Ressourcenkommission am Umweltbundesamt zur Einführung einer Substitutionsquote

Die Ressourcenkommission am Umweltbundesamt (KRU) empfiehlt die Einführung einer Substitutionsquote, um den Erfolg der Kreislaufwirtschaft messbar machen zu können. Bei dieser Quote handelt es sich um das Verhältnis von eingesetzten Sekundärrohstoffen zum insgesamt genutzten Materialaufwand (Primär- und Sekundärrohstoffe).
Durch ein solches Monitoring soll die Umsetzung einer vollständigen Kreislaufwirtschaft vorangetrieben werden.
Nach Ansicht der KRU sollte der Indikator Substitutionsquote
-       die Material- bzw. Rohstoffmenge messen, die als Sekundärmaterial bzw. Sekundärrohstoff in die Produktion oder die Verarbeitung rückgeführt wird und dort Primärrohstoffe ersetzt,
-       auf Ebene der einzelnen Materialien ausgewiesen werden (kurzfristig auf nationaler Ebene, langfristig auf produkt(gruppen)spezifischer Ebene),
-       die Qualität des Recyclings berücksichtigen, so dass eine Aussage darüber getroffen werden kann, welches Primärmaterial mit welcher Funktion ersetzt wird.
Für einen aussagekräftigen und belastbaren Indikator besteht jedoch noch weiterer wissenschaftlicher Untersuchungsbedarf.
Die EU-Kommission hat bereits ähnliche Überlegungen in ihrem „Circular Economy Action Plan“, einem Monitoringsystem zur Abbildung des Fortschritts einer „Circular Economy“, verabschiedet. Der darin enthaltene Indikator „Verwendungsrate von recyceltem Altmaterial“ entspricht annähernd der von der KRU geforderten Substitutionsquote.
Die KRU spricht folgende Empfehlungen an die Bundesregierung und zuständigen Ministerien aus:
-       Ausweisung einer Substitutionsquote auf Ebene der Rohstoffe/Materialien
-       Aufbau eines ganzheitlichen Monitorings für eine Kreislaufwirtschaft mit entsprechender Datengrundlage
-       Integration und Koordination aller politischer Aktivitäten im Bereich Ressourcen
-       Weiterentwicklung von Zielvorgaben über abfallbezogene Quoten hinaus hin zu Rezyklatanteilen auf Produktebene über die Integration in die Weiterentwicklung der Ökodesign-Richtlinie
-       Formulierung von Forschungsbedarf und -programmen zur Entwicklung von stoff-, werkstoff- und produktbasierten Modellierungen, Szenarien und akteursspezifischen Roadmaps
Den gesamten Bericht finden Sie hier.
Quelle: DIHK