8. Mai 2024
IHK bringt Europa ins Klassenzimmer
Am 9. Juni werden mit der Europawahl entscheidende Weichen für die Zukunft der Europäischen Union gestellt. Damit Europa und seine Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland auch für die jüngere Generation ein Stück näher rückt, organisierte die IHK Kassel-Marburg gestern (7. Mai) einen EU-Projekttag mit Berufsschülerinnen und -schülern.
Dr. Friedrich von Waitz, Kasseler Unternehmer und IHK-Vizepräsident, besuchte aus diesem Anlass die Oskar-von-Miller-Schule in Kassel, um mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen und zu zeigen, wie wichtig es ist, sich an der Europawahl 2024 zu beteiligen.
Anlässlich des IHK-Projekttages zur Europäischen Union besuchte IHK-Vizepräsident Dr. Friedrich von Waitz (Vierter von links) die Oskar-von-Miller-Schule in Kassel. Er berichtete über die Bedeutung der EU für seinen Unternehmeralltag und tauschte sich mit den Schülerinnen und Schülern der Berufsschule aus.
© Harry Soremski
Zu Beginn stellte Dr. Friedrich von Waitz sein Unternehmen vor und brachte den Auszubildenden die EU anhand einer Präsentation zu Themen wie deutsche Exporte, Green Deal sowie Außen- und Sicherheitspolitik näher. Er betonte, dass der wechselseitige Austausch innerhalb Europas unserem Land wirtschaftlich und kulturell zu Wohlstand und Frieden verholfen habe. „Für mich als Unternehmer ist der gemeinsame Binnenmarkt mit seinem freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen und Arbeitskräften einer der größten Erfolge der Europäischen Union. Denn er ist ein wichtiger Faktor für Wachstum und macht aus der EU ein internationales wirtschaftliches Schwergewicht.“
Nach einem offenen Austausch zwischen dem Unternehmer und den jungen Menschen betonte von Waitz, dass die EU aber nicht nur Unternehmer, sondern auch die Auszubildenden betreffe. Gerade in einem globalisierten Arbeitsumfeld würden gute berufliche Qualifikationen und Fremdsprachenkenntnisse immer wichtiger. „Die EU bietet Auszubildenden und jungen Fachkräften durch Austauschprogramme wie ERASMUS+ auch die Chance, Lern- und Arbeitserfahrung im EU-Ausland zu sammeln.“ Direkt an die Jugendlichen gewandt, sagte er: „So lernen Sie im beruflichen Umfeld andere Länder und Kulturen kennenlernen und sammeln wichtige persönliche Erfahrungen, die sie in ihren beruflichen Werdegang weiterbringen können.“ Günter Fuchs, Schulleiter der Oskar-von-Miller-Schule, verwies auf die umfangreichen Aktivitäten der beruflichen Schulen im Hinblick auf Erasmus+. „Über dieses Programm haben wir zum Beispiel circa 150 Auszubildenden einen Betriebspraktikum in Europa ermöglicht. Dies hat den Teilnehmenden einen anderen, offeneren Blick auf Europa ermöglicht."
Auch kritische Auseinandersetzung möglich machen
Da trotz der grundsätzlich positiven Effekte der europäischen Integration jedoch auch häufig Kritik an der Europäischen Union geäußert werde, solle der EU-Projekttag an der Berufsschule auch Gelegenheit bieten, über kritische Fragen sowie die Herausforderungen für die EU zu sprechen. „In einer Zeit, in der die Europäische Union vor großen Herausforderungen steht, sollten wir Unternehmerinnen und Unternehmer stärker über die Vorzüge Europas, aber auch über die Erwartungen für die Zukunft der EU insbesondere auch mit jungen Menschen sprechen“, so Dr. Friedrich von Waitz. „Denn viele Erfolge der europäischen Integration werden heute als selbstverständlich wahrgenommen und finden daher in der öffentlichen Diskussion nur selten statt. Wir sollten mehr darüber sprechen, wie sich jede und jeder einzelne einbringen und Europa so mitgestalten kann.“