Weiterbildung zahlt sich immer aus

Die jüngste DIHK-Studie zeigt deutlich: Ein IHK-geprüfter Abschluss der Höheren Berufsbildung zahlt sich immer mehr aus. Meister und Fachwirte werden von Betrieben besonders stark gefragt – rund 60 Prozent der Absolventen verdienen teilweise deutlich mehr Geld.
“Weiterbildung lohnt sich, bietet hervorragende Chancen für die Fachkräfte von morgen und fördert die individuelle Entwicklung”, kommentiert Christian O. Erbe, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK), die Ergebnisse für Baden-Württemberg der aktuellen DIHK-Erfolgsstudie Weiterbildung.
Grafik Lebenseinkommen nach höchstem Bildungsabschluss
Wer eine Weiterbildung zum Fachwirt, Industriemeister oder Bilanzbuchhalter absolviert, also einer Höheren Berufsbildung, kann laut landesweiter Erfolgsstudie in acht von zehn Fällen mit positiven Effekten auf die eigene berufliche Entwicklung rechnen: 57 Prozent verbessern ihre Position und tragen mehr Verantwortung, 57 Prozent verdienen mehr Geld als vorher. “Weiterbildungen bedeuten viel persönlichen Zeitaufwand und passieren oft neben dem Beruf. Wer es schaffen will, muss sehr motiviert sein. Umso schöner, wenn sich dieser Einsatz auszahlt”, so der BWIHK-Präsident. Der Gehaltszuwachs kann zum Teil beträchtlich sein. Vier von zehn der Mehrverdiener berichten von Erhöhungen von mehr als 750 Euro im Monat.

Persönlich weiterkommen

Doch auch persönlich bringt ein Abschluss der Höheren Berufsbildung die Fachkräfte weiter: mehr als 90 Prozent der Absolventinnen und Absolventen gaben an, dass sich durch die Weiterbildung ihr Blickwinkel erweitert hat, sie Zusammenhänge besser verstehen und nun souveräner auftreten. Wie positiv die Befragten die Angebote der Höheren Berufsbildung bewerten, zeigt sich auch daran, dass sich 87 Prozent von ihnen wieder für dieselbe Weiterbildung entscheiden würden; 52 Prozent wollen sich auch in Zukunft weiterbilden.

Bonus für alle

Über alle Weiterbildungsteilnehmenden hinweg bekamen 52 Prozent eine Förderung aus dem so bezeichneten “Meister-Bafög” – ein Wert, der aus IHK-Sicht noch höher sein könnte. Denn oft müssen die Teilnehmenden an Lehrgängen mehrere tausend Euro für Unterrichtskosten und Prüfungsgebühren einplanen. Studierende an Hochschulen und Universitäten müssen dagegen diese Summe nicht zahlen. “Wir müssen endlich mit der finanziellen Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung im Land vorankommen. Es fehlt das klare Signal und die Unterstützung der Politik für die berufliche Bildung”, betont Erbe.
“Aus unserer Sicht ist es auch nicht hinnehmbar, dass nur die Absolventinnen und Absolventen von Meisterkursen im Handwerk eine Erfolgsprämie in Höhe von 1.500 Euro vom Land bekommen. Die IHK-Abschlüsse sind absolut vergleichbar, aber unsere erfolgreichen Prüflinge bekommen nichts. Diese Ungerechtigkeit muss dringend beseitigt werden”, so Erbe weiter.

Bayern mache es vor. Dort würden seit diesem Jahr quasi alle Kosten übernommen, die Teilnehmenden einer Höheren Berufsbildung entstünden – unabhängig davon, bei welchem Träger die Abschlüsse erworben worden seien. “Ein Aufstiegsbonus wäre deshalb ein wirkliches Zeichen von Wertschätzung und Anerkennung für die Leistungen der Weiterbildungsabsolventen. Diese kommen schließlich unserem Standort, der Wertschöpfung in der Wirtschaft und damit auch wieder der Politik zugute”, so Erbe abschließend.