Lüneburg bietet der Wirtschaft Platz

Lüneburgs Zukunft liegt im Osten: Das Gewerbegebiet Bilmer Berg soll um bis zu 34 Hektar Fläche erweitert werden. Dabei hat die Stadt den Bau der A 39 im Blick, das Areal liegt neben der geplanten Trasse. Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch: "Wir wollen neue Ansiedlungsperspektiven für kleine und mittlere Unternehmen aus unserer Region schaffen." Das Rathaus setzt nicht nur auf die von Stadt und Kreis getragene Wirtschaftsförderung (WLG), sondern holt sich Unterstützung aus der Nachbarschaft. Die Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH (WLH) soll die Federführung übernehmen, eingebunden ist die Volksbank Lüneburger Heide.
Lüneburg besitzt nur noch wenige freie Flächen, in der Folge sind Firmen aus der Stadt in umliegende Gemeinden gezogen. Die Flächen zwischen dem Gewerbegebiet Bilmer Berg I und Wendisch Evern boten sich für Wachstum an. Doch es bedurfte einiger Verhandlungen mit den Eigentümern, um eine Lösung zu finden. Jens Wrede, Geschäftsführer der WLH, verfolgt einen Ansatz, der über Kreisgrenzen hinaus geht: „Der Bedarf an freien Gewerbeflächen in der Region ist hoch, sodass wir nicht im Standortwettbewerb sind, sondern uns gemeinschaftlich um gute Rahmenbedingungen kümmern müssen.“

Die Fachleute aus dem Kreis Harburg sind aus Sicht der Beteiligten ideale Partner. Wrede betont, die WLH sei das "einzige kommunale Unternehmen in Niedersachsen, das Gebiete entwickelt". Man habe 14 Wirtschafts- und Gewerbegebiete im Landkreis Harburg sowie darüber hinaus entwickelt, rund 260 Unternehmen fanden neue Perspektiven. Neben Lüneburg setzt auch Soderstorf bei Amelinghausen auf die WLH.

Lüneburgs WLG-Geschäftsführer Jürgen Enkelmann begrüßt die neue Kooperation: "Auch in der Vergangenheit hatten wir nie die Federführung bei der Entwicklung von Gewerbeflächen inne.“ Man unterstütze bei der Vermarktung, auch dieses Mal: Lokale Unternehmen besäßen Vorrang, schon aus „Gründen einer langjährigen Verbundenheit“.

Ähnliche Signale sendet Wrede: "Kommunen haben ein Interesse, Arbeitsplätze zu erhalten und mehr zu schaffen, sie wollen Gewerbesteuereinnahmen erzielen. Da sollten lokale Partnern Möglichkeiten haben, sich entwickeln zu können." Dabei zähle nicht allein Schnelligkeit, sondern man wolle "die Richtigen" finden.

Neben der Wirtschaft möchte die Stadt auf einer benachbarten Fläche die Sportentwicklung in den Blick nehmen. All das bedürfe eines Planungsverfahrens mit Bürgerbeteiligung und entsprechenden Gutachten: "Der Zeitpunkt für den Abschluss des Verfahrens lässt sich noch nicht angeben." Carlo Eggeling