AHK World Business Outlook

Der AHK World Business Outlook ist eine Umfrage zum Geschäftsklima deutscher Unternehmen an ihren internationalen Standorten und bietet einen Überblick über die Geschäftslandschaft im Ausland. Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Ausgabe finden Sie im Folgenden zusammengefasst.

Globale Wirtschaftslage und Zukunftsaussichten

Die deutschen Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage im Ausland zwar schlechter als in den Vorjahren, aber immer noch überwiegend positiv. Dies zeigt, dass die meisten Betriebe trotz der erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre weiterhin stabile oder gute Ergebnisse im Ausland erzielen. Die Geschäftserwartungen sind optimistisch und übertreffen die Konjunkturerwartungen. Allerdings könnte ein Nachfragerückgang diese positive Einstellung in Zukunft trüben. Entsprechend sind auch die Investitionspläne etwas vorsichtiger als noch im Frühjahr.
Geschäftslage: Deutsche Unternehmen sehen die aktuelle Lage an ihren Auslandsstandorten überwiegend positiv. 42 Prozent der Befragten melden eine gute und weitere 43 Prozent eine befriedigende Situation, während 15 Prozent ihre aktuelle Lage als schlecht einstufen. Die Einschätzungen variieren je nach Wirtschaftszweig: Dienstleistungsunternehmen bewerten ihre Geschäftssituation am besten. Im Industrie-, Bau- und Handelsgewerbe fallen die Rückmeldungen zurückhaltender aus.
Geschäftserwartungen: Die Aussichten für die zukünftige Geschäftsentwicklung bleiben wie im Frühjahr optimistisch. Fast die Hälfte der Betriebe (48 Prozent) rechnet in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verbesserung ihrer Geschäfte, 42 Prozent erwarten eine gleichbleibende Entwicklung und zehn Prozent befürchten eine Verschlechterung. Auch hier zeigen sich die Dienstleister von allen Branchen am zuversichtlichsten.
Konjunkturerwartungen: Bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung am Standort sind die befragten Unternehmen zurückhaltender als bei ihren eigenen Geschäftserwartungen. 27 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten eine Verbesserung in den nächsten zwölf Monaten. Die Hälfte (51 Prozent) geht von einer gleichbleibenden Situation aus, während 22 Prozent mit einer Abkühlung rechnen.
Geschäftsrisiko: Die am häufigsten genannten Risiken sind Nachfrageschwäche, unsichere Wirtschaftspolitik und Fachkräftemangel. Am meisten befürchtet wird ein Nachfragerückgang, der von der Hälfte der Befragten als Risiko genannt wird. Auch wirtschaftspolitische Unsicherheiten bereiten mit 47 Prozent der Befragten große Sorgen. An dritter Stelle der Risiken steht mit 35 Prozent der Arbeitskräftemangel.
Investitionsabsichten: Die Investitionsdynamik der deutschen Unternehmen im Ausland hat sich im Vergleich zum Frühjahr etwas abgeschwächt. 30 Prozent der Unternehmensvertreter geben an, ihre Ausgaben vor Ort erhöhen zu wollen. Dagegen wollen 18 Prozent ihre Investitionen reduzieren.
Wettbewerbsposition: Auf die Frage, ob sich die Wettbewerbsposition der Betriebe an ausländischen Standorten in den letzten fünf Jahren verändert hat, geben 46 Prozent eine Verbesserung an. Nur 16 Prozent stellen eine Verschlechterung fest. Der am häufigsten genannte Grund für diese positive Entwicklung sind die Nachhaltigkeitsstandards (41 Prozent), mit denen deutsche Unternehmen Kunden im Ausland überzeugen können.

Unterschiede nach Weltregionen

Nordamerika: Die Stimmung bleibt positiv, wenn auch nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Die Unternehmen berichten von einer überdurchschnittlich guten Geschäftslage und erwarten weiterhin eine positive Entwicklung. Haupttreiber dieser Einschätzungen sind die USA, aber auch in Mexiko werden Wachstumschancen gesehen.
Süd- und Mittelamerika: Die Meinungen über die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr sind geteilt. Optimisten und Pessimisten halten sich die Waage. Die Geschäftserwartungen für die Region liegen jedoch über dem weltweiten Durchschnitt, insbesondere für Brasilien, Paraguay und Peru.
Eurozone: Im europäischen Raum haben sich aller Indikatoren gegenüber dem Frühjar verschlechtert. Die aktuelle Lage ist zwar noch positiv, aber auf niedrigem Niveau und unter dem internationalen Durchschnitt. Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung wird überwiegend pessimistisch eingeschätzt.
Asien-Pazifik (ohne China): Die Bewertungen zur aktuellen Geschäftslage im pazifischen Raum liegen insgesamt unter dem globalen Durchschnitt, wobei es starke Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt. Die zukünftigen Erwartungen übertreffen die derzeitige Situation. Besonders hervorzuheben sind Malaysia und die Philippinen, die durch sehr hohe Erwartungen und eine positive Geschäftsbeurteilung auffallen.
Greater China: Die Konjunktur in China kühlt sich derzeit ab, was sich auf die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage auswirkt. Eine baldige Erholung der chinesischen Wirtschaft wird eher nicht gesehen und die zukünftige Geschäftsentwicklung wird verhalten eingeschätzt. Im kommenden Jahr wollen mehr Unternehmen ihre Investitionsausgaben senken als erhöhen.
MENA-Region: Die Geschäftslage im Mittleren und Nahen Osten sowie in Nordafrika ist weiterhin positiv. Die Geschäftserwartungen haben sich weiter verbessert und sind so hoch wie in keiner anderen Region. Obwohl die Investitionsbereitschaft im Vergleich zum Frühjahr leicht zurückgegangen ist, plant immer noch die Hälfte der Unternehmen, im nächsten Jahr vor Ort zu investieren.

Über die Studie

Der AHK World Business Outlook basiert auf einer regelmäßigen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter den Mitgliedsunternehmen der Deutschen Auslandshandelskammern, Delegationen und Repräsentanzen (AHKs).
Die Befragung fand vom 23. September bis 16. Oktober 2024 statt. Knapp 3.500 deutsche Unternehmen, Niederlassungen und Tochtergesellschaften sowie Unternehmen mit engen Deutschlandbezug haben sich an der weltweiten Umfrage beteiligt.
Branchenverteilung der antwortenden Unternehmen:
  • 39 Prozent im Industrie- und Baugewerbe
  • 41 Prozent im Dienstleistungsgewerbe
  • 20 Prozent im Handelsgewerbe
Größenverteilung der antwortenden Unternehmen:
  • 48 Prozent mit weniger als 100 Mitarbeitern
  • 25 Prozent mit 100 bis 1.000 Mitarbeitern
  • 27 Prozent mit mehr als 1.000 Mitarbeitern

Weitere Infos und Download

Den vollständigen AHK World Business Outlook finden Sie auf der Internetseite der DIHK.
Quelle: IHK Region Stuttgart, Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), AHK World Business Outlook Herbst 2024, November 2024.