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Innovation made in Bergen
Schon im Juni dieses Jahres geht es los in der neuen Betriebsstätte der Qwantica Produktion in Bergen: Das Unternehmen produziert im Gewerbegebiet „Auf der Schanze“ ein neuartiges Heizsystem. Unternehmensgründer Edgar van Hattum hat eine magnetokalorische Paste entwickelt, die mit einer geringen Energiezufuhr eine hohe und gleichzeitig effiziente Wärmeleistung erzielt. Eine Innovation, die Zelte oder sogar ganze Industriehallen heizen kann.
Die Paste wird wie Farbe aufgetragen
Zumindest ist die Paste die Basis dafür, dass CO2-emissionsfreie Heizungen für Gewerbehallen oder Wohngebäude hergestellt werden können, erste Prototypen belegen die Funktionsweise. Die Paste wird wie Farbe auf Papier, Holz, Keramik, Metall, Kunststoff oder Textilien aufgetragen. So lassen sich beispielsweise Textilheizungen für Zelte oder Bekleidung produzieren. Ebenso macht die Entwicklung es möglich, Tragflächenenteisung bei Flugzeugen zu produzieren oder Schiffsrümpfe zu beheizen. Das vermeidet Muschelbewuchs, reduziert die Reibung – und damit den Kraftstoffverbrauch.
Die Forschung und Entwicklung soll in Bergen erfolgen. Dafür investiert die Qwantica Produktion 19,5 Millionen Euro in eine neue Betriebsstätte. Es sollen neue Produktionshallen, -anlagen sowie ein Forschungs- und Bürogebäude entstehen – und insgesamt 31,5 neue Arbeitsplätze.
Förderung des Landes Niedersachsen
Das Land Niedersachsen fördert die Qwantica Produktion mit 3,14 Millionen Euro. Die Mittel für die sogenannte einzelbetriebliche Förderung kommen aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann betont: „Hochspezialisierte Unternehmen wie die Qwantica Produktion sind für den Wirtschaftsstandort Niedersachsen und die Region von großer Bedeutung. Sie schaffen hochwertige Arbeitsplätze und tragen darüber hinaus durch ihr innovatives Produkt zur Optimierung von anderen Produktionsbereichen und Produktneuentwicklungen bei.“
Forschung und Entwicklung in Bergen
Die Paste funktioniert so: Moleküle und Ionen werden zwischen Kohlenstoffschichten eingelagert und mittels Niedervolt in Energie umgewandelt. Bevorzugt werden neun bis 48 Volt Gleichstrom, was in der Risikokategorie einer elektrischen Kinderspieleisenbahn eingeordnet wird. In Bergen sollen jetzt konkrete Einsatzmöglichkeiten erforscht werden – beispielsweise für Kühlsysteme, feuerfeste Stoffe, spezielle Arten der Stromgewinnung und zur Eliminierung von multiresistenten Keimen in Krankenhäusern.
„Mit diesem innovativen Vorhaben können künftig technische Möglichkeiten und Anwendungen entwickelt werden, die einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zum Klimaschutz beitragen“, sagt Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann. red/ben
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Sandra Bengsch