründung war der Ausdruck fortschrittlichen Unternehmergeistes der Marburger Unternehmerinnen und Unternehmer und dokumentierte den großen Wiederaufbauwillen in der Region.

Die IHK vor Ort kontinuierlich ausgebaut

„Dass wir in Marburg eine Geschäftsstelle haben, die den Unternehmen vor Ort eine Stimme gibt und die Interessen der Wirtschaft gegenüber der Politik vertritt, halte ich für sehr wichtig. Durch ihren kontinuierlichen Ausbau hat sie für den gesamten IHK-Bezirk enorm an Bedeutung gewonnen, beispielsweise durch die Ansiedlung des stellvertretenden Hauptgeschäftsführers und der Fachteams“, sagt der Unternehmer Peter Lather aus Lohra-Damm, der Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Marburg ist. Ein Meilenstein – und der Bedeutung und Wirtschaftskraft der Marburger Unternehmen angemessen – sei die von der Regionalversammlung und der Geschäftsstelle initiierte und 2013 erfolgte Umbenennung der IHK Kassel in IHK Kassel-Marburg. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer und Leiter des IHK-Standorts Marburg, Oskar Edelmann, ergänzt: „Seit 75 Jahren versteht sich die Geschäftsstelle als Vertreterin der Interessen der Marburger Wirtschaft gegenüber Politik und Verwaltung und als serviceorientierter Dienstleister.“ Die 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort bilden die gesamte Bandbreite der IHK-Services ab. „Mit unseren Beratungsangeboten, Seminaren, Webinaren und Veranstaltungen unterstützen wir die Unternehmen in der Region so gut wir können und ermöglichen ihnen kurze Wege.“