7. Dezember 2023
IHK: Ausbildungsreife ist besorgniserregend
Die Ergebnisse der OECD-Erhebung 2022, kurz PISA-Test, bestätigen die Erfahrungen vieler Ausbildungsbetriebe, so die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg.
Der Leistungseinbruch der 15-jährigen Schülerinnen und Schülern in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen in der weltweit größten Schulleistungsvergleichsstudie sei mit Blick auf die Ausbildungsreife vieler Schulabgänger besorgniserregend. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes unterstreicht, man habe seitens der IHK-Organisation nach der Coronazeit mit unerfreulichen Ergebnissen gerechnet. Dass die Bildungsmisere in Deutschland aber derart ausgeprägt sei, sei bemerkenswert: „Im Nationalen Bericht der Studie ist zu lesen, dass an nicht-gymnasialen Schularten über 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler nicht über grundlegende Kompetenzen verfügen. Das unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf in Sachen Ausbildungsreife“.
In allen drei Bereichen der PISA-Erhebung 2022 haben sich die Leistungen der deutschen Schüler sehr stark verschlechtert – auf das niedrigste Niveau seit Beginn der deutschen Erhebungen im Jahr 2000. Besonders deutlich ist der Einbruch im Bereich Mathematik, dem Schwerpunkt der aktuellen Studie. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) formuliert, eine erfolgreiche Ausbildung fange in der Schule an: „Unternehmen können nur unzureichend ausgleichen, was in vielen Jahren zuvor nicht gelernt wurde. Dennoch stellen sie sich immer stärker auf junge Menschen mit Startschwierigkeiten ein. Laut der aktuellen DIHK-Ausbildungsumfrage haben inzwischen 80 Prozent der Betriebe Angebote, um Jugendliche mit Defiziten zu fördern und in Ausbildung zu bringen. Dazu gehören eigene Nachhilfeangebote, Projekte zur MINT-Förderung, eine bessere berufliche Orientierung, oder mehr Schülerpraktika“, so Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer.