Gute Haushaltslage

IHK senkt Beiträge für Mitgliedsunternehmen

Die Vollversammlung der IHK Kassel-Marburg sprach sich in ihrer Sitzung im Dezember mit großer Mehrheit dafür aus, die Beiträge für ihre Mitgliedsunternehmen im Jahr 2022 zu senken. Das Volumen beträgt rund drei Millionen Euro.
„Unsere aktuell gute Haushaltslage ermöglicht es uns, Unternehmen im Schnitt um rund 25 Prozent bei den IHK-Beiträgen zu entlasten“, erläuterte Präsident Jörg Ludwig Jordan.
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Wie sich die Beitragssenkung bei IHK-Unternehmen bemerkbar macht, zeigen zwei Beispiele:
• Ein Kleingewerbe mit einem jährlichen Gewerbeertrag von bis zu 26.000 Euro bezahlt 2022 statt 50 Euro Grundbeitrag nur noch 38 Euro pro Jahr.
• Ein im Handelsregister eingetragenes Unternehmen mit einem jährlichen Gewerbeertrag von bis zu 36.000 Euro zahlt 2022 statt 180 lediglich 136 Euro Grundbeitrag pro Jahr.
Den nach Leistungsstärke gestaffelten Grundbeitrag ergänzt eine Umlage, die sich nach dem individuellen Gewerbeertrag richtet. Dieser Umlagesatz sinkt 2022 laut Vollversammlungsbeschluss ebenfalls – und zwar von 0,19 auf 0,143 Prozent. Insgesamt kann sich die jüngste Rechtsprechung zur Rücklagenbildung der IHKs in stärkeren Schwankungen bei den Beitragshöhen auswirken, so Präsident Jordan. „Durch diese Vorgaben haben wir nur sehr eingeschränkt Möglichkeiten, Reserven für finanziell schwierige Jahre zu bilden“, gibt er zu bedenken. „So ist es einerseits erfreulich, eine Beitragssenkung zu verkünden. Andererseits kann es infolge der durch den Gesetzgeber limitierten Möglichkeiten, Rücklagen zu bilden, schnell wieder zu Beitragserhöhungen kommen. Auch diese Entscheidung muss dann die Vollversammlung treffen.“
Über 80.000 Unternehmen sind in der IHK Kassel-Marburg organisiert. Etwa die Hälfte von ihnen – 47,57 Prozent – ist vom IHK-Beitrag befreit, darunter die meisten Existenzgründer sowie Unternehmen, deren Gewerbeertrag unter 5200 Euro pro Jahr liegt. „Selbstverständlich können auch alle beitragsbefreiten Mitglieder unser vollständiges Dienstleistungsangebot nutzen“, unterstreicht Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes. Einen Überblick über 100 IHK-Dienstleistungen gibt es unter www.ihk-kassel.de/service

Neue Gesichter in der Vollversammlung

Überdies arbeiten nun drei Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft neu in der IHK-Vollversammlung mit. Die Unternehmer aus Industrie, Handel und Dienstleistung wählten Petra Angstmann, Prokuristin von Wintershall Dea mit Sitz in Kassel und Hamburg, in das Gremium hinzu. Sie nimmt den Sitz in der Wahlgruppe „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden sowie deren Verarbeitung, Glasgewerbe und Keramik“ vom in den Ruhestand gegangenen Dr. Peter Westhof ein, der ebenfalls für Europas führendes unabhängiges Erdgas- und Erdölunternehmen tätig gewesen ist. In der Wahlgruppe „Erneuerbare Energien“ rückt Peter Hammerschmidt, Vorstandsmitglied der BürgerSolar eG in Baunatal, in die Vollversammlung nach. Zuvor hatte Daniela Rückert vom Kreiskrankenhaus Frankenberg in Frankenberg (Eder) ihr Mandat niedergelegt. Ferner beriefen die Unternehmer die Präsidentin der Universität Kassel, Prof. Dr. Ute Clement, als außerordentliches, nicht stimmberechtigtes Mitglied in das oberste IHK-Organ. Damit demonstriert die Wirtschaft die enge Verbundenheit mit der Hochschule und stellt einen steten Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sicher.
Als neuer stellvertretender Vorsitzender im Haushaltsausschuss engagiert sich das Vollversammlungsmitglied Karl-Heinz Feußner, Prokurist bei der Ferrero OHG mbH in Stadtallendorf. Das Gremium wählte ihn Mitte November in das Amt. Gemeinsam mit Olaf Grebe, Prokurist der Aug. Gundlach KG in Großalmerode, übernimmt Feußner nun den stellvertretenden Vorsitz.