Hahn machte Volkswagen zum Weltkonzern

Er war einer der bedeutendsten europäischen Unternehmer, am 14. Januar ist Carl Horst Hahn im Alter von 96 Jahren gestorben. Als Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG und Aufsichtsrat zahlreicher nationaler und internationaler Unternehmen war Hahn prägend für den Volkswagen Konzern und seine Zulieferer. Um den Wolfsburgern die Möglichkeit zum Abschied nehmen zu geben, findet am Dienstag, 24. Januar, um 15 Uhr, eine öffentliche Trauerfeier in der St. Christophorus-Kirche, Antonius-Holling-Weg 19, in Wolfsburg statt. Als Gäste angekündigt sind unter anderem Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, VW-Konzernchef Oliver Blume sowie der gesamte VW-Vorstand.
Carl Horst Hahn kam Ende 1954 kam Carl Hahn im Alter von 28 Jahren zur damaligen Volkswagenwerk GmbH und wurde Assistent des Generaldirektors Heinrich Nordhoff. Dieser entsandte Hahn 1959 in die USA, um dort Volkswagen of America aufzubauen. Durch den Aufbau einer beispielhaften Absatzorganisation und mit Hilfe eines revolutionären Werbekonzepts gelang es ihm, den Absatz des VW Käfers auf dem US-Markt auf mehr als 650.000 Fahrzeuge zu steigern.
Die US-Erfolge führten Hahn 1964 in den Volkswagen-Vorstand nach Wolfsburg, wo er für den weltweiten Vertrieb verantwortlich war. Im selben Jahr erfolgte der Kauf der Auto Union von Daimler-Benz. Hahn setzte mit Nachdruck und gegen allergrößte Widerstände eine Zweimarken-Strategie im Konzern durch: Aus der DKW Auto Union wurde 1967 die Marke Audi, mit eigenem Produktprogramm und eigenständiger Absatzorganisation.
Hahn nahm den chinesischen Markt in den Blick
Sein beruflicher Weg brachte ihn 1972 für einige Jahre als Vorstandsvorsitzenden zu Continental, ehe er 1982 nach Wolfsburg zurückkehrte, um den Vorstandsvorsitz der Volkswagen AG zu übernehmen. Mit seinen strategischen Entscheidungen und seinem unternehmerischen Weitblick und Gespür stellte Hahn in Wolfsburg die Weichen für den Aufstieg von Volkswagen zum Global Player.
In seiner Zeit bei Volkswagen verfolgte der überzeugte Europäer Hahn stets eine konsequente Globalisierungsstrategie. Dabei nahm der chinesische Markt, den er als Vorstandsvorsitzender von Anfang an auf seiner Agenda hatte, eine Schlüsselrolle ein. Vor allen Wettbewerbern erkannte Hahn das Potenzial – und bereits 1983 begann Volkswagen mit einer Probemontage des Santana in Shanghai.
Starkes gesellschaftliches Engagement
Hahn wusste aber auch seine gesellschaftliche Verantwortung nachhaltig mit Leben zu füllen. So gehen das Kunstmuseum Wolfsburg wie auch dessen Finanzierung auf privater Basis auf Hahns Initiative zurück. Er war Mitglied im Kuratorium bzw. Vorstand der Antonius Holling-Stiftung, der Stiftung Kloster Ilsenburg, der Mayo Clinic Stiftung in Deutschland sowie im Stiftungsrat der Volksbank BraWo Stiftung. 2006 gründete er mit seiner 2013 verstorbenen Frau die Carl und Marisa Hahn-Stiftung. Neben der Unterstützung Notleidender widmet sich diese der vorschulischen Bildung – ein Thema, dem Hahn für Deutschland stets kardinale Bedeutung beimaß. red