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Transformation gestalten, Zukunft sichern
Die Fahrzeug- und Zulieferindustrie unterstützen, die A39 ausbauen, die Region an das Wasserstoffkernnetz anschließen sowie die Fachkräftebasis in der Automobilwirtschaft sichern: Das fordert die Allianz für die Region GmbH, zu deren Gesellschaftern auch unsere IHK Lüneburg-Wolfsburg zählt.
„Gerade jetzt, in Zeiten der Krise, ist es notwendig, regionale Kooperationen zu stärken, um den Herausforderungen des Wandels wirksam zu begegnen“, sagte Thomas Krause, Sprecher der Geschäftsleitung der Allianz für die Region, Mitte November bei einem Parlamentarischen Abend mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten, Unternehmen, Kommunen, Verbänden und Gewerkschaften in Berlin.
Netzwerk ReTraSON
Regionale Kooperationen zu stärken, darauf zielt auch das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Regionale Transformationsnetzwerk Südostniedersachsen, kurz ReTraSON. Es unterstützt Unternehmen auf dem Weg zu nachhaltigeren und zukunftsfähigeren Strukturen. Bis Mitte 2025 wird es noch vom BMWK gefördert. Wie es danach weitergeht, ist noch unklar. Thomas Ahlswede-Brech, Mitglied der Geschäftsleitung der Allianz für die Region, betonte: " ReTraSON hat gezeigt, welche Innovationskraft wir in dieser Region haben, es hat die Wissenschaft und die Wirtschaft verbunden und neue Kooperationen ermöglicht." Er appellierte, „die Weiterfinanzierung von ReTraSON zu sichern, damit der Transformationsprozess fortgesetzt werden kann“.
Lückenschluss der A 39 gefordert
Außerdem sprachen sich die regionalen Akteure für den Ausbau der A 39 aus. „Der Lückenschluss der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg schließt den größten autobahnfreien Raum Deutschlands, fördert dadurch die wirtschaftliche Entwicklung, verbessert die Erreichbarkeit der Region und vergrößert den Suchradius für Fachkräfte. Zahlreiche Gewerbegebiete und Investitionsprojekte sind auf die Fertigstellung der A 39 angewiesen. Die Autobahn schafft eine direkte Nord-Süd-Verbindung, die weit über die Region hinauswirkt“, so Andreas Kirschenmann, Präsident unserer IHK Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW).
Einig sind sich die Akteure der Allianz für die Region auch mit Blick auf das Wasserstoffkernnetz, das bereits die Landkreise Gifhorn, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel sowie die Städte Wolfsburg und Salzgitter einschließt. Die Bundesnetzagentur hatte das Wasserstoffkernnetz am 22. Oktober genehmigt – und damit den Weg für den schrittweisen Aufbau eines deutschlandweiten Netzes von insgesamt 9.040 Kilometern Länge bis 2032 freigemacht.
„Für eine vollständige und zukunftsfähige Wasserstoffinfrastruktur muss dringend ein direkter Anschluss der Stadt Braunschweig und des Landkreises Goslar als wichtige Standorte der industriellen und chemischen Weiterverarbeitung erfolgen“, ist Bärbel Heidebroek, Vizepräsidentin der IHK Braunschweig, überzeugt.
Sicherung der Fachkräftebasis
Auch die Fachkräftebedarfe für die anstehende Transformation in der Automobilindustrie hat die Allianz für die Region im Blick. Thomas Krause betont in diesem Zusammenhang die Bedeutung von einer personellen und strukturellen Verbesserung in Behörden, insbesondere in den Ausländerbehörden: „Obwohl auf Landesebene durch die Welcome Center bereits erhebliche Fortschritte erzielt wurden, braucht es eine konzertierte Anstrengung auf allen Ebenen, um Verfahren zu beschleunigen und die Beschäftigung ausländischer Fachkräfte zu erleichtern. Die Fachkräftesicherung ist für die regionale Wettbewerbsfähigkeit essenziell und kann durch verbesserte Willkommensstrukturen sowie effizientere Prozesse gestärkt werden“.
Dr. Thorsten Kornblum, Aufsichtsratsvorsitzender der Allianz für die Region und Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig betonte, dass die aktuelle Krise der Automobilindustrie auch viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor Herausforderungen stelle: „Unsere gemeinsame Aufgabe in der Allianz für die Region ist es daher, ihnen den Rücken zu stärken, indem wir Förderprogramme zugänglich machen, Kooperationen initiieren und damit den Unternehmen den Zugang zu neuen Technologien und Märkten erleichtern.“ red
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Michael Wilkens
Tobias Siewert