Natur- und Bodenschutz: Gefahr für die biologische Vielfalt

Weltbiodiversitätsrat verabschiedet Bericht zu invasiven gebietsfremden Arten
Nach knapp einwöchigen Verhandlungen hat der Weltbiodiversitätsrat (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, IPBES) in Bonn den Bericht „Invasive gebietsfremde Arten und ihre Kontrolle“ auf seiner zehnten Vollversammlung abschließend verhandelt und verabschiedet.
Auf europäischer Ebene wurden bereits im Jahr 2015 mit der EU-Verordnung über die Prävention und das Management der Einführung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten Regelungen geschaffen, die einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung negativer Auswirkungen dieser Arten leisten. Ein wesentlicher Punkt der EU-Verordnung (Nr. 1143/2014) ist die Erstellung eines Aktionsplans für die prioritären Wege und Mechanismen, mit denen invasive gebietsfremde Arten unabsichtlich eingeführt oder ausgebracht werden. Der Aktionsplan enthält Zeitpläne und Maßnahmen, mit denen die nicht-vorsätzliche Einführung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in die und innerhalb der Europäischen Union verhindert werden soll. Derzeit wird der deutsche Aktionsplan für die Pfade invasiver gebietsfremder Arten überarbeitet.
Deutschland unterstützt die Umsetzung der EU-Verordnung unter anderem mit Forschungsprojekten und der Durchführung von Fachtagungen. Darüber hinaus gibt es auf europäischer Ebene LIFE-Projekte (L'Instrument Financier pour l'Environnement, das einzige EU-Förderprogramm, das ausschließlich Umweltschutzbelange unterstützt) u. a. mit Schwerpunkt auf invasiven gebietsfremden Arten. So wurde beispielsweise im Rahmen des LIFE-MICA-Projekts ein länderübergreifendes Managementkonzept für Nutria- und Bisampopulationen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland durchgeführt.
Auch auf internationaler Ebene fördert die Bundesregierung im Rahmen der Internationalen Klimaschutz-Initiative, kurz IKI, Projekte, welche sich mit dem Management von invasiven gebietsfremden Arten beschäftigen. Das Projekt „Management invasiver Arten in Gemeinschaftswäldern in Nepal setzt beispielsweise Managementmaßnahmen gegen invasive gebietsfremde Pflanzenarten um. Im IKI-Themencall 2022 wurde nach Projekten gesucht, die die Vermeidung und Reduzierung der negativen Auswirkungen von invasiven gebietsfremden Arten auf Inselökosysteme unterstützen. Maßnahmen in diesem Bereich sind zumeist arbeits- und kostenintensiv. Den Gewinner*innen des Ideenwettbewerbs werden 20 Mio. EUR zur Verfügung stehen.
Deutschsprachige Kernbotschaften aus der Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung zu invasiven gebietsfremden Arten: https://www.de-ipbes.de/de/Thematisches-IPBES-Assessment-zu-invasiven-gebietsfremden-Arten-2210.html

Weitere Informationen:
www.ipbes.net und www.de-ipbes.de
LIFE-MICA-Projekt: https://lifemica.de/
Internationale Klimaschutz-Initiative (IKI): https://www.international-climate-initiative.com/
Quelle: BMUV