Klimaschutz: Neues „EMAS-Klimamodul“ präzisiert betrieblichen Klimaschutz
Um steigenden rechtlichen Anforderungen und den Pariser Klimazielen gerecht zu werden, befassen sich Organisationen zunehmend mit Klimaschutz. Das in der Pilotphase getestete Modul bietet eine Grundlage für ein sowohl systematisches als auch transparentes Klimamanagement, das darüber hinaus perspektivisch einheitlich geprüft werden soll.
Im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Umweltbundesamtes (UBA) führte das Beratungsunternehmen Arqum von April 2023 bis Januar 2024 die Pilotierung des EMAS-Klimamoduls durch. Sechs Unternehmen verschiedener Branchen und Größen des Unternehmensnetzwerkes Klimaschutz (UNK) testeten in diesem Zeitraum dessen Praxistauglichkeit.
Das Modul wurde auf Basis von EMAS für Unternehmen und Organisationen aller Branchen konzipiert. Es kann dazu genutzt werden, um das Umweltmanagement beim Klimaschutz und im Umgang mit Klimarisiken zu vertiefen. Für Unternehmen ohne Managementsystem eignet sich das Modul als Einstieg in ein systematisches und glaubwürdiges Klimamanagement.
Der Aufbau des Klimamoduls
Das EMAS-Klimamodul umfasst neben dem Management von Treibhausgasemissionen auch die Steuerung klimawandel-bedingter Risiken. Anforderungen der CSRD (Klimastandard ESRS E1) wurden in den Katalog integriert. Das Modul bietet als zentralen Mehrwert eine Anschlussfähigkeit an weitere Initiativen, wie die Science Based Target initiative (SBTi).
Es besteht aus acht Hauptelementen und ist dabei jeweils in Basis- und Zusatzanforderungen unterteilt:
- Umfeldanalyse und Anwendungsbereich
- Organisationsführung und -strukturen,
- Ermittlung der Klimawirkungen, Klimarisiken und -chancen und bindenden Verpflichtungen
- Klimaziele
- Planung von Maßnahmen
- Kommunikation
- Betrieblichen Planung und Steuerung
- Überprüfung, Bewertung und Verbesserung
Erfahrungen der Pilotunternehmen
Für die Umsetzung des Klimamoduls ist es insbesondere förderlich, wenn eine Organisation bereits über ein Managementsystem verfügt und das Modul in die vorhandenen Prozesse integriert. Dadurch können auch Zeit und Kosten der Einführung eingespart werden.
Die teilnehmenden Pilotunternehmen berichteten, dass sie mit dem Modul bereits vorhandenen Informationen effizienter zusammenführen und Maßnahmen besser organisieren konnten. Die Nutzung des EMAS-Klimamoduls konnte darüber hinaus durch die Sensibilisierung der Mitarbeitenden die Reputation des Unternehmens verbessern. Zusätzlich dazu zählten die Pilotunternehmen die Anpassungsfähigkeit des Klimamoduls und die damit verbundene Vermeidung von Doppelarbeit zu den zentralen Vorteilen.
Weiterentwicklung zum prüffähigen Standard
Das EMAS-Klimamodul soll nun mit den in der Pilotierung gewonnenen Erkenntnissen und Erfahrungen weiterentwickelt werden, wobei eine breite Anwendung und Prüffähigkeit angestrebt werden.
Das Pilotvorhaben wurde im Rahmen des durch die Nationale Klimaschutzinitiative geförderten „Unternehmensnetzwerk Klimaschutz – eine IHK-Plattform“ (UNK) durchgeführt. Die digitale Plattform des UNK unterstützt insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen mit dem Austausch von Wissen, Erfahrungen und Best Practices auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Quelle: Umweltgutachterausschuss (UGA)