Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Lassen Sie Raum für Familie und Privates.
Eine gesunde Work-Life-Balance zahlt sich aus.
Viele Mitarbeitende suchen nach einer gesunden Balance zwischen Beruf, Familie und Freizeit.
Die Anforderungen an die Arbeitszeit verändern sich entsprechend der Lebensphase Ihrer Mitarbeitenden: Familiäre Pflichten, eine berufliche Weiterbildung, weite Anfahrtswege zur Arbeitsstelle oder einfach der Wunsch nach mehr Zeit für Hobbies und Ehrenamt spielen hierbei eine Rolle. Unterstützen Sie Ihre Fachkräfte dabei, Beruf und Privates „unter einen Hut“ zu bekommen und gewinnen Sie dadurch zufriedene, zuverlässige und motivierte Mitarbeitende.
Was können Sie tun?
Befragen Sie Ihre Mitarbeitenden nach ihren Wünschen und Bedürfnissen. Setzen Sie Ihre gesammelten Ideen nach einer Kosten-Nutzen-Einschätzung um.
Reden Sie mit Ihren Mitarbeitenden über ihre täglichen Herausforderungen (Kinderbetreuung, Pflege von Familienangehörigen, berufsbegleitendes Studium, zeitintensive Hobbies).
Versuchen Sie, die Belange des Unternehmens mit den Bedürfnissen Ihrer Mitarbeitenden zu vereinbaren. Bieten Sie flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleit-, Teil- und Vertrauensarbeitszeit, Sabbaticals, Sonderurlaube, Jobsharing oder Homeoffice an.
Planen Sie regelmäßige Besprechungstermine so, dass alle Beteiligten – auch Mitarbeitende in Teilzeit – daran teilnehmen können. Nutzen Sie ggf. Technik (MS Teams, Skype, Zoom, Facetime, etc.), um dies zu ermöglichen
Planen Sie Ihr Betriebsfest mit den Lebenspartnern und Kindern Ihrer Mitarbeitenden. So schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre und unvergessliche Eindrücke für die ganze Familie.
Nehmen Sie die Kindergeburtstage und besondere Ereignisse Ihrer Mitarbeitenden in den Kalendern auf, um sie bei der Terminplanung zu berücksichtigen.
Prüfen Sie in einer Mitarbeiterbefragung, wie zufrieden Ihre Mitarbeitenden mit den Angeboten und Maßnahmen sind und welche Änderungen sie sich wünschen.
Auf einen Blick
- Lebensphasenorientierte Personalpolitik
- Flexible Arbeitszeitmodelle
- Entwicklung einer familienfreundlichen Unternehmenskultur
- Erhebung der Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden
- Terminplanung mit Rücksicht auf Teilzeitkräfte
- Betriebsfeste mit Lebenspartnern und Kindern
Etablieren Sie Serviceleistungen für Familien.
Familienfreundlichkeit fördert die Bindung von Fachkräften.
Immer seltener sind Familien, die mehrere Generationen umspannen und sich täglich gegenseitig unterstützen. Umso wichtiger sind finanzierbare Serviceleistungen für Familien, die Stressfaktoren Ihrer Mitarbeitenden reduzieren.
Was können Sie tun?
Bieten Sie eine Sozialberatung, Einkommens- und Budgetberatung für besondere Lebenssituationen an.
Unterstützen Sie Ihre Mitarbeitenden bei der Suche nach Betreuungsmöglichkeiten für Kinder (Babysitter Au-pairs, Tageseltern) und pflegebedürftige Angehörige (Pflegedienst).
Organisieren Sie eine Notfallbetreuung für Kinder und pflegebedürftige Angehörige.
Richten Sie ein Eltern-Kind-Arbeitszimmer mit Spielecke und Schlafmöglichkeit für die Notfallbetreuung bzw. den kurzfristigen Betreuungsbedarf ein.
Bewirten Sie auch die Kinder Ihrer Mitarbeitenden in Ihrer Betriebskantine – wenn möglich mit Kinderportionen und an Familientischen.
Organisation Sie Kindernachmittage und/oder ein Ferienprogramm für die Kinder Ihrer Mitarbeitenden und deren Freunde.
