A 39 - Lüneburg-Wolfsburg
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Die A 39 ist das zentrale Verkehrsprojekt der Region. Der Lückenschluss zwischen den bereits seit Langem bestehenden Teilstücken im Nordwesten bis Lüneburg und im Süden bis Wolfsburg wirkt lokal vor Ort, in der Region und weit darüber hinaus bis nach Skandinavien und Süd-Ost-Europa. Der 105 km lange Lückenschluss wurde 2016 in den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes (BVWP) aufgenommen und seitdem weitestgehend fertig geplant.
Der Lückenschluss der A 39 erschließt Deutschlands größten autobahnfreien Raum und verbessert so die Erreichbarkeit und Anbindung der Region sowie der hier beheimateten Unternehmen und der neu zu entwickelnden Gewerbe- und Wohnstandorte. Die A 39 unterstützt dadurch maßgeblich wirtschaftliche Entwicklungspotentiale in unserer eher ländlich geprägten, vergleichsweise strukturschwachen Region. Die Autobahn reduziert durch eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit die Reisezeit und lässt verschiedene Teilregionen Niedersachsens und Norddeutschlands zusammenwachsen. Neue Märkte werden erschlossen, die Erreichbarkeit für Unternehmen verbessert sich, der Suchradius für dringend benötigte Fachkräfte kann vergrößert werden. Zahlreiche Gewerbegebiete mit Investitionen und neuen Arbeitsplätzen in der Region sind in ihrer Entwicklung von der Erschließung durch die A 39 abhängig. Dies betrifft z.B. den „Bilmer Berg“ in Lüneburg, den Hafen-Ost in Uelzen sowie das geplante Gewerbegebiet im AK Wolfsburg / Königslutter. Gleich mehrere aktuelle Großinvestitionen (z.B. Intel, Northvolt) haben gezeigt, dass die verkehrliche Anbindung auch in Zukunft eine zentrale Rolle für Standortentscheidungen spielt.
Vor Ort werden die hochgradig durch Verkehr belasteten Ortschaften an der B 4 durch den Bau der A 39 spürbar entlastet. Insbesondere der überregionale und Durchgangsverkehr wird in Zukunft die Autobahn wählen. Die B 4 bleibt für den regionalen Verkehr eine wichtige Verbindungsstraße zwischen den Ortschaften und muss zur Verbesserung der Verkehrsqualität weiterhin ausgebaut werden.
Überregional entlastet die A 39 die A 7 und wird zusammen mit der A 21 zu einer leistungsfähigen Ostumfahrung Hamburgs. Dies unterstützt den Handel und den Austausch mit den Wachstumsregionen Skandinaviens als Fortführung der festen Fehmarnbeltquerung. Der Hamburger Hafen erhält eine leistungsfähigere Hinterlandanbindung in Richtung Süd-Ost-Deutschland und weiter nach Polen, Tschechien, Österreich und Italien.
In der Region profitiert der Tourismus. Kürzere Fahrzeiten machen z.B. die Lüneburger Heide auch für Tagestouristen attraktiv. Der Ausbau der B 4 ist erwiesenermaßen keine Alternative. Das Bundesverkehrsministerium hat bereits 2016 festgestellt, dass ein Ausbau der B 4 lediglich die Verkehrsqualität verbessert (Überholmöglichkeiten), jedoch nicht mehr Kapazität zur Verfügung stellen kann.
Mit der Realisierung der A 39 und der in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt verlaufenden A 14 muss zudem das nachgeordnete Straßennetz angemessen an die neuen Fernstraßen angeschlossen werden. Eine wichtige Funktion übernimmt dabei die Bundesstraße 190n. Sie verbindet beide Autobahnen miteinander und sollte im Rahmen der Bedarfsplanüberprüfung in den Vordringlichen Bedarf hochgestuft werden.
Die IHKLW fordert
- die Planung und Genehmigung aller Abschnitte zeitnah zu finalisieren
- den Bau verzögerungsfrei zu beginnen und die A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg schnellstmöglich zu realisieren
- die B 190n durch die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zeitnah zu planen und zu realisieren