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Mobilität für zukunftsfähige Zentren
Es geht um die Mobilität der Zukunft, um attraktive Zentren und die Frage, welche Mobilitätskonzepte die örtlichen Läden, Cafés und Restaurants mit Kunden füllen: Die Vollversammlung unserer IHK Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) plädiert in Sachen Mobilität für einen ganzheitlichen Ansatz, der alle Verkehrsträger und deren mögliche Nutzerinnen und Nutzer einschließt. Mit zehn Thesen zum Thema “Urbane Mobilität” (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 349 KB) wendet sich das Parlament der regionalen Wirtschaft an die Kommunalpolitik und die Verantwortlichen in den Verwaltungen. Denn ob Park-and-Ride-Plätze, ÖPNV-Angebot, Parkgebühren oder Fahrradstraßen: Wie sie die urbane Mobilität gestalten, entscheiden die Kommunen.
„Für die Attraktivität von Innenstädten und Zentren ist es ganz wesentlich, dass sie erreichbar sind“, sagt IHKLW-Präsident Andreas Kirschenmann. Eine wichtige Frage dabei: Unter welchen Voraussetzungen entscheiden sich Dienstleister neuer Mobilität, auch im ländlichen Raum an den Start zu gehen? „Überraschender Weise ist die Einwohnerdichte nicht unbedingt entscheidend. Vielmehr kommt es für moderne Mobilitätsanbieter darauf an, ob diese von Politik und Verwaltung unterstützt werden. Erst dann ist eine intelligente Verknüpfung mit dem bestehenden ÖPNV in Reichweite“, so Kirschenmann.
Ein neues Mobilitätsangebot können digital bestellbare, flexible Rufmobile sein, die das bestehende ÖPNV-Tarif- und Liniensystem ergänzen – entweder in den Tagesrandzeiten oder wenn die reguläre Linie ihre Endstation bereits erreicht hat. Doch unabhängig davon, wie attraktiv der ÖPNV sich aufstellt, wird das Auto seine dominierende Bedeutung als Verkehrsträger für Kundinnen und Kunden von Innenstädten auch in Zukunft behalten. Das hat eine IHKLW-Umfrage in Kooperation mit dem Lüneburger Citymanagement unter 464 Unternehmen aus Lüneburg ergeben. Als wichtigstes Verkehrsmittel ihrer Kunden nennen 71 Prozent der Befragten das Auto, elf Prozent das Fahrrad und nur sieben Prozent den ÖPNV. Aktuell schätzt eine breite Mehrheit die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Pkw als gut ein, doch 42 Prozent befürchten sinkende Kundenfrequenzen, wenn Lüneburg nur eingeschränkt mit dem Auto erreichbar wäre.
Für Politik und Verwaltung gilt es, einen Balanceakt zu meistern: Radfahren soll attraktiver werden und die Erreichbarkeit über den ÖPNV muss verbessert werden – ohne zu Lasten der Autofahrer zu gehen. Und ganz gleich, wie Kundinnen und Kunden an ihr Ziel kommen: Dass Innenstädte und Ortskerne erreichbar sind, ist entscheidend für ihre Attraktivität – und damit ein wesentlicher Standortfaktor für Unternehmen. Sandra Bengsch
Die Positionen unserer IHKLW
Attraktive Angebote bieten, verschiedene Bedarfe kombinieren. Urbane Mobilitätspolitik berücksichtigt verschiedene Mobilitätsbedarfe unter intelligenter Vernetzung und Nutzung aller Verkehrsträger.
Erreichbarkeit und Belebung der Innenstädte sind zentrale Ziele. Die Innenstädte müssen mit allen Verkehrsmitteln barrierefrei erreichbar bleiben.
Wachsende urbane Regionen ziehen wachsende Mobilität nach sich. In wachsenden Regionen müssen Verkehrsinfrastruktur und Mobilitätsangebote mitwachsen und an die steigenden Bedarfe angepasst werden.
Moderne Mobilität verknüpft intelligent verschiedene Verkehrsträger. Der Umstieg auf eine geteilte Mobilität steht und fällt mit der Qualität, der Attraktivität und dem Komfort der Angebote.
Mobilität im ländlichen Raum benötigt mehr Innovationen. Kommunen sollten sich aktiv um Anbieter „neuer Mobilität“ bemühen und attraktive Rahmenbedingungen bieten.
Urbane und ländliche Regionen brauchen eine übergeordnete Verkehrsstrategie. Das Gemeinwohl sollte vor Partikularinteressen gelten, die Belange der Wirtschaft sind stärker einzubeziehen, eine Gesamtstrategie schaut auf alle Verkehrsträger.
Der ÖPNV gewinnt durch engere Taktung, moderne Fahrzeuge, digitalisierte Tickets und den Ausbau von Mobilitätsstationen an Attraktivität. Kommunen müssen das ÖPNV-Angebot signifikant erhöhen, nur ein besseres Angebot überzeugt zum Umstieg.
Das Auto stellt perspektivisch das dominierende Verkehrsmittel dar, dies gilt es zu berücksichtigen. Das Auto trägt durch alternative Antriebe und Kraftstoffe zur Dekarbonisierung des Verkehrs bei. Innenstadtnahe Parkplätze und -leitsysteme sollten bedarfsgerecht bereitgestellt werden.
Der Radverkehr bietet für kurze und mittlere Distanzen eine emissionsarme Alternative. Getrennte Wegführungen reduzieren Unfallgefahren und erhöhen die Verkehrsqualität, eine gemeinsame Nutzung von Trassen erhöht das Konfliktpotenzial.
Moderne City-Logistik bündelt Verkehre und reduziert damit die Emissionen. Makro-Hubs am Stadtrand und Mikro-Hubs in der Innenstadt dienen der Bündelung von Verkehren. Gewerbetreibende benötigen barrierefreie Be- und Entladezonen.
Attraktive Angebote bieten, verschiedene Bedarfe kombinieren. Urbane Mobilitätspolitik berücksichtigt verschiedene Mobilitätsbedarfe unter intelligenter Vernetzung und Nutzung aller Verkehrsträger.
Erreichbarkeit und Belebung der Innenstädte sind zentrale Ziele. Die Innenstädte müssen mit allen Verkehrsmitteln barrierefrei erreichbar bleiben.
Wachsende urbane Regionen ziehen wachsende Mobilität nach sich. In wachsenden Regionen müssen Verkehrsinfrastruktur und Mobilitätsangebote mitwachsen und an die steigenden Bedarfe angepasst werden.
Moderne Mobilität verknüpft intelligent verschiedene Verkehrsträger. Der Umstieg auf eine geteilte Mobilität steht und fällt mit der Qualität, der Attraktivität und dem Komfort der Angebote.
Mobilität im ländlichen Raum benötigt mehr Innovationen. Kommunen sollten sich aktiv um Anbieter „neuer Mobilität“ bemühen und attraktive Rahmenbedingungen bieten.
Urbane und ländliche Regionen brauchen eine übergeordnete Verkehrsstrategie. Das Gemeinwohl sollte vor Partikularinteressen gelten, die Belange der Wirtschaft sind stärker einzubeziehen, eine Gesamtstrategie schaut auf alle Verkehrsträger.
Der ÖPNV gewinnt durch engere Taktung, moderne Fahrzeuge, digitalisierte Tickets und den Ausbau von Mobilitätsstationen an Attraktivität. Kommunen müssen das ÖPNV-Angebot signifikant erhöhen, nur ein besseres Angebot überzeugt zum Umstieg.
Das Auto stellt perspektivisch das dominierende Verkehrsmittel dar, dies gilt es zu berücksichtigen. Das Auto trägt durch alternative Antriebe und Kraftstoffe zur Dekarbonisierung des Verkehrs bei. Innenstadtnahe Parkplätze und -leitsysteme sollten bedarfsgerecht bereitgestellt werden.
Der Radverkehr bietet für kurze und mittlere Distanzen eine emissionsarme Alternative. Getrennte Wegführungen reduzieren Unfallgefahren und erhöhen die Verkehrsqualität, eine gemeinsame Nutzung von Trassen erhöht das Konfliktpotenzial.
Moderne City-Logistik bündelt Verkehre und reduziert damit die Emissionen. Makro-Hubs am Stadtrand und Mikro-Hubs in der Innenstadt dienen der Bündelung von Verkehren. Gewerbetreibende benötigen barrierefreie Be- und Entladezonen.
Kontakt
Tobias Siewert
Jan Weckenbrock