Zahlen Sie Ihren Mitarbeitenden finanzielle Zuschüsse – zur Kinderbetreuung, zur Geburt eines Kindes (Windelgeld), für kinderreiche Familien oder bei Bedürftigkeit.
Prüfen Sie die Möglichkeit, eine Kinderbetreuungsstätte in Kooperation mit anderen Unternehmen und/ oder einem öffentlichen oder freien Träger einzurichten.
Unterstützen Sie eine Elterninitiative, die als Träger der Kinderbetreuungseinrichtung fungiert.
Sichern Sie Ihren Mitarbeitenden Belegplätze in Kindergärten.
Sichern Sie die Unterstützung des kommunalen oder Landesjugendamts und erfragen Sie, welche Fördermittel regional zur Verfügung stehen. Beachten Sie die Einhaltung der rechtlichen Mindeststandards (Kinder- und Jugendhilfegesetz).
Beantragen Sie das FaMi-Siegel und nutzen Sie es, um sich als attraktiver, familienfreundlicher Arbeitgeber zu positionieren.
Auf einen Blick
- Beratungsangebot für besondere Lebenssituationen
- Ferienprogramm
- Notfallbetreuung
- Finanzielle Zuschüsse
- Belegplätze in Kindergärten
Nutzen Sie die Eltern- und Pflegezeit zur Bindung Ihrer Mitarbeitenden.
Bleiben Sie in Kontakt.
Je länger die Auszeit, desto schwieriger ist der Wiedereinstieg in das Berufsleben. Gleichzeitig steigen die Kosten für eine Überbrückungslösung. Deshalb sind Investitionen in Angebote für Mitarbeitenden in Eltern- oder Pflegezeit sehr wichtig.
Was können Sie tun?
Senden Sie Ihren Mitarbeitenden regelmäßig innerbetriebliche Informationen zu. Lassen Sie ihnen Ihre Mitarbeiterzeitschrift, Terminankündigungen, Weiterbildungsangebote, Stellenausschreibungen oder Neuigkeiten aus dem Betriebsrat zukommen.
Lassen Sie Mitarbeitenden in Elternzeit bzw. Pflegezeit weiterhin auf Informationen im Intranet zugreifen.
Prüfen Sie die Möglichkeit von Teilzeitarbeit oder Weiterbildungen, z. B. E-Learning-Kurse, während der beruflichen Auszeit.
Laden Sie Ihre Mitarbeitenden auch während der Elternzeit oder Pflegezeit zu betrieblichen Veranstaltungen ein.
Vermitteln Sie einen Paten, der während der Abwesenheit Ihres Mitarbeitenden aktiv den Kontakt sucht und hält.
Denken Sie über das Angebot von Vertretungseinsätzen oder befristeten Projekten nach. Manch ein Mitarbeitender freut sich über eine kleine Abwechslung.
Führen Sie frühzeitig Eingliederungsgespräche, um die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden zu erfragen. So können Sie deren Arbeitszeiten rechtzeitig planen.
Auf einen Blick
- Kontakt halten während Eltern- bzw. Pflegezeit
- Innerbetriebliche Informationen weiterleiten
- Angebot zur Teilzeitarbeit
- Weiterbildungsangebote während beruflicher Auszeit
- Vermittlung von Paten
Schaffen Sie Transparenz über Ihre Angebote.
Gehen Sie aktiv auf Ihre Mitarbeitenden zu.
Die besten Angebote sind wirkungslos, wenn sie nicht bekannt sind. Lassen Sie Ihre Ideen nicht in einer Schublade einstauben, sondern gehen Sie aktiv auf Ihre Mitarbeitenden zu.
Was können Sie tun?
Veröffentlichen Sie Ihre Angebote (Arbeitszeitmodelle, Möglichkeiten der Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen) im Intranet oder alternativ am ‚Schwarzem Brett’.
Informieren Sie über externe Beratungsmöglichkeiten (z. B. Link zu Internetportalen, Downloadmöglichkeit von Broschüren mit Betreuungsangeboten der Kommune).
Berichten Sie in Ihrer Mitarbeiterzeitung. Lassen Sie die Nutzer Ihrer mitarbeiterfreundlichen Maßnahmen zu Wort kommen.
Entwickeln Sie für alle Mitarbeitenden eine Broschüre mit einem Überblick über die einzelnen Maßnahmen.
Stellen Sie Ihren Mitarbeitenden einen kompetenten Ansprechpartner zur Verfügung (Familienbeauftragte, Psychologische Berater, usw.).
Nehmen Sie die Themen in Ihren Nachhaltigkeitsreport auf.
Tauschen Sie sich regelmäßig mit Gleichgesinnten in Netzwerken aus. So entstehen vertrauensvolle Beziehungen und eine tragfähige Basis für unkomplizierte Hilfeleistungen.
Auf einen Blick
- Veröffentlichung Ihrer Angebote und Leistungen
- Entwicklung von Informationsbroschüren
- Vermittlung von Ansprechpartnern
- Bericht in Mitarbeiterzeitung
- Austausch in Netzwerken
Nutzen Sie steuerliche Vorteile.
Zahlen Sie einen Zuschuss zu den Kinderbetreuungskosten.
Eine Möglichkeit für Unternehmen, ihre Beschäftigten bei der Kinderbetreuung zu unterstützen, besteht darin, einen Zuschuss zu den Kinderbetreuungskosten zu bezahlen. Für Kinder, die nicht schulpflichtig sind, ist der Kinderbetreuungszuschuss von Steuern und Sozialabgaben befreit.
Ein Kinderbetreuungszuschuss kann in den verschiedensten Situationen gleichermaßen für den Arbeitgeber und den Arbeitnehmer attraktiv sein – beispielsweise bei einer Gehaltserhöhung, einer Erhöhung der Arbeitsstunden oder im Rahmen des Wiedereinstiegs während oder nach der Elternzeit. Gewährt der Arbeitgeber etwa eine Gehaltserhöhung, so würde diese zum Bruttolohn addiert und führt – bis zur Beitragsbemessungsgrenze – zu höheren Sozialversicherungsabgaben, die beide Seiten aufbringen müssen. Das Unternehmen zahlt also nicht nur die Gehaltserhöhung sondern auch die höheren Sozialversicherungsbeiträge.
Beim Kinderbetreuungszuschuss sieht es anders aus. Zahlt das Unternehmen den Kinderbetreuungszuschuss beispielsweise anstelle einer Gehaltserhöhung, können beide Seiten oftmals sparen: Der Bruttolohn bleibt wie gehabt, Steuern und Versicherungen gehen vom alten Bruttolohn ab und der Zuschuss wird steuer- und versicherungsfrei gezahlt.
Je nach Situation kann dieses Arrangement zum beiderseitigen Vorteil dienen – zumindest solange das Kind noch nicht schulpflichtig ist. Wenn dann das Kind 6 Jahre alt ist, wird entweder der Zuschuss zu einer steuerpflichtigen Gehaltserhöhung oder man schaut nach anderen günstigen Modellen, wie etwa nach der Entgeltumwandlung zugunsten der betrieblichen Altersvorsorge.
FaMi-Siegel
Aktuelle Studien belegen: Fachkräfte mit und ohne Kinder bewerten Familienfreundlichkeit bei der Arbeitgeberwahl sehr hoch. Angesichts des Fachkräftebedarfs gewinnt die Balance zwischen Beruf und Privatleben für Unternehmen zunehmend an Bedeutung.
Einem familienfreundlichen Betrieb fällt es leichter, Fachkräfte zu finden und zu binden. Für den Erfolg familienfreundlicher Maßnahmen ist nicht die Unternehmensgröße entscheidend. Es zählen vielmehr Mitarbeiterorientierung und Kreativität.
Mit dem Erwerb des FaMi-Siegels zeigen Sie, dass Ihr Unternehmen gute Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bietet. Ein Zusatzgewinn: Sie verbessern Ihre Chancen im Wettbewerb um Fachkräfte.
Unsere IHK Lüneburg-Wolfsburg ist Mitinitiatorin des FaMi-Siegels und selbst als familienfreundliche Arbeitgeberin zertifiziert.