Vollversammlung
Resolution zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg unterstützt die Wirtschaftssanktionen, die die Bundesregierung gegen Russland verhängt.
Eine Befragung der IHK-Organisation zeigt: Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat enorme Auswirkungen auf die Unternehmen und ihre Beschäftigten in Nordhessen und der Region Marburg. Die Anzahl der direkt betroffenen Unternehmen im IHK-Bezirk liegt über dem Bundesdurchschnitt. Aber auch wenn die Sanktionen die Wirtschaftskraft der Unternehmen im IHK-Bezirk schwächen, ist die Wirtschaft bereit, diesen Preis zu zahlen, um ein deutliches Zeichen gegen den Krieg in Europa zu setzen. Die Wirtschaft der Region fordert, die weitere Ausgestaltung von Sanktionen und deren Konsequenzen mithilfe der IHK-Organisation aktiv mitzugestalten. Die Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg appelliert darüber hinaus an ihre Mitgliedsunternehmen, sich individuell auf ein mögliches Worst-Case-Szenario vorzubereiten.
Der Ukraine-Krieg verstärkt die Belastung der Unternehmen durch hohe Energie- und Rohstoffpreise nochmals. Die IHK-Vollversammlung begrüßt es, dass zum Beispiel die EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 und damit ein halbes Jahr früher als geplant abgeschafft wird. Mit weiteren Maßnahmen wie einer Verlagerung der übrigen Strompreisumlagen in den Bundeshaushalt sowie einer Absenkung der Stromsteuer zusammen mit zinsgünstigen KfW-Krediten bis hin zu direkten Notfallzahlungen an bedürftige Unternehmen sollte die Wirtschaft in dieser Situation weiter unterstützt werden.
Der Krieg in der Ukraine ist aus Sicht der IHK nicht nur ein Wendepunkt der globalen Sicherheitsarchitektur, sondern auch für eine verlässliche Energieversorgung der Wirtschaft. Mit Pragmatismus, Technologieoffenheit und Diversifizierung ist den aktuellen Abhängigkeiten bei der Energieversorgung zu begegnen.