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Digitalforum Nordhessen
Den ländlichen Raum zu digitalisieren ist ein Ziel der Landesregierung. Künftig könnten Dorfgemeinschaftshäuser als Coworking Spaces dienen und Apps nicht nur beim Einsparen von CO2 unterstützen.
Runder Tisch in der IHK: Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus (Bildmitte) mit Akteuren aus der Region.
Dorfgemeinschaftshäuser stehen heute häufig leer. Dies birgt Chancen für Unternehmen, wie beim Digitalforum Nordhessen Anfang November klar wurde. Vorstellbar ist, dass Firmen die Räume künftig für Coworking Spaces nutzen. Weitere Neuigkeiten gab es im Austauschformat „Runder Tisch“ zu berichten, an dem neben Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus regionale Akteure wie die IHK Kassel- Marburg, die Handwerkskammer, der Beirat Nordhessen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, das IT-Netzwerk, das Regionalmanagement Nordhessen und die Arbeitsgemeinschaft der Wirtschaftsförderer unter Beteiligung des Regierungspräsidenten teilnahmen.
Das DGH 2.0 stößt auf offene Ohren
Hohenrodas Bürgermeister Andre Stenda, der im Bundesnetzwerk junger Bürgermeister für Digitalisierung zuständig ist, sagte: „Unsere Idee mit dem DGH 2.0 stößt bundesweit auf offene Ohren.“ Ziel ist es, in bestehenden Dorfgemeinschaftshäusern, die weniger genutzt werden, ein neues, multifunktionales und digitales Zentrum entstehen zu lassen. Diskutiert wurden hierzu Ideen wie ein Coworking Space, Service-Terminals der kommunalen Verwaltung oder digitale Paketstationen. Kai Georg Bachmann, Geschäftsführer des Regionalmanagements Nordhessen, fasste zusammen: „In den Dorfgemeinschaftshäusern findet mehr statt, wenn diese gut durchdacht, entwickelt und saniert sind. So werden diese von den Bürgerinnen und Bürgern mit offenen Armen angenommen, das spricht sich rum.“ Um gute Nach- und Vorsorge bei Operationen ging es beim Zusammentreffen verschiedener Akteure aus dem Gesundheitssektor und der IKT-Branche. Gemeinsam berieten sie in einem Workshop über eine patientenorientierte Nachsorge-App und wie diese konkretisiert werden kann. Wer Nordhessen als Tourist einen Besuch abstattet, kommt kaum darum herum, eine App zu nutzen. Die Progressive Web App (PWA) „Visit Kassel“ – das digitale Besucherinformations- und Leitsystem – gibt Tipps für die Städtereise. Bachmann ergänzte: „Die neue kostenfreie App der Deutschen Märchenstraße wird den Besuchern künftig als Ausflugs- und Reisebegleitung neben digitalen Informationen und Servicefunktionen wie Routenplanung und Navigation auch mit Infotainment und aufwendigen Augmented-Reality-Elementen zur Verfügung stehen.“
Weniger verbrauchen mit Klimo-App
Wer seinen eigenen CO²-Verbrauch kontrollieren und vielleicht sogar reduzieren möchte, findet Unterstützung in der Klimo-App. Mit ihr lassen sich Verbräuche klug reduzieren und CO² sparen. Als bereits gelungene Beispiele zur Förderung des digitalen Fortschritts in Hessen wurden Leuchtturmprojekte wie das Werra- Meißner-Lab und das Kompetenzzentrum für Digitalisierung im ländlichen Raum (KDLR) benannt. „Die Digitalisierung des ländlichen Raums ist ein Ziel der hessischen Digitalstrategie, das wir insbesondere mit unserer Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm Starke Heimat Hessen flankieren“, sagte Prof. Dr. Kristina Sinemus. „In Nordhessen werden sehr gute Fortschritte gemacht.“
Angebote für kleinere Unternehmen
Die im Frühjahr erfolgte Gründung des KDLR sei 2020 aus einer Idee des Runden Tisches hervorgegangen, so die Ministerin für digitale Strategie und Entwicklung. „Das zeigt, dass Digitalisierung als Gemeinschaftsaufgabe der unterschiedlichsten Akteure gesehen wird. Das KDLR wird mit seinen Angeboten kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, digitaler zu werden.“ Es sei wichtig, das KDLR in der Gründungs- und Aufbauphase mit 450.000 Euro zu fördern.