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Attraktivität von Stadt und Region steigern
Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle sprach sich im Rahmen einer IHK-Fachveranstaltung zur Standortpolitik am 7. Dezember dafür aus, „die Attraktivität der Stadt und der Region zum Leben und Wohnen mit hohem Freizeitwert und einem gut ausgebauten Netz für alle Mobilitätsformen weiter zu steigern“. Nur so könnten Fachkräfte gewonnen und gehalten werden.
Freuten sich über eine gelungene Veranstaltung: (von links) Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Spengler, IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan, HIHK-Präsidentin Kirsten Schoder-Steinmüller und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes.
© Harry Soremski
In seinem Impulsvortrag Wirtschaftsstandort Kassel – Chancen und Herausforderungen betonte er, Kassel biete attraktive Rahmenbedingungen für Unternehmen. Als Beispiele wegweisender Entscheidungen nannte er das Gewerbegebiet Niederzwehren sowie die interkommunalen Projekte am Sandershäuser Berg und am Flughafen Calden. „Mit einer aktiven Ansiedlungspolitik und Investitionen in unsere Bildungsinfrastruktur wollen wir unseren Wirtschaftsstandort weiter stärken“, so Geselle.
In seiner Begrüßungsrede unterstrich IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan zuvor, der Begriff der Nachhaltigkeit sei auch auf die Infrastruktur anzuwenden: Nachhaltigkeit bedeute, der nachkommenden Generation mindestens die gleichen Chancen zu geben, wie man sie selbst vorgefunden habe. Das gelte für die Klima- und Umweltpolitik ebenso wie für die Finanzpolitik bei der Aufstellung öffentlicher Haushalte und eben auch für die Infrastruktur. Es sei nicht fair, unseren Kindern und Enkelkindern kaputte Brücken, schlechte Mobilitätsmöglichkeiten und eine schwache digitale Infrastruktur zu hinterlassen. „Schließlich ist eines der drängendsten Probleme die überbordende Bürokratie, die vielfach schon heute weder von Unternehmen noch von der Verwaltung zu bewältigen ist. Deregulierung muss neben Klima- und Umweltschutz einen gleich hohen Stellenwert erhalten“, ergänzte der IHK-Präsident.
In einer anschließenden Talkrunde diskutierten IHK-Vizepräsident Dr. Friedrich Waitz von Eschen, der auch Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Region Kassel ist, die Präsidiumsmitglieder Ellen Kördel-Heinemann und Heidi Hornschu-Baumbach, Oberbürgermeister Christian Geselle und IHK-Urgestein Ulrich Spengler unter der Moderation von IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes die Perspektiven des Standortes Nordhessen und der Region Marburg. Ellen Kördel-Heinemann, Vorsitzende des IHK-Ausschusses für Infrastruktur, Verkehr und Logistik, betonte, beim Infrastrukturausbau müsse man schneller werden. Heidi Hornschu-Baumbach unterstrich als IHK-Handelsausschussvorsitzende die Bedeutung des Einzelhandels, insbesondere für „Regiopolen“ wie Kassel und Marburg. Dr. Friedrich Waitz von Eschen hob hervor, es sei wichtig, dass bei der Standortpolitik eine institutionenübergreifende Zusammenarbeit zum Tragen komme: „Unsere IHK, Regionalmanagements, Wirtschaftsförderungen, Verbände und andere müssen mit den politisch Verantwortlichen an einem Strang ziehen, um im Wettbewerb der Regionen vorne mitspielen zu können. Aufgaben wie die Internationalisierung lösen sich nicht von alleine.“ Ulrich Spengler hat für den Standort Nordhessen und die Region Marburg vor allem einen Wunsch: Dass es endlich mit der Deregulierung vorwärts geht. „Das wäre die beste Unternehmensförderung“, so Spengler.
Im Rahmen der Veranstaltung verabschiedete die IHK Ulrich Spengler, der seit über 35 Jahren bei der Industrie- und Handelskammer Verantwortung trug, seit 2010 als stellvertretender Hauptgeschäftsführer. Spengler verantwortete die Bereiche Standortpolitik, Unternehmensförderung und International.