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#3 Selbstreflexion zum Nachfolgebetrieb
In der unserer aktuellen Folge ist Jochen Schönleber zu Gast und spricht mit mir darüber, wie Sie sich als Nachfolger gut auf die Suche nach einem Unternehmen vorbereiten können und das passende Unternehmen finden. Jochen Schönleber ist Vorstandsmitglied der Sparkasse Marburg-Biedenkopf und seit über 30 Jahren im Firmenkundengeschäft tätig, wo er bereits große Firmen-Transaktionen begleitet hat. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit dieser Podcast-Folge.
Hallo und herzlich willkommen zum IHK-Podcast Nachfolge ist Vertrauenssache. Mein Name ist Miriam Postlep und gemeinsam mit meinen Kollegen von der IHK Kassel-Marburg berate ich zum Thema der Unternehmensnachfolge.
Guten Morgen Herr Schönleber, ich freue mich heute hier in Marburg zu Gast sein zu dürfen und dass wir über dieses Thema sprechen.
Zu Beginn würde ich ganz gerne mit einer Zahl starten, nämlich der Zahl 50. Laut einer Studie des DIHK zur Unternehmensnachfolge finden nämlich 50 % der Nachfolge-interessierten kein passendes Unternehmen. Deckt sich die Zahl mit Ihrer Erfahrung und was denken Sie, worauf sich das zurückführen lässt?
Ja, also erstmal hallo Frau Postlep, ich freue mich auch sehr, dass Sie heute hier nach Marburg gekommen sind für dieses Interview.
Ja, die Zahl 50 ist wirklich interessant, wenn man vor allem auch bedenkt, dass wir momentan in einer Zeit leben, in der sehr viele Unternehmer eigentlich Nachfolger suchen und wir auch aus der täglichen Praxis sehen, dass es gar nicht so einfach ist einen Nachfolger zu finden. Aber es ist natürlich auch für den Nachfolger eine große Herausforderung, das Unternehmen, was er sucht, tatsächlich zu finden.
Dafür gibt es sehr unterschiedliche Wege, ich denke es ist wichtig, dass man sich zu Beginn auch einen Überblick verschafft über diese Möglichkeiten, das ist schon mal am Anfang gar nicht so einfach und deswegen finde ich es auch ganz wichtig, dass wir heute über dieses Thema sprechen und wir die Gelegenheit haben, ein paar Impulse zu diesem Thema mit auf den Weg zu geben.
Es handelt sich insgesamt um einen recht anonymen Markt, sowohl auf der Seite der Unternehmer, die Unternehmen abgeben wollen, als auch auf der Seite der Nachfolger die ein Unternehmen übernehmen wollen, besteht häufig der Wunsch, dass die jeweilige Interesse des Übernehmens oder des Abgebens gar nicht am Markt publik wird.
Der Unternehmer will nicht, dass jeder weiß „Guckt, er will sein Unternehmen verkaufen“ und der Nachfolger ist vielleicht noch in einem Angestelltenverhältnis, der ist vielleicht noch gar nicht so reif mit dem Wunsch oder hat doch gar nicht so konkrete Absichten dazu, will sich damit beschäftigen und möchte natürlich auch nicht in seinem jetzigen Arbeitsverhältnis dann quasi den Stempel aufgedrückt haben „Der geht sowieso bald und macht was anderes“ und insofern ist in dieser ganzen Phase mit allen Beteiligten enorm viel Fingerspitzengefühl gefragt.
Würden Sie tendenziell immer empfehlen, dass man vorher Führungskompetenz gesammelt haben sollte, bevor man diesen Schritt in die Selbstständigkeit durch die Nachfolge geht?
Also die Bandbreite ist natürlich extrem groß, ich hatte versucht das zu skizzieren. Wenn Sie jetzt natürlich sagen, Sie wollen einen kleinen Goldschmiedeladen in der Innenstadt übernehmen, dann braucht es keine Führungskompetenz. Da haben Sie vielleicht noch ein, zwei Mitarbeitende, das ist ein familiärer Betrieb, da wäre das einfach zu überladen. Wenn sie aber sagen, Sie wollen einen Produktionsbetrieb übernehmen mit 50 oder 100 Mitarbeitern, wir haben hier in der Region einiges an Industrie, an Spritzgussmaschinen wie auch immer, dann müssen Sie damit umgehen können. Dann braucht man einfach eine gewisse Erfahrung im Vorfeld, wie ich führe, weil das Arbeitsumfeld wird als Unternehmer schon so viel anders werden, dass wenn ich oben drauf noch Führung lernen muss, die Bandbreite und die Ansprüche extrem hoch sind. Und deswegen würde ich einfach nur empfehlen, umso größer das Unternehmen ist, was man übernehmen möchte, umso mehr Führungserfahrung sollte im Vorfeld auch vorhanden sein.
Also wir von der IHK als auch Sie von der Sparkasse sind Regionalpartner in der Unternehmensbörse Nexxt-Change. Nutzen Sie denn noch weitere Unternehmensbörsen oder Wege, beziehungsweise wo liegen denn die Vorteile bei der Nutzung von der Nexxt-Change?
Also es gibt natürlich ganz viele Unternehmensbörsen, die man nutzen kann, auch innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe haben wir hier einige Plattformen. Aber bundesweit ist Nexxt-Change die größte Unternehmensbörse, die wir anbieten können und die hat einen weiteren Vorteil: Sie ist kostenlos, sowohl für den Nachfolger als auch für den Unternehmer, der abgeben will; und die breite Akzeptanz bei Handwerkskammern, bei den IHKs, bei den Wirtschaftsförderungsgesellschaften und bei Sparkassen und Banken garantiert natürlich auch ein maximales Angebot auf beiden Seiten. Insofern ist für uns Nexxt-Change auch der Fokus, wenn es um solche Unternehmensbörsen geht.
Wenn Sie mehr über das Thema Unternehmensnachfolge erfahren möchten, dann würde ich mich freuen, wenn Sie diesen Podcast abonnieren. Auf der Nexxt Change können Sie ein Unternehmen zum Kauf suchen oder selbst ein Profil einstellen. Gerne unterstützen wir Sie dabei. Falls Sie sonst noch konkrete Fragen haben, dann schicken Sie uns doch gerne eine E-Mail an nachfolge@kassel.ihk.de. Bis zum nächsten Mal, wenn es heißt Nachfolge ist Vertrauenssache.
Das gesamte Interview mit Jochen Schönleber können Sie in unserem Podcast hören.
Kontakt
Miriam Postlep
Projektreferentin Unternehmensnachfolge | Projekt Nexxt Now
Uta Wudonig
Referentin Unternehmensnachfolge
Team Unternehmensförderung