Energieverbrauch fällt kräftig / Weiterer Ausbau der Erneuerbaren

Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 2023 eine Höhe von 10.735 Petajoule (PJ) beziehungsweise 366,3 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE).
Das entspricht einem Rückgang um 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Energieverbrauch fiel damit auf einen historischen Tiefststand, schreibt die AG Energiebilanzen in ihrem jetzt erschienenen Jahresbericht 2023.
Erhebliche Bedeutung für den Rückgang des Energieverbrauchs hatten, so die AG Energiebilanzen in ihrem ausführlichen Bericht zur Entwicklung der Energieversorgung in Deutschland, das anhaltend hohe Energiepreisniveau und die schwache wirtschaftliche Entwicklung. Zwar sanken die Einfuhrpreise für die wichtigsten Importenergien im Jahresverlauf, dennoch lagen die Preise weiterhin deutlich über dem Niveau von 2021. Das hohe Preisniveau führte, so die AG Energiebilanzen, sowohl zu Investitionen in die Energieeffizienz und zu Energieträger-Substitutionen, war aber auch für Kürzungen energieintensiver Produktionen und damit für den Verbrauchsrückgang verantwortlich.
Von der im Jahresverlauf gegenüber dem Vorjahr leicht wärmeren Witterung ging nach Berechnungen der AG Energiebilanzen ein schwacher verbrauchssenkender Effekt aus. Witterungsbereinigt hätte sich der Energieverbrauch 2023 nur um 7,4 Prozent vermindert.
Der einzige verbrauchssteigernde Effekt ging 2023 von der demographischen Entwicklung aus. Gegenüber 2022 wuchs die Gesamtbevölkerung in Deutschland saldiert um 0,3 Millionen Menschen auf 84,7 Millionen Personen.
Energieproduktivität hat sich verbessert
Die gesamtwirtschaftliche Energieproduktivität hat sich 2023 nach Berechnungen der AG Energiebilanzen um 8,4 Prozent verbessert. Dieser Wert liegt signifikant über dem langjährigen Mittel des Zeitraumes 1990 bis 2022 in Höhe von 2,5 Prozent pro Jahr. Die Steigerung der Energieproduktivität hat nach Einschätzung der AG Energiebilanzen viele, sich überlagernde Ursachen. Maßgeblichen Einfluss hatten die preisbedingt hohen Energiekosten der Wirtschaft, Rückgänge bei der Produktion sowie die mildere Witterung.
Verbrauch erneuerbarer Energien angestiegen
2023 wurden 11,8 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom mehr aus dem Ausland importiert als exportiert. Damit wechselte Deutschland erstmals seit 2002 wieder zum Netto-Importeur von Strom. Die Ausfuhren sanken 2023 gegenüber dem Vorjahr um knapp 24 Prozent, die Importe stiegen dagegen um mehr als 40 Prozent an.
Der Beitrag der erneuerbaren Energien erhöhte sich 2023 insgesamt um 3,1 Prozent auf 2.107 PJ (69,7 Mio. t SKE). Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wuchs um 7 Prozent auf 272,4 Mrd. kWh. Wichtigste Ursache dieser Entwicklung war die höhere Stromproduktion von Windenergieanlagen an Land (plus 18,6 %). Bei der Solarenergie gab es trotz eines starken Zubaus bei den PV-Anlagen nur einen leichten Zuwachs bei der Stromproduktion. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft erhöhte sich um 11 Prozent. Die Biomasse, auf die mehr als Hälfte des gesamten Primärenergieverbrauchs der erneuerbaren Energien entfällt, blieb um 2 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück.
Der ausführliche Bericht der AG Energiebilanzen zur Entwicklung des Primärenergieverbrauchs 2023 steht ab sofort auf der Internetseite der AG Energiebilanzen zum Download bereit.
Quelle: AG Energiebilanzen