Stopp des norwegischen Energieexportplans

Der norwegische Energiekonzern Equinor hat sich aus dem milliardenschweren Vorhaben, Wasserstoff nach Deutschland zu exportieren, zurückgezogen. Das Projekt, das 2022 zwischen RWE und Equinor begann, sah vor, blauen Wasserstoff aus Erdgas mit CO₂-Abscheidung und -Speicherung (CCS) zu erzeugen und über eine Offshore-Pipeline nach Deutschland zu transportieren. Diese Pipeline sollte wasserstofffähige Gaskraftwerke versorgen.
Equinor begründet den Rückzug mit den hohen Kosten und der fehlenden Nachfrage. Die Pipeline allein hätte über 3 Milliarden Euro gekostet, während das Gesamtprojekt mehrere Milliarden Euro erfordert hätte. Zudem fehlten laut Equinor langfristige Importverpflichtungen europäischer Käufer, was das Projekt finanziell untragbar machte.
Das deutsche Bundeswirtschaftsministerium zeigte sich enttäuscht, da die Entscheidung eine Schlappe für die Wasserstoffstrategie darstellt, die für die Dekarbonisierung der Stahlindustrie von zentraler Bedeutung ist. Trotz der Absage des norwegischen Projekts werden RWE und andere deutsche Unternehmen weiter in wasserstofffähige Gaskraftwerke investieren. Der dafür benötigte Wasserstoff soll aber aus Kontinentaleuropa bezogen werden. Voraussetzung dafür ist der schnelle Aufbau des Wasserstoff(kern)netzes.