FAQ: A 39

Warum setzen wir uns für die Autobahn ein?

Die A 39 ist das zentrale Infrastrukturprojekt in Nord-Ost-Niedersachsen und damit in unserer Region. Eine gute Infrastruktur und Erreichbarkeit ist heute und in Zukunft eine entscheidende Bedingung für Investitionen von Unternehmen und für die Schaffung von Arbeitsplätzen am Standort. Aber: Das Gebiet zwischen Hamburg, Hannover und Berlin ist der größte autobahnfreie Raum in ganz Deutschland. Wenn wir uns nicht für den Bau der A 39 einsetzen, verlieren wir weiter den Anschluss. Die Unternehmen und die Menschen in unserer Region profitieren von einer besseren Verkehrsanbindung. Um unsere Region zukunfts- und wettbewerbsfähig zu halten, brauchen wir den Lückenschluss.

Belastet die Autobahn die Menschen und die Natur in der Region?

Deutlich weniger als von Kritikern behauptet! Anders als beispielsweise die B 4 verläuft die Autobahn nicht mitten durch Ortschaften. Hinzu kommt, dass Ortschaften, die an der Autobahn liegen, durch Lärmschutzmaßnahmen geschützt werden – nach neuesten Standards. Anwohner entlang der B 4  sind heute massiven Belastungen ausgesetzt, das zeigt nicht zuletzt die Gründung der “Bürgerinitiative B 4”. Ohne die A 39 werden die Belastungen der Anlieger nur noch weiter zunehmen. Mit dem Lückenschluss der A39 werden deutliche Entlastungen der B4, B 71, B216, B 248 und des nachgeordneten Netzes auf der Nord-Süd Achse (L233, L270) eintreten. Die weitaus größte Zahl der Ortslagen wird durch die A39 deutlich entlastet. Zugleich wird die A 39 nach neuesten Klima-, Umwelt- und Naturschutzstandards geplant und nimmt Rücksicht auf Flora und Fauna.

Wie wirkt sich die A 39 auf die Innenstädte aus?

Die A 39 führt völlig unabhängig von der Frage nach einem Tempolimit erst einmal zu höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten und einem besseren Verkehrsfluss als auf der B 4. Es sind keine Ortschaften zu durchqueren und die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von PKW und LKW werden durch zwei durchgehende Spuren ausgeglichen. Mit der höheren Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt die Reisezeit und die Region wird z.B. für Tagestouristen deutlich attraktiver. Davon profitieren unsere Innenstädte. Mit der A 39 wird die Erreichbarkeit der Region entscheidend verbessert. 

Was für Vorteile haben die Menschen von dem Lückenschluss?

Die A 39 erschließt den ländlichen Raum zwischen den Metropolregionen Hamburg und Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg. Sie verbessert die Erreichbarkeit des ländlichen Raumes von den Metropolen (“auf dem Land wohnen, in der Stadt arbeiten”), aber auch des ländlichen Raumes untereinander. Fahrtzeiten verkürzen sich, der ländliche Raum wird attraktiver. Besonders die ländlichen Gebiete gewinnen als Wohnorte mit hoher Lebensqualität, niedrigen Mieten und guter überörtlicher Erreichbarkeit an Attraktivität. Der Lückenschluss hat dadurch das Potenzial den Rückgang der Wohnbevölkerung zu bremsen und durch Zuwanderung von Fachkräften den demographischen Wandel abzumildern. Dies setzt ein aktives Zeichen gegen den Demographischen Wandel in kleineren Ortschaften. In unserer Region sind wir stärker denn je darauf angewiesen, dass sich Mobilität, Erreichbarkeit, Lebensqualität und Familienzeit vereinbaren lassen. Der Lückenschluss der A 39 verbessert die Erreichbarkeit vieler Orte, erhöht erheblich die Attraktivität für Pendler und sichert Arbeitsplätze.
Die A 39 wird vor allem den überregionalen Verkehr aufnehmen, der von Skandinavien kommend durch Norddeutschland in Richtung Braunschweig-Wolfsburg oder weiter in Richtung Süd-Ost-Deutschland fließt. Damit wird die B 4 entscheidend entlastet und dient in Zukunft vor allem dem regionalen Verkehr zwischen den Ortschaften.

Welche Potenziale bringt der Lückenschluss für die regionale Wirtschaft?

Die A 39 ist für Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor. Sie unterstützt maßgeblich wirtschaftliche Entwicklungspotentiale in unserer eher ländlich geprägten, vergleichsweise strukturschwachen Region. Die Autobahn reduziert durch eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit die Reisezeit und lässt verschiedene Teilregionen Niedersachsens und Norddeutschlands zusammenwachsen. Sie bringt Unternehmen näher an ihre Kunden und Märkte und senkt Transportkosten. Neue Märkte können dadurch erschlossen werden, die Erreichbarkeit für Unternehmen verbessert sich, der Suchradius für dringend benötigte Fachkräfte kann vergrößert werden. Zahlreiche Gewerbegebiete mit Investitionen und neuen Arbeitsplätzen in der Region sind in ihrer Entwicklung von der Erschließung durch die A 39 abhängig. Dies betrifft z.B. den „Bilmer Berg II“ in Lüneburg, den Hafen-Ost in Uelzen sowie das geplante Gewerbegebiet im AK Wolfsburg / Königslutter.
Gleich mehrere aktuelle Großinvestitionen (z.B. Intel, Northvolt) haben gezeigt, dass die verkehrliche Anbindung auch in Zukunft eine zentrale Rolle für Standortentscheidungen spielt.
So verbindet der Lückenschluss der A 39 die großen Wirtschaftsräume Hamburg, Braunschweig und Hannover enger mit der Region zwischen Lüneburg und Wolfsburg und steigert so ihre Wettbewerbsfähigkeit. Profitieren werden insbesondere Handel, Dienstleistungsgewerbe, Industrie und Tourismus.
Außerdem verbessern sich die Entwicklungschancen für die Binnenhäfen Lüneburg, Uelzen und Wittingen entlang des Elbe-Seitenkanals, da die trimodale Anbindung der Hafenstandorte mit der fertigen A 39 deutlich aufgewertet wird.
Die A 39 ist damit die zentrale Zukunftsachse der Region!

Welche Rolle spielt die A 39 für die Wirtschaft in anderen Regionen?

Die A 39 hat einen überregionalen Effekt. Aktuelle Studien und Prognosen des Bundesverkehrsministeriums (BMDV) zeigen auf, dass die Straße auch in Zukunft der Hauptträger für Personen- und Güterverkehre bleiben wird. Die Straße wird durch Veränderungen in der Güterstruktur (weg von großen Schüttgütern hin zu kleineren Einheiten) sogar die höchste Verkehrssteigerungen schultern müssen. Mit der Fehmarnbeltquerung (FBQ) wird Norddeutschland deutlich enger an die Wachstumsregion Kopenhagen-Malmö angeschlossen. Von Ostholstein kommend fahren PKW und LKW in Zukunft über die A 21 in Richtung A 39 und dann weiter in Richtung Süd-Ost-Deutschland. Die A 39 ist damit eine dringend notwendige Ergänzung zur überlasteten A 7.
Gemeinsam mit der im Bau befindlichen A 14 von Magdeburg nach Schwerin entstehen neue Achsen in Nord-Süd-Richtung, Norddeutschland kann sich dadurch besser mit den dynamischen Regionen Skandinaviens und dem Baltikum vernetzen.
Nicht zuletzt profitiert der für unsere Region und darüber hinaus für die ganze deutsche Wirtschaft entscheidende Hamburger Hafen. Rund die Hälfte des Hamburger Hafenhinterlandverkehrs wird über den LKW abgewickelt, das meiste davon in Nord-Süd-Richtung. Die bessere Anbindung des Hamburger Hafens durch die A 39 wird so die Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs positiv beeinflussen. Andersherum profitieren aber auch alle Unternehmen, die ihre Waren Richtung Norden (z.B. in den Hamburger Hafen) transportieren. 

Welchen gesamtwirtschaftlichen Nutzen hat die A 39?

Sinnvoll sind Infrastrukturprojekte nur dann, wenn sie sich rechnen. Um herauszufinden, ob dies der Fall ist, wird ein Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) berechnet. Dabei wird der zu erwartende Nutzen den Kosten entgegengestellt. Ist das Ergebnis größer 1, rentiert sich ein Vorhaben. Berechnungen des Bundesverkehrsministeriums (BMDV) zufolge weist der Lückenschluss ein NKV deutlich über 1 aus. Damit ist der Lückenschluss der A 39 wirtschaftlich. Natürlich sind die Baukosten in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Kritiker werfen ein, dass sich die A 39 nicht mehr rechne. Allerdings wird dabei außer Betracht gelassen, dass sich die Inflation nicht nur auf die Kosten auswirkt, sondern auch auf den Nutzen. Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Nutzen der A 39 ist somit unstrittig.

Wie ist der aktuelle Planungsstand?

Der Lückenschluss der A 39 wird geplant durch die Autobahn GmbH des Bundes (AdB). Zuständig sind die Niederlassung Nord mit ihrer Außenstelle Lüneburg für die Abschnitte 1-5 sowie die Niederlassung Nordwest mit ihrer Außenstelle Wolfenbüttel. Einen Überblick zum aktuellen Planungsstand finden Sie hier: Projekte | Die Autobahn GmbH des Bundes

Wird die Umwelt beeinträchtigt?

Die A 39 wird durch die Autobahn GmbH des Bundes (AdB) nach den neuesten und aktuell geltenden Klima-, Umwelt- und Naturschutzstandards geplant. Die Einhaltung dieser hohen umweltfachlichen Standards ist gesetzlich vorgeschrieben und wir durch die Planer umgesetzt. Natürlich gelten heute viel strengere und engere Regeln für den Bau einer Autobahn als dies früher der Fall war. Die A 39 ist damit also eine deutlich umwelt- und naturverträglichere Autobahn als viele Projekte der Vergangenheit. Die Berücksichtigung verschiedener Schutzgüter wie z.B. der Mensch, Luft, Wasser, aber auch Pflanzen und Tiefe können in den jeweiligen Planungsunterlagen detailliert nachgelesen werden. 

Gibt es Alternativen zur A 39?

Nein. Bereits vor Aufnahme der A 39 in den “Vordringlichen Bedarf” des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) hatte die Bundesregierung festgestellt, dass nur der Lückenschluss die mit der A 39 verbundenen Ziele erfüllen kann. Der von den Kritikern immer wieder ins Feld geführte “2+1-Ausbau” der B 4 ist somit keine Alternative zur A 39. Der Ausbau der B 4 wird ausschließlich die Verkehrsqualität erhöhen, in dem mehr Überholmöglichkeiten geschaffen werden. Die A 39 dient jedoch viel mehr der Kapazitätssteigerung im Straßennetz, also der Aufnahme von steigenden Verkehren und der Entlastung der anliegenden Ortschaften